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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Gedanke zu furchtbar war, selbst jetzt noch.
    Neben ihm schlug Coll die Augen auf und starrte ihn an. »Was ist los?« fragte er schläfrig.
    Damson Rhees Finger hielten Pars Hand jetzt fest umklammert. »Dein Bruder scheint vor lauter Sorge um die anderen nicht schlafen zu können.«
    Par blickte sie kurz an und fragte dann: »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, Damson?«
    Sie lächelte schwach. »Ich schlage dir ein Tauschgeschäft vor. Wenn du mir versprichst, daß du versuchen wirst, noch ein Weilchen zu schlafen - oder dich wenigstens auszuruhen -, verspreche ich, daß ich versuchen werde, eine Antwort auf deine Frage zu finden. Ist das ein faires Angebot?«
    Der Talbewohner nickte.
    Damson Rhee warf Coll einen Blick zu. »Ich verlasse mich darauf, daß du dafür sorgst, daß er sein Wort hält.« Sie ließ Par los und stand auf. »Ich werde auch etwas zu essen mitbringen. Verhaltet euch nur ruhig. Hier wird euch niemand stören.« Sie verschwand durch die Tür.
    Schweigen erfüllte den Raum. Die Brüder sahen einander stumm an, und dann sagte Coll leise: »Sie liebt dich.«
    Par errötete und schüttelte eilig den Kopf. »Nein. Sie will mich nur beschützen, sonst nichts.«
    Coll lehnte sich zurück, seufzte und schloß die Augen. »So, meinst du?« Par glaubte schon, er sei wieder eingeschlafen, als er plötzlich sagte: »Was ist letzte Nacht mit dir passiert, Par?«
    Par zögerte. »Du meinst das Wunschlied?«
    Colls Augen weiteten sich. »Natürlich meine ich das Wunschlied.« Er warf ihm einen raschen Blick zu. »Außer dir weiß ich besser als jeder andere, wie die Magie funktioniert, und ich habe so etwas noch nie vorher erlebt. Das, was du hervorgebracht hast, war keine Illusion, sondern Wirklichkeit. Ich hätte nicht geglaubt, daß du das fertigbringst.«
    »Ich auch nicht.«
    »Also?«
    Par schüttelte den Kopf. Was war denn nun wirklich passiert? Kurz schloß er die Augen. »Ich habe da so eine Idee«, gestand er schließlich. »Erinnerst du dich daran, wie die Magie des Wunschliedes sich zum erstenmal gezeigt hat? Wil Ohmsford setzte die Elfensteine im Kampf mit dem Raffer ein. Er mußte sie benutzen, um das Elfenmädchen Amberle zu retten. Himmel noch mal, wir haben diese Geschichte doch oft genug erzählt, oder nicht? Es war gefährlich für ihn, weil nicht genügend Elfenblut in ihm floß. Sein Tun veränderte ihn auf eine Weise, die er sich zuerst nicht erklären konnte. Erst nachdem seine Kinder, Brin und Jair, geboren worden waren, begriff er, was er getan hatte. Ein Teil der Elfenmagie der Steine war in ihn eingedrungen. Und dieser Teil wurde in Form des Wunschliedes an Brin und Jair weitergegeben.«
    Er stützte sich jetzt auf einen Ellbogen; Coll tat es ihm gleich. »Cogline hat uns bereits in der ersten Nacht gesagt, daß wir die Magie nicht verstehen. Er sagte, daß sie auf verschiedene Weise wirkt, aber daß wir sie, solange bis wir sie verstehen, nur auf eine Weise nutzen können. Und später dann, am Hadeshorn, erzählte er uns, wie die Magie sich verändert und Wellen zurückläßt wie das Wasser eines aufgewühlten Sees. Er hat eine deutliche Anspielung auf Wil Ohmsfords Vermächtnis gemacht, auf die Magie, die sich schließlich in das Wunschlied verwandelt hat.«
    Er hielt inne. Im Raum war es still. Als er wieder sprach, kam ihm seine eigene Stimme fremd vor. »Nehmen wir doch nur einmal an, daß er recht hat, daß die Magie sich tatsächlich ständig verändert, sich weiterentwickelt. Genau das ist schließlich passiert, als die Magie der Elfensteine von Wil Ohmsford auf seine Kinder übergegangen ist. Was wäre also, wenn sie sich erneut verändert hätte, und zwar dieses Mal in mir?«
    Coll starrte ihn an. »Was meinst du?« fragte er endlich. »Wie könnte sie sich denn verändern?«
    »Nehmen wir an, daß die Magie sich wieder in das verwandelt hat, was sie ursprünglich war. Der blaue Elfenstein, den Shea Ohmsford von Allanon erhalten hat, als sie nach dem Schwert von Shannara gesucht haben, verfügte über die Macht, das sichtbar zu machen, was dem Besitzer verborgen blieb. Vergangene Nacht hat sich die Magie auf völlig neue Art und Weise gezeigt. Ich konnte ihrer kaum Herr werden. Du hast recht, Coll; ihre Wirkung war auf keinen Fall eine Illusion. Sie hat das sichtbar gemacht, was ich nicht erkannt habe, und ich glaube, daß dies deshalb geschah, weil ich es unbewußt gewollt habe.« Er sprach mit erregter Stimme. »Coll, nehmen wir an, daß die Macht, die einst der Magie

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