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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ohne sich um mögliche Zuhörer zu kümmern. Dann verhallten ihre Stimmen in der Ferne. Teel stand auf, und gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg.
    Sie folgten der Straße etwa hundert Meter, bevor sie in den Wald traten. Sie huschten zwischen den Bäumen hindurch, und hier und da blieb Teel stehen, um zu horchen, bevor sie weitergingen. Der Duft wilder Blumen erfüllte die Luft.
    Dann blieb Teel vor dichtem Strauchwerk stehen, schob die Zweige beiseite, bückte sich nach einem verborgenen Eisenring und zog. Die Geheimtür, die sich vor ihren Augen auftat, ließ eine Treppe sehen. Sie tasteten sich an der Wand entlang. Teel verriegelte hinter ihnen die Tür, zündete eine Kerze an und übernahm wieder die Führung. Die kleine Truppe machte sich auf den Weg nach unten.
    Es war ein kurzer Abstieg. Die Treppe endete nach zwei Dutzend Stufen und mündete in einen Tunnel, dessen Wände und Decke durch dicke Holzbalken abgestützt waren. Teel verlor kein Wort über den Tunnel, sondern trat einfach vor ihnen hinein. Zweimal teilte er sich in mehrere Arme, und jedesmal ging sie ohne zu zögern weiter. Par dachte flüchtig daran, daß sie ohne die Hilfe von Teel nie wieder aus diesen Gängen herausfinden würden.
    Der Tunnel endete Minuten später vor einer eisernen Tür. Teel stieß mit dem Griff ihres Dolches dagegen. Das Schloß auf der anderen Seite der Tür wurde geöffnet, und die Tür sprang auf.
    Der Zwerg, der ihnen entgegentrat, war kaum älter als sie, ein kräftiger, muskulöser Bursche mit einem Bart und langem zimtfarbenen Haar, einem Gesicht, das über und über mit Narben bedeckt war, und der größten Keule auf seinem Rücken, die Par je gesehen hatte. Die obere Hälfte eines Ohrs fehlte ihm, und von der unteren Hälfte baumelte ein goldener Ohrring. »Morgan!« Er begrüßte und umarmte den Hochländer aufs herzlichste. Ein Lächeln erhellte sein düsteres Antlitz, als er den anderen an sich zog und an ihm vorbei einen Blick auf Par und Coll warf, die bereits ungeduldig warteten. »Freunde?«
    »Die besten«, antwortete Morgan. »Steff, das sind Par und Coll Ohmsford aus Shady Vale.«
    Der Zwerg nickte. »Seid willkommen, Talbewohner!« Er wandte sich von Morgan ab und streckte ihnen seine Hand entgegen. »Kommt, setzt euch und erzählt, was euch hergeführt hat.«
    Sie befanden sich in einem unterirdischen Raum, in dem um einen langen Tisch mit Bänken allerlei Vorräte in Schachteln und Kisten lagerten. Steff forderte sie auf, sich auf den Bänken niederzulassen, füllte dann für jeden einen Krug mit Bier und setzte sich zu ihnen. Teel ließ sich in der Nähe der Tür auf einem kleinen Schemel nieder.
    »Hier lebst du also jetzt?« fragte Morgan und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. »Könnte eine kleine Renovierung gebrauchen!«
    Wieder huschte ein Lächeln über Steffs grobe Züge. »Ich habe viele Wohnsitze, und sie bedürfen alle der Renovierung. Dieser hier ist besser als die meisten. Wir Zwerge leben derzeit alle im Untergrund, entweder hier oder in den Minen oder in unseren Gräbern. Traurig.« Erhob seinen Krug. »Auf unsere Gesundheit und das Unglück unserer Feinde!« lautete sein Trinkspruch.
    Alle tranken, außer Teel, die Wache hielt.
    Steff stellte seinen Krug wieder auf den Tisch. »Ich hoffe, deinem Vater geht es gut«, sagte er zu Morgan.
    Der Hochländer nickte. »Ich war bei Elise und habe ihr ein kleines Geschenk gemacht, mit dem sie Brot kaufen kann. Sie macht sich Sorgen um dich. Wie lang ist es her, daß du sie besucht hast?«
    Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht des Zwergs. »Im Augenblick ist es zu gefährlich, sie zu besuchen. Sieh dir mein Gesicht an!« Er berührte seine Narben. »Die Föderation hat mich vor drei Monaten geschnappt.« Er sah verschwörerisch Par und Coll an. »Morgan hat davon keine Ahnung, müßt ihr wissen. Er hat mich in letzter Zeit selten besucht. Wenn er nach Culhaven kommt, bevorzugt er die Gesellschaft von Kindern und alten Damen.«
    Morgan überhörte die letzten Worte Steffs. »Was ist passiert, Steff?«
    Der Zwerg hob die Schultern. »Ich bin entkommen - wenigstens teilweise.« Er hob seine linke Hand hoch. Der kleine Finger und der Ringfinger fehlten. »Genug davon, Hochländer! Sag mir lieber, was dich in den Osten geführt hat.«
    Morgan setzte zum Sprechen an, blickte dann zu Teel hinüber und hielt inne.
    Steff folgte seinem Blick und sagte: »O ja, Teel. Ich bin wohl doch gezwungen, etwas über sie zu sagen.« Er

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