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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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der Nähe des Parkeingangs und sahen die zwei zerlumpten Gestalten nicht, die aus dem Park heraustraten. Diejenigen, die ihrer gewahr wurden, sahen schnell weg, als sie die Föderationsuniformen erkannten.
    »Wohin gehen wir jetzt?« flüsterte Par, der sich, um nicht umzufallen, an Coll anlehnte. Er war kaum mehr fähig, sich aufrecht zu halten.
    Coll schüttelte stumm den Kopf und zog seinen Bruder in Richtung Straße weg von den Lichtern. Sie hatten kaum das Kopfsteinpflaster erreicht, als sich eine schlanke Gestalt aus den Schatten etwa fünfzehn Meter vor ihnen löste und geradewegs auf sie zukam. Damson, dachte Par. Er flüsterte Coll ihren Namen ins Ohr, und sie verlangsamten erwartungsvoll ihre Schritte, während sie auf sie zueilte.
    »Geht weiter«, sagte sie leise, während sie sich Pars freien Arm um die Schulter legte, um Coll zu entlasten. »Wo sind die anderen?«
    Pars Augen richteten sich auf Damson Rhee. Langsam schüttelte er den Kopf und bemerkte den niedergeschlagenen Ausdruck auf ihrem Gesicht.
    Hinter ihnen, tief im Park, loderte ein riesiges Feuer gen Himmel. Laute des Entsetzens entrangen sich denen, die auf der Straße versammelt waren. Die darauf folgende Stille war betäubend.
    »Seht euch nicht um«, flüsterte Damson Rhee kurz.
    Die Talbewohner brauchten sich nicht umzusehen.
     
    Morgan Leah lag, alle viere von sich gestreckt, auf der verbrannten Erde der Schlucht; Rauch drang aus seinen Kleidern und füllte seinen Mund und seine Nase mit einem beißenden Gestank. Irgendwie lebte er noch, das spürte er - gerade noch. Irgend etwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Er fühlte sich zerbrochen, als wäre unter seiner Haut alles zu Brei gemahlen worden und hätte ihn als leere Hülle zurückgelassen. Er spürte einen Schmerz, wenngleich es kein körperlicher Schmerz war. Es war viel schlimmer, eine Pein, die nicht nur seinen Körper, sondern auch seinen Geist zugrunde richtete.
    »Hochländer!«
    Padishar Creels rauhe Stimme drang durch seinen Schmerz und ließ ihn die Augen öffnen. Flammen wanden sich ganz in seiner Nähe am Boden entlang.
    »Steh auf - schnell!« Padishar Creel stellte ihn auf die Beine, und er hörte sich selbst schreien. Ein Wirrwarr von Bäumen und Steinen bewegte sich verschwommen in Nebel und Dunkelheit, um schließlich Gestalt anzunehmen.
    Dann sah er, daß er immer noch das Heft des Schwertes von Leah umklammert hielt, dessen Klinge jedoch zertrümmert war.
    Morgan begann zu zittern. Er konnte nicht mehr aufhören. »Was habe ich getan?« flüsterte er.
    »Du hast uns das Leben gerettet, mein Freund!« sagte Padishar Creel und schleppte ihn vorwärts. Licht strömte aus einem riesigen Loch in der Wand des Wachhauses. Die Tür, die ihnen den Zutritt versperrt hatte, war verschwunden. Padishar Creels Stimme klang heiser. »Deine Waffe hat es fertiggebracht. Deine Magie. Hat die Tür in Rauch aufgelöst! Das ist unsere Chance, das heißt, wenn wir schnell genug sind. Beeil dich jetzt! Stütz dich auf mich. Noch eine Minute…« Er schubste Morgan durch die Öffnung.
    Nur verschwommen nahm Morgan den Korridor wahr, durch den sie hindurchstolperten, und die Treppe, die sie hinaufstiegen. Der Schmerz erfüllte auch weiterhin seinen Körper, so daß er, sobald er versuchte zu sprechen, nur unzusammenhängende Sätze formulieren konnte. Es gelang ihm nicht, den Blick von dem zerbrochenen Schwert abzuwenden. Sein Schwert - seine Magie - er selbst.
    Schreie und heftiges Getrampel ließen ihn zusammenfahren. »Vorsicht jetzt«, warnte Padishar Creel; die Stimme des Anführers der Geächteten war ein einziges Dröhnen in Morgans Ohren, das von weit her zu ihm zu dringen schien.
    Sie erreichten den Wachraum mit seinen Waffen und Geräten. Von außen wurde wie wild an die Eingangstüre gehämmert. Ihre eisernen Beschläge drohten zu brechen.
    »Leg dich hin«, befahl Padishar Creel, der ihn an die eine Wand des Raumes lehnte. »Wenn sie reinkommen, sagst du gar nichts, du bleibst ganz ruhig. Komm, gib mir das.« Er streckte die Hand aus und löste Morgans kraftlose Finger, die das zerbrochene Schwert von Leah umklammerten. »Zurück in die Scheide damit, mein Junge! Wir werden uns später um die Reparatur kümmern.« Er steckte das Schwert in die Scheide zurück, tätschelte Morgans Wange und machte sich dann daran, die Tür zu öffnen.
    Schwarzuniformierte Föderationssoldaten strömten schreiend in den Raum und füllten ihn mit einem erdrückenden Lärm. Padishar Creel schrie

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