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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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dessen ein langes Messer. Er drängte Stythys an die Korridorwand; sein mageres Gesicht wirkte hart. War Stythys noch einen Kopf größer als Garet Jax gewesen, als der ihn in Jairs Zelle überwältigt hatte, so war er inzwischen wieder geschrumpft und hatte sich wie eine Schlange in seine Kleider gerollt. Grüne Augen funkelten böse, kalt und ohne Wimpernzucken nach dem Südländer.
    »Lassst mich hier, kleine Leutchen!« jammerte er noch einmal.
    Garet Jax schüttelte den Kopf. »Halte dich dicht an mich, wenn wir draußen sind, Mwellret. Versuch nicht, zu entwischen. Und keine Tricks! Mit unseren Umhängen und Kapuzen dürfte man uns nicht erkennen. Der Regen wird uns die meisten vom Leibe halten, aber wenn uns doch jemand anspricht, wirst du ihn abwimmeln. Vergiß nicht, es braucht nicht viel Argumente, mich dazu zu bringen, dir die Kehle durchzuschneiden.«
    Er sagte es leise, fast freundlich, und eisige Stille trat daraufhin ein. Der Mwellret kniff die Augen zu Schlitzen zusammen.
    »Habt doch die Zauberssachen«, zischte er wütend. »Braucht mich doch gar nicht. Lassst mich hier!«
    Garet Jax führte die Spitze seines langen Messers dicht an den schuppigen Hals des anderen. »Du kommst mit!«
    Mit eng um sich geschlungenen Umhängen zogen sie die schweren Holztüren des finsteren Gefängnisses auf und traten hinaus ins Licht. Regen fiel in dichten Schleiern von einem grauen, wolkenverhangenen Himmel und wurde vom Wind gegen die Mauern der Festung gedrückt. Mit eingezogenen Köpfen liefen die vier über den verschlammten Innenhof auf die Wehrgänge zu, die sich unmittelbar nordwärts erstreckten. Vereinzelte Gruppen von Gnomen-Jägern liefen ihnen über den Weg, ohne ihr Tempo zu verlangsamen; sie hatten es nur eilig, aus dem Wetter herauszukommen. Auf den Wachtürmen kauerten sich die Posten in den Schutz von Winkeln und Nischen im Mauerwerk und litten jämmerlich unter Kälte und Feuchtigkeit. Keiner kümmerte sich nur im geringsten um die kleine Gruppe, die unten den Hof überquerte. Keiner warf ihnen auch nur einen zweiten Blick hinterher.
    Als die nördlichen Wehrgänge näherrückten, setzte Spinkser sich an die Spitze und führte sie an riesigen Pfützen und Schlammlöchern vorüber zu einer Stelle, wo hinter zwei schmiedeeisernen Gittertoren ein kleiner Innenhof lag. Sie traten durch die Tore und eilten auf einen überdachten Eingang zu, der in einen gedrungenen Fachwerkwachturm führte. Wortlos entriegelte der Gnom das im Dunkeln liegende Holztor und geleitete sie hinein.
    Drinnen dehnte sich ein Vorraum, der von Fackeln in Wandhaltern zu beiden Seiten der Tür erhellt wurde. Sie strichen das Wasser von ihren Mänteln und hielten einen Augenblick lang inne, während Spinkser auf den finsteren Korridor trat, der nach links unter der Brustwehr entlangführte. Der Gnom spähte in die Dunkelheit und winkte ihnen dann, ihm zu folgen. Garet Jax schnappte eine der Fackeln aus ihrem Halter, reichte sie Jair und gab ihm Zeichen, er sollte hinter Spinkser hergehen.
    Vor ihnen führte ein schmaler Gang, von dem rechts und links Türen abgingen, in die Finsternis.
    »Lagerräume«, informierte Spinkser Jair mit einem Zwinkern.
    Sie traten in den Gang. Spinkser huschte vorsichtig weiter; an der dritten Tür blieb er stehen und klopfte leise.
    Der Riegel schnappte laut, die Tür schwang weit auf, und Elb Foraker, Helt und Edain Elessedil standen vor ihnen. Breites Grinsen verzog ihre übel zugerichteten Gesichter, als sie Jair umringten und ihm herzlich die Hand schüttelten.
    »Bist du wohlauf, Jair?« erkundigte sich sogleich der Elfenprinz, dessen eigenes Gesicht so schlimm von Prellungen und Schnittwunden entstellt war, daß der Talbewohner schier Angst um ihm bekam. Der Elf sah seine Besorgnis und tat sie mit einem Achselzucken ab. »Bloß ein paar Kratzer. Ich fand einen Fluchttunnel, doch der mündete in eine Dornenhecke. Das wird alles schnell verheilen. Aber was ist mit dir - fehlt dir wirklich nichts?«
    »Jetzt geht es mir wieder hervorragend, Edain.« Jair drückte ihn spontan an sich.
    Helt und Foraker waren an Händen und in den Gesichtern auch böse verschrammt, nach Jairs Vermutungen die Folge davon, daß sie den größeren Teil der herabstürzenden Brustwehrmauern abbekommen hatten. »Ich kann gar nicht glauben, daß ihr alle hier seid!« Der Talbewohner schluckte schwer, um den Knoten zu lösen, der sich in seiner Kehle gebildet hatte.
    »Wir konnten dich ja nicht einfach sitzenlassen, Jair,

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