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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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mit Steff treffen. Kannst du das arrangieren?«
    Elise sah ihn kurz an, nickte dann schweigend, küßte ihn ebenfalls und verließ das Zimmer.
     
    Die Dämmerung war bereits hereingebrochen, als sie aufwachten. Elise erschien, huschte auf Zehenspitzen durchs Zimmer, um jeden zu wecken und ihm zuzuflüstern, daß es Zeit sei, und verschwand dann ebenso lautlos, wie sie gekommen war. Morgan Leah und die Ohmsfords fanden ihre Kleider sauber und wohlriechend wieder. Elise war fleißig gewesen, während sie geschlafen hatten.
    Während sie sich ankleideten, sagte Morgan: »Wir treffen uns heute abend mit Steff. Er gehört zur Widerstandsbewegung der Zwerge, und die Bewegung hat ihre Augen und Ohren überall. Falls Walker Boh sich immer noch im Ostland aufhält, auch wenn es im tiefsten Anar sein sollte, wird Steff es wissen.« Er zog seine Stiefel hoch und stand auf. »Steff war eine der Waisen, die Elise großgezogen hat. Er ist für sie wie ein Sohn. Außer Jilt ist er der einzige, der ihr geblieben ist.«
    Sie verließen das Schlafzimmer und begaben sich in die Küche. Die Kinder hatten ihre Abendmahlzeit bereits beendet und sich in ihre Zimmer in den beiden oberen Stockwerken zurückgezogen, außer ein paar ganz Kleinen, die Jilt noch fütterte, indem sie geduldig zuerst dem einen, dann dem anderen einen Löffel Suppe in den Mund schob. Als die drei eintraten, sah sie kurz auf und nickte ihnen zu.
    Elise bat sie, an einem der Tische Platz zu nehmen, und tischte Schüsseln voll köstlichen Essens und dunkles Bier auf. Von oben hörten sie die Sprünge und Schreie der spielenden Kinder. »Es ist schwer, alle zu beaufsichtigen, wenn man nur zu zweit ist«, entschuldigte sie sich, während sie Coll eine zweite Portion des Fleischeintopfs auflegte. »Aber die Frauen, die wir anstellen, halten es nie sehr lange aus.«
    »Konntest du Steff verständigen?« fragte Morgan leise.
    Elise nickte mit einem plötzlich traurigen Lächeln. »Ich wünschte, ich könnte ihn öfter sehen, Morgan. Ich mache mir solche Sorgen um ihn.«
    Sie beendeten ihre Mahlzeit und saßen schweigend da, während Elise und Jilt die Kinder fertig machten und sie zu Bett brachten. Zwei Kerzen brannten auf dem Tisch, an dem die drei Platz genommen hatten.
    Nach einer Weile kehrte Jilt zurück und setzte sich zu ihnen. Sie sprach kein Wort. Ihr Gesicht war über die Stickerei gebeugt, an der sie arbeitete.
    Draußen ertönte ein Klingeln. Jilt sah kurz von ihrer Arbeit auf. »Die Föderation kündigt die Sperrstunde an«, murmelte sie. »Keiner darf danach das Haus verlassen.«
    Elise trat in den Raum und arbeitete schweigend am Spülbecken. Oben begann eines der Kinder zu weinen, und sie ging hinauf. Die Ohmsfords und Morgan Leah sahen einander an und warteten.
    Plötzlich klopfte es leise an der Küchentür. Drei Klopfzeichen. Jilt sah auf. Dann ein erneutes Klopfen, dreimal. Eine Pause, und dann wieder dreimal.
    Jilt eilte zur Tür, öffnete sie einen Spalt breit und spähte hinaus. Dann öffnete sie die Tür ganz, und eine schattenhafte Gestalt huschte herein. Jilt verriegelte die Tür hinter ihr. Im gleichen Augenblick trat Elise aus dem Gang herein und führte Morgan, Par und Coll zu dem Fremden. »Das ist Teel«, sagte sie. »Sie wird euch zu Steff bringen.«
    Viel konnten sie von Teel nicht erkennen. Sie war eine Zwergin, aber kleiner als die meisten und in einen schwarzen Mantel mit Kapuze gehüllt. Ihr Gesicht war von einer seltsamen ledernen Maske verhüllt. Ihr dunkelblondes Haar lugte stellenweise unter ihrer Kopfbedeckung hervor.
    Elise stellte sich auf die Zehenspitzen und umarmte Morgan. »Sei vorsichtig, mein Kleiner«, ermahnte sie ihn. Sie lächelte, klopfte Par und Coll leicht auf die Schulter und eilte zur Tür. Sie spähte kurz durch die Vorhänge hindurch, dann nickte sie. Wortlos ging Teel zur Tür hinaus. Die Ohmsfords und Morgan Leah folgten ihr.
    Draußen bewegten sie sich lautlos an der Hauswand entlang, schlüpften dann durch den hinteren Zaun auf einen schmalen Weg. Sie folgten ihm bis zu einer leeren Straße und bogen dann rechts ab. Die Hütten und Verschläge, die die Straße säumten, waren allesamt dunkel. Teel drängte sie schnell die Straße hinunter und in ein Tannenwäldchen. Sie blieb stehen, kauerte sich auf den Boden und bedeutete den anderen, es ihr gleichzutun. Wenige Sekunden später erblickten sie eine fünfköpfige Föderationspatrouille. Die Männer lachten und unterhielten sich, während sie vorbeigingen,

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