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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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bester Freund, hatte dagegen nichts als Unsinn im Kopf.
    Die Jagdhütte gehörte der ganzen Familie, aber Morgan war derjenige, der sie am meisten nutzte. Als die Brüder Ohmsford das Hochland zum letzten Mal besucht hatten, waren sie eine Woche Morgans Gäste gewesen. Sie hatten im Freien kampiert, waren auf der Jagd gewesen und hatten gefischt, aber die meiste Zeit hatten sie damit zugebracht, Morgan zuzuhören, wenn er davon berichtete, wie er sich ständig bemühte, den Mitgliedern der Föderationsregierung in Leah das Leben schwer zu machen. Morgan Leah war der hellste Kopf und der schnellste Mann im ganzen Südland, und er hegte eine beharrliche Abneigung gegen die Truppen, die sein Land besetzt hielten. Leah war im Gegensatz zu Shady Vale, der Heimat der Ohmsfords, eine große Stadt, die der Bewachung bedurfte. Nachdem die Föderation die Monarchie abgeschafft hatte, ernannte sie einen Gouverneur und stationierte ein Regiment Soldaten in der Stadt, um auf diese Weise für Recht und Ordnung zu sorgen. Morgan betrachtete diesen Umstand als persönliche Herausforderung. Er ergriff jede Gelegenheit, die sich ergab oder auch nicht ergab, um die Beamten, die jetzt in aller Bequemlichkeit, aber ohne rechtmäßigen Anspruch im Haus seiner Vorfahren residierten, zu schikanieren. Es war jedesmal ein ungleicher Wettkampf. Morgan war der geborene Unruhestifter und viel zu klug, als daß die Beamten der Föderation ihn jemals für die Quelle des Übels hätten halten können, ganz zu schweigen davon, daß sie die Quelle zum Versiegen hätten bringen können.
    Die Brüder luden sich ihr Gepäck auf den Rücken und machten sich noch einmal auf den Weg. Der Nachmittag neigte sich dem Ende zu, aber die Luft stand still, und die Hitze wurde sogar noch drückender. In dieser Höhe war die Erde im Hochsommer so trocken, daß das Gras, dessen grüne Halme sich in bräunlich graue Schuppen verwandelt hatten, unter ihren Schritten knisterte. Kleine Staubwölkchen stiegen zu ihren Füßen auf, und ihr Mund wurde immer trockener.
    Die Sonne war fast untergegangen, als sie die Jagdhütte sichteten, ein Gebäude aus Stein und Holz, das mit Blick nach Westen inmitten eines kleinen Kiefernwäldchens auf einer kleinen Anhöhe stand. Müde und verschwitzt ließen sie ihr Gepäck an der Eingangstür fallen und machten sich schnurstracks auf den Weg zu den Quellen, die einige hundert Meter hinter dem Haus inmitten von Bäumen versteckt lagen. Als sie sie erreichten, streiften sie unverzüglich ihre Kleider ab und spürten nur noch das Bedürfnis, sich in dem Wasser zu baden.
    Aus diesem Grund sahen sie auch das Schlammwesen erst, als es fast vor ihnen stand.
    Es kroch aus den Büschen zu ihrer Seite hervor, ein in eine Schlammkruste eingehülltes Wesen, das kaum menschliche Züge trug und ein wildes Brüllen ausstieß, das die Stille um sie herum erzittern ließ.
    »Ah! Zwei leckere Talbewohner!« schnarrte das Wesen, dessen Stimme plötzlich ganz vertraut klang.
    »Zum Teufel, Morgan!« rief Par. »Du hast mich fast zu Tode erschreckt, verdammt noch mal!«
    Coll sagte mit ruhiger Stimme: »Und ich habe geglaubt, du hättest nur die Absicht, die Föderation aus Leah zu vertreiben und nicht deine Freunde.«
    Morgan Leah, der in seinem Schlammkokon vor ihnen stand, bog sich vor Lachen. »Es tut mir leid, wirklich. Aber kein Mensch hätte einer solchen Gelegenheit widerstehen können. Ich bin sicher, ihr versteht das!«
    Par blickte Morgan an. »Was um alles in der Welt machst du denn da?«
    »Oh, du meinst den Schlamm? Gut für die Haut!« Morgan trottete zu den Quellen und stieg vorsichtig in das Wasser. »Ungefähr eine Meile von hier habe ich vor einigen Tagen zufällig Schlammbäder entdeckt. Hatte keine Ahnung, daß es hier so etwas gibt. Ich kann euch sagen, daß es an einem heißen Tag nichts Besseres gegen die Hitze gibt als Schlamm auf der Haut. Besser sogar noch als die Quellen. Ich habe mich also auf Schweineart darin gesuhlt und kam dann zurück, um mich abzuwaschen. Da hörte ich euch kommen und beschloß, euch auf echte Hochlandart willkommen zu heißen.«
    Er tauchte im Wasser unter, als er wieder an der Oberfläche erschien, war aus dem Schlammungeheuer ein gutgewachsener, kräftiger junger Mann geworden, dessen Haut die Sonne eine schokoladenfarbene Bräune verliehen hatte, dessen rötliche Haare bis zur Schulter reichten und dessen klare graue Augen ihnen aus einem zugleich klugen und aufrichtigen Gesicht entgegenblickten.

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