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Shannara IV

Titel: Shannara IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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-, es dann zu Föderationspreisen zu verkaufen und den größten Teil ihrer Gewinne an ihre Herren abzuliefern. Und die Tiere gehören ebenfalls der Föderation. Für die Zwerge wird alles streng rationiert. Dort, das ist der Markt. Alles Gemüse und Obst wird von den Zwergen angebaut und verkauft, und der Gewinn fällt zu einem großen Teil ebenfalls an die Föderation. Jetzt wißt ihr also, wie es hier zugeht, und könnt euch ein Bild davon machen, was es für die Leute hier bedeutet, unter dem 'Schutz' der Föderation zu leben.«
    Am Ende der Straße blieben sie stehen, in ausreichendem Abstand von einer Menschenmenge, die sich um eine Tribüne drängte, auf der Zwergenmänner und -frauen aneinandergekettet zum Verkauf angeboten wurden. Sie sahen zu, und Morgan sagte: »Hier werden die verkauft, die nicht zur Arbeit gebraucht werden.«
    Er führte sie auf eine langgestreckte Anhöhe, die sich über der Stadt erhob. Die Anhöhe war ohne Leben, ein riesiger dunkler Fleck in einer baumlosen Landschaft. Einst war sie terrassenförmig angelegt gewesen; das, was jetzt noch von der Anlage übrig war, ragte gleich Grabsteinen aus der Erde.
    »Wißt ihr, was das ist?« fragte er sie leise. Sie schüttelten den Kopf. »Das sind die Überreste des einstigen Meade-Gartens. Ihr kennt die Geschichte. Die Zwerge haben diesen Garten angelegt und dafür aus dem umliegenden Land Humus herbeigeschafft, Humuserde, die so schwarz war wie Kohle. Jede Blume, die die Rassen kannten, wurde gepflanzt und gehegt. Mein Vater hat gesagt, daß es das Schönste war, das er je gesehen hat. Er war einmal hier, als er noch ein kleiner Junge war.«
    Morgan schwieg, während sie die Ruinen betrachteten, und fuhr dann fort: »Die Föderation hat den Garten niedergebrannt, als die Stadt in ihre Hände fiel. Und jedes Jahr wird er von neuem angezündet, damit auch ja nichts wächst.«
    Während sie zurückgingen, fragte Par: »Woher weißt du das alles, Morgan? Von deinem Vater?«
    Morgan schüttelte den Kopf. »Mein Vater war seit damals nie wieder hier. Ich glaube, er möchte gar nicht wissen, wie es jetzt hier aussieht, sondern es so in Erinnerung behalten, wie es einmal war. Nein, ich habe hier Freunde, die mir erzählen, was die Zwerge durchmachen, was ich bei meinen Besuchen selbst nicht sehe. Ich habe euch bisher nicht viel davon erzählt. Aber es hat sich alles erst in jüngster Vergangenheit zugetragen, im letzten halben Jahr vielleicht. Ich werde euch später mehr davon erzählen.«
    Sie lenkten ihre Schritte in den ärmeren Teil der Stadt und folgten dabei einer neuen Straße, die aber ebenso abgenutzt und mit Löchern übersät war wie die anderen. Nach einem kurzen Fußmarsch bogen sie in eine Gasse ein, die zu einem weiträumigen Gebäude aus Stein und Holz führte, das aussah, als wäre es einmal eine Art Gasthaus gewesen. Das dreistöckige Gebäude war umgeben von einer überdachten Veranda, auf der sich Schaukeln und Schaukelstühle befanden. Der Hof war leer, aber ohne Müll und Unrat und voll von spielenden Kindern.
    »Eine Schule?« vermutete Par.
    Morgan schüttelte den Kopf. »Ein Waisenhaus.« Er führte sie durch eine Gruppe von Kindern über die Veranda zu einer Seitentür, die im Schatten einer laubüberwucherten Nische versteckt lag. Er klopfte an die Tür und wartete. Als die Tür sich einen Spalt breit öffnete, sagte er: »Habt ihr etwas zu essen für einen armen Mann?«
    »Morgan!« Die Tür flog auf. Eine ältere Zwergenfrau stand in der Tür, grauhaarig und gutmütig. »Morgan Leah, was für eine angenehme Überraschung! Wie geht es dir, mein Junge?«
    »Gut«, antwortete er. »Dürfen wir eintreten?«
    »Natürlich. Seit wann mußt du fragen?« Die Frau trat zur Seite und machte ihnen Platz; sie umarmte Morgan und verbeugte sich vor Par und Coll. Sie schloß die Tür hinter ihnen und sagte: »Ihr habt wohl Hunger, wenn ich recht sehe?«
    »Wir sind bereit, für ein gutes Mahl unser Leben zu lassen«, erklärte Morgan lachend. »Großmütterchen Elise, das sind meine Freunde, Par und Coll Ohmsford aus Shady Vale. Sie sind derzeit… heimatlos.«
    »Geht es uns nicht allen so?« erwiderte Elise barsch. Sie streckte ihre schwielige Hand aus, und die Brüder ergriffen sie einer nach dem anderen. Sie betrachtete sie mit prüfendem Blick. »Hast dich wohl mit einem Bären auf einen Ringkampf eingelassen, Morgan?«
    Morgan berührte vorsichtig die Schnitt- und Schürfwunden in seinem Gesicht. »Schlimmer noch als das,

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