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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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»Na, was meint ihr?« rief er aus und grinste.
    »Großartig«, erwiderte Par.
    »Aber, aber! Nicht jeder Trick ist weltbewegend. Doch das erinnert mich an etwas.« Morgan beugte sich fragend vor. Sein Gesichtsausdruck deutete wie so oft an, daß er sich über irgend etwas insgeheim amüsierte. »Solltet ihr beide nicht eigentlich oben in Callahorn die Eingeborenen unterhalten? Habt ihr mir das nicht als Letztes erzählt? Was macht ihr hier?«
    »Was machst du hier?« gab Coll zurück.
    »Ich? Ach, nur ein kleines Mißverständnis im Zusammenhang mit dem Gouverneur - ich fürchte jedoch, eigentlich im Zusammenhang mit seiner Frau. Natürlich verdächtigen sie nicht mich - das tun sie ja nie. Trotzdem schien mir ein kleiner Urlaub angebracht.« Morgan grinste jetzt über das ganze Gesicht. »Aber jetzt mal los, ich habe zuerst gefragt. Was ist los?«
    Er ließ nicht locker, und da es zwischen den Dreien noch nie Geheimnisse gegeben hatte, erzählte Par, nicht ohne auf Colls Hilfe zurückzugreifen, was sie seit der Nacht in Varfleet, als ihnen Felsen-Dall und die Sucher der Föderation auf den Leib gerückt waren, durchgemacht hatten. Er erzählte ihm von den Träumen, die möglicherweise Allanon geschickt hatte, von ihrer Begegnung mit der schrecklichen Waldfrau, die möglicherweise ein Schattenwesen war, und von dem alten Mann, der sie gerettet hatte und möglicherweise Cogline war.
    »Eure Geschichte ist voll von 'möglicherweise'«, bemerkte der Hochländer, als sie ihre Erzählung beendet hatten. »Seid ihr sicher, daß ihr das alles nicht nur erfunden habt?«
    »Ich wünschte, es wäre so«, antwortete Coll wehmütig.
    »Wie dem auch sei«, erklärte Par, »wir hielten es für eine gute Idee, hier zu übernachten und uns morgen auf den Weg ins Tal zu machen.«
    Morgan schüttelte den Kopf. »Ich würde das an eurer Stelle lieber bleiben lassen.«
    Par und Coll warfen einander fragende Blicke zu.
    »Wenn die Föderation so sehr hinter euch her war, daß sie Felsen-Dall sogar bis nach Varfleet geschickt hat«, fuhr Morgan fort, der ihren Blick erwiderte, »haltet ihr es dann nicht für wahrscheinlich, daß sie ihn auch nach Shady Vale schicken?«
    Erst nach langem Schweigen sagte Par schließlich: »Ich gebe zu, daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    Morgan stieg aus dem Wasser und begann sich abzutrocknen. »Ich weiß, mein Junge, Denken war noch nie deine Stärke. Bloß gut, daß du mich zum Freund hast. Kommt, laßt uns zur Hütte hinaufgehen, und ich mache euch etwas zu essen - zur Abwechslung mal was anderes als Fisch -, und dann können wir die Sache bereden.«
    Sie trockneten sich ab, wuschen ihre Kleider und kehrten zur Hütte zurück, wo sich Morgan sogleich anschickte, das Abendessen zuzubereiten. Er kochte einen wunderbaren Eintopf aus Fleisch, Karotten, Kartoffeln und Zwiebeln und stellte ihn mit warmem Brot und kaltem Bier auf den Tisch vor dem Haus. Sie saßen auf einer Bank unter den Kiefern und aßen und tranken, bis fast alles verzehrt war. Die hereinbrechende Nacht brachte endlich eine kühle Brise aus den Bergen. Zum Nachtisch hatten sie Birnen und Käse, und während sie zufrieden mit sich und der Welt aßen, verfärbte sich der Himmel zuerst rot, dann lila, bis es schließlich dunkel wurde und Sterne am Himmel aufzogen.
    »Ich liebe das Hochland«, sagte Morgan, nachdem sie lange schweigend auf den Steinstufen der Hütte nebeneinandergesessen hatten. »Ich glaube, ich könnte die Stadt genauso lieben lernen, aber nicht, solange die Föderation dort herrscht. Manchmal denke ich darüber nach, wie es wohl gewesen wäre, in der alten Welt zu leben, damals, als sie noch uns gehört hat. Das ist natürlich schon lange her - sechs Generationen. Heute weiß niemand mehr, wie es damals war. Mein Vater weigert sich, überhaupt darüber zu sprechen. Aber hier, dieses Land, das gehört noch immer uns. Die Föderation hat es noch nicht geschafft, es uns wegzunehmen. Es ist einfach zu groß. Vielleicht hänge ich deshalb so an diesem Land - weil es das einzige ist, was meiner Familie geblieben ist.«
    »Außer dem Schwert«, erinnerte ihn Par.
    »Trägst du dieses schäbige alte Ding immer noch mit dir herum?« fragte Coll. »Ich würde mir wünschen, daß du es eines Tages durch ein neues und besseres ersetzest.«
    Morgan warf ihm einen Blick zu. »Erinnert ihr euch an die Geschichten, in denen es heißt, daß das Schwert von Leah einst Zauberkräfte besaß?«
    »Allanon selbst soll ihm die

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