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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Zauberkräfte verliehen haben«, bestätigte Par.
    »Ja, zu Rone Leahs Zeit.« Morgan runzelte die Stirn. »Manchmal glaube ich, daß es immer noch Zauberkräfte besitzt. Natürlich nicht so wie damals, als es selbst den Mordgeistern widerstehen konnte, aber auf andere Weise. Die Scheide ist in all den Jahren mindestens ein halbes dutzendmal ersetzt worden, der Griff wenigstens ein- oder zweimal, und auch jetzt wär’s schon wieder nötig. Aber die Klinge - ja, die Klinge! Sie ist immer noch so scharf und zuverlässig wie eh und je, es ist fast so, als könne ihr das Alter nichts anhaben. Ist das nicht auch Zauberkraft?«
    Die Brüder nickten ernst. »Mitunter verändert sich die Zauberkraft«, sagte Par. »Sie wächst und entwickelt sich. Vielleicht ist das auch mit dem Schwert von Leah passiert.« Als er das sagte, dachte er an den alten Mann und fragte sich, ob dieser wohl recht gehabt hatte mit seiner Behauptung, daß er nichts von Magie verstehe.
    »Wißt ihr, die Wahrheit ist, daß keiner das Schwert haben will.« Morgan seufzte. »Es scheint, als ob niemand etwas aus der alten Zeit haben möchte. Ich glaube, die Erinnerung ist zu schmerzlich. Mein Vater hat kein einziges Wort gesagt, als ich das Schwert haben wollte. Er hat es mir einfach gegeben.«
    Coll gab dem anderen einen freundschaftlichen Schubs. »Ich glaube, dein Vater sollte etwas vorsichtiger damit sein, wem er seine Waffen gibt.«
    Morgan machte ein gekränktes Gesicht. »Wurde etwa ich gebeten, mich der Bewegung anzuschließen?« fragte er. Sie lachten. »Aber Spaß beiseite. Du hast erzählt, daß der Fremde dir einen Ring gegeben hat. Hast du was dagegen, wenn ich ihn mir anschaue?«
    Par holte den Ring mit dem Falkenzeichen aus seiner Tasche und reichte ihn Morgan.
    Morgan nahm ihn und betrachtete ihn von allen Seiten, zuckte dann die Achseln und reichte ihn zurück. »Er kommt mir nicht bekannt vor. Aber das hat nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Ich habe gehört, daß es in der Bewegung Banden von Geächteten gibt, die, um die Föderation hinters Licht zu führen, ihre Erkennungszeichen regelmäßig ändern.« Er nahm einen großen Schluck aus seinem Bierglas und lehnte sich wieder zurück. »Manchmal glaube ich, ich sollte nach Norden gehen und mich ihnen anschließen - und aufhören, hier Spielchen zu spielen mit diesen Narren, die mein Land regieren und dabei nicht einmal die Geschichte kennen.« Traurig schüttelte er den Kopf und sah einen Augenblick sehr alt aus. »Aber jetzt zu euch. Ihr könnt nicht zurückgehen, solange ihr nicht wißt, ob es wirklich ungefährlich ist. Ich schlage deshalb vor, daß ihr hier wartet und mich vorausgehen laßt. Ich werde feststellen, ob die Föderation nicht bereits dort ist. Ist das ein faires Angebot?«
    »Mehr als fair«, sagte Par sogleich. »Danke, Morgan. Aber du mußt versprechen, vorsichtig zu sein.«
    »Vorsichtig? Wegen dieser Narren? Ha!« Der Hochländer grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich könnte ihnen gegenübertreten und gleichzeitig in alle Gesichter spuken, und sie würden trotzdem noch Tage brauchen, um dahinterzukommen! Vor denen muß ich mich nicht fürchten!«
    Par lachte nicht. »Vielleicht nicht in Leah. Aber möglicherweise sind die Sucher schon in Shady Vale.«
    Morgan machte jetzt ein ernstes Gesicht. »Da magst du recht haben. Ich werde vorsichtig sein.«
    Alle drei erhoben sich. Coll fragte: »Was hast du denn nun eigentlich mit der Frau des Gouverneurs gemacht?«
    Morgan hob die Schultern. »Ach das? Irgend jemand hat mir erzählt, daß sie die Hochlandluft nicht mag, daß ihr davon übel wird. Ich habe ihr ein Parfüm geschickt, um ihre Nase zu erfreuen. Es befand sich in einem kleinen wunderschönen Glasfläschchen. Ich wollte sie überraschen und habe dafür gesorgt, daß es in ihr Bett gelegt wurde. Bedauerlicherweise ist es zerbrochen, als sie sich daraufgelegt hat.« Er zwinkerte. »Ich bin untröstlich, aber ich habe das Parfüm irgendwie mit Skunköl verwechselt.«
    Die drei sahen einander in der Dunkelheit an und grinsten wie Honigkuchenpferde.
     
    In dieser Nacht schliefen die Brüder Ohmsford in der Behaglichkeit und Wärme richtiger Betten tief und fest. Sie hätten mühelos bis Mittag schlafen können, aber Morgan weckte sie bei Tagesanbruch, als er sich auf den Weg nach Shady Vale machte. Bevor er ging, zeigte er ihnen das Schwert von Leah; der Griff und die Scheide waren arg mitgenommen, aber die Klinge blitzte und sah so neu aus, wie der Hochländer

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