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Shannara III

Titel: Shannara III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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sie, sie möchten sie mit weiteren Fragen verschonen, bis sie ins Tal zurückgekehrt wären, und widmete sich dann der Aufgabe, alles ihr Verkündete noch einmal zu überdenken.
    Das seltsame Bild von Jair in einem verdunkelten Raum mit der verhüllten Gestalt, die so bedrohlich auf ihn zuging, stand ihr zuerst vor Augen, als sie sich daran machte, die ihr gestellten Rätsel zusammenzupuzzeln. Der Finsterweiher hatte das Bild aus Boshaftigkeit und Zorn heraufbeschworen, und sie konnte nicht glauben, daß etwas Wahres an dem war, was er ihr vorgeführt hatte. Die verhüllte Gestalt war weder ein Gnom noch ein Mordgeist gewesen, und jene waren die Feinde, die den Ohmsfords nachstellten. Es ärgerte sie, daß sie überhaupt geblieben war, um das Bild vor sich ausbreiten und sich foppen zu lassen, wie es der Absicht des Finsterweihers entsprochen hatte. Wäre sie nur halbwegs vernünftig gewesen, hätte sie ihm sofort den Rücken gekehrt und ihm nicht die Gelegenheit gegeben, sie zu quälen. Jair war bei ihren Eltern und ihren Freunden. Was ihr der Finsterweiher vorgegaukelt hatte, war nichts anderes als eine schmähliche Lüge.
    Und doch konnte sie nicht ganz sicher sein.
    Da sie mit dieser Sorge nichts weiter anfangen konnte, schob sie sie beiseite und widmete ihre Gedanken den anderen Rätseln, die der Finsterweiher ihr aufgegeben hatte. Es waren viele. Vergangenheit und Gegenwart waren durch irgendwelche Machenschaften der schwarzen Magie eins, hatte der Schatten angedeutet. Die Macht, die der Dämonen-Lord zu Zeiten Shea Ohmsfords ausgeübt hatte, war jene, über die heute die Mordgeister verfügten. Doch hinter den Worten des Finsterweihers steckte noch mehr Bedeutung. Er erwähnte irgendeine Verbindung zwischen dem Krieg der Rassen und dem jüngsten Krieg, den ihr Vater und die Westland-Elfen gegen die Dämonen der Märchenwelt ausgefochten hatten. Da war diese heimtückische Ahnung, daß der Dämonen-Lord zwar durch die Magie des Schwertes von Shannara vernichtet worden, aber eben doch nicht tot war. »Wer leiht heute der Magie seine Stimme und schickt die Mordgeister aus?« hatte der Finsterweiher gefragt. Am schlimmsten aber war die gehässige Andeutung des Schattens, daß Allanon - der die ganzen Jahre über im Dienste der Vier Länder und ihrer Menschen stets alles vorhergesehen hatte - sich diesmal getäuscht hätte. In der Überzeugung, die Wahrheit zu sehen, hatte er die Augen verschlossen. Was hatte der Finsterweiher gesagt? Daß Allanon nur die Rückkehr des Dämonen-Lords sähe - er sähe nur die Vergangenheit.
    Siehst du klar? hatte der Schatten geflüstert. Hältst du die Augen offen?
    Enttäuschung wollte in ihr aufsteigen, doch sie brachte sich schnell wieder unter Kontrolle. Die Enttäuschung würde nur dazu beitragen, sie noch blinder zu machen, und sie mußte einen klaren Kopf behalten, wenn sie die Worte des Finsterweihers auch nur annähernd verstehen wollte. Angenommen, überlegte sie, Allanon hätte sich tatsächlich geirrt - eine Mutmaßung, die sie nur schwer akzeptieren konnte, aber die sie nun einmal annehmen mußte, wenn sie herausbekommen wollte, was ihr mitgeteilt worden war. Auf welche Weise hätte diese Fehleinschätzung wirken können. Es war offenkundig, daß der Druide sich in der Überzeugung getäuscht hatte, die Geister würden nicht ahnen, daß sie über den Wolfsktaag den Weg ins Ostland nähmen oder daß sie ihnen nicht folgen könnten, wenn sie das Tal verlassen hätten. Waren diese Irrtümer nur Bruchstücke und Bestandteile eines viel umfänglicheren Trugschlusses?
    Hältst du die Augen offen? Siehst du klar?
    Wieder flüsterten die Worte in ihrem Kopf eine Mahnung, die sie nicht verstehen konnte. War Allanons Täuschung auf gewisse Weise auch die ihre? Sie schüttelte den Kopf angesichts ihrer Verwirrung. Denk es vernünftig durch, ermahnte sie sich. Sie mußte voraussetzen, Allanon hätte irgendwo in seiner Analyse der Gefahr, die sie im Maelmord erwartete, einen Fehler begangen. Vielleicht war die Macht der Mordgeister größer, als er vermutet hatte. Vielleicht hatte ein Teil des Dämonen-Lords die Zerstörung des Meisters überlebt. Vielleicht hatte der Druide die Stärke ihrer Feinde unter- oder ihre eigene Stärke überschätzt.
    Dann dachte sie darüber nach, was der Finsterweiher über sie gesagt hatte. Kind der Finsternis, hatte er sie genannt, die dem sicheren Tod im Maelmord entgegenginge und den Keim ihrer eigenen Zerstörung in sich trüge. Gewiß käme

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