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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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riechen. Dies war mehr als die Sommerhitze und die Trockenheit. Dies war das Gift der Schattenwesen, dem er begegnete, seit er nordwärts zog. Überall sah er die Verwüstung des Landes, deren Ursache die dunklen Wesen waren. Und sie wurde schlimmer.
    Der Mittag ging in den Nachmittag über, und sie kamen nördlich an Varfleet heran, folgten aber weiter dem Mermidon, der südwärts zu verlaufen begann. Sie trafen auf ihrem Weg eine Handvoll Hausierer, aber die Hitze hatte die meisten Reisenden aus der Sonne vertrieben, so daß sie den Weg am Fluß entlang ziemlich allein bewanderten. Sie erblickten die erste Föderationspatrouille, als sie sich Varfleet näherten, und zogen sich zwischen die Bäume zurück, um sie passieren zu lassen.
    Damson gebrauchte erneut das Skree, während sie warteten, und das Ergebnis war das gleiche. Die Scheibe schimmerte schwach, als sie gen Süden gehalten wurde - aber vielleicht war es auch nur eine Reflexion des Sonnenlichts. Erneut wechselten Morgan und Matty Roh einen heimlichen Blick. Es war heiß, und sie waren müde. Sie fragten sich, ob dies wohl irgendwohin führen würde oder ob Damson es einfach nur hoffte. Es gab noch andere Möglichkeiten, Par aufzuspüren, wenn die Scheibe nicht funktionierte, aber keine von ihnen würde Damson gerade jetzt überzeugen.
    Sie müßten ein Boot besorgen, um den Mermidon hinab zum Regenbogensee zu reisen, erklärte sie und versteckte das Skree wieder. So würden sie dreimal schneller sein, als wenn sie versuchten, die Strecke zu Fuß zurückzulegen. Matty zuckte die Achseln und sagte, sie würde in die Stadt hineingehen, denn es sei für sie weniger gefährlich als für die anderen, und sie würde sie hier wieder treffen, sobald sie gefunden hätte, was sie brauchten. Sie legte ihr Bündel mit dem Bettzeug ab, das sie mit sich getragen hatte, und verschwand in der Schwüle.
    Morgan saß mit Damson im Schatten einer alten Weide nahe am Ufer, von wo aus sie jeden sehen konnten, der sich näherte. Der Fluß war schlammig und nach dem Unwetter der letzten Nacht von Schutt durchsetzt. Sie beobachteten, wie er träge und bedächtig vorüberfloß. Ein Träger von Abgelegtem und alten Neuigkeiten. Morgans Augen waren vom Schlafmangel schwer, und er schloß sie gegen das Licht.
    »Ihr seid Euch meiner noch immer nicht sicher, nicht wahr?« hörte er Damson nach einiger Zeit fragen.
    Er sah zu ihr hinüber. »Was meint Ihr?«
    »Ich habe den Blick bemerkt, den Ihr mit Matty getauscht habt, als ich das Skree benutzt habe.«
    Er seufzte. »Das bedeutet nicht, daß ich mir Euretwegen nicht sicher bin, Damson. Es bedeutet, daß ich nichts gesehen habe, und das beunruhigt mich.«
    »Man muß wissen, wie man es benutzt.«
    »Das sagtet Ihr bereits. Aber was ist, wenn Ihr Euch irrt? Ihr könnt es mir nicht verübeln, daß ich skeptisch bin.«
    Sie lächelte ironisch. »Doch, das kann ich. Zu irgendeinem Zeitpunkt dieser Reise müssen wir beginnen, einander zu vertrauen, wir alle drei. Wenn wir es nicht tun, werden wir eine Menge Schwierigkeiten bekommen. Denkt darüber nach, Morgan.«
    Das tat er und dachte noch immer darüber nach, als sich die Dämmerung über das Grenzland senkte und Matty mit müdem Gesichtsausdruck aus dem Dunst auftauchte.
    »Wir haben ein Boot«, verkündete sie, ließ sich im Schatten der Weide erschöpft fallen und griff nach dem Wasserkrug, den Damson ihr anbot. Sie spritzte Wasser auf ihr staubbedecktes Gesicht und ließ es hinablaufen. »Ein Boot, Vorräte und Waffen, alles ist am Ufer versteckt. Wir können alles nach Einbruch der Dunkelheit einsammeln, wenn wir nicht gesehen werden können.«
    »Irgendwelche Probleme?« fragte Morgan.
    Sie sah ihn angespannt an. »Ich mußte niemanden töten, wenn du das meinst.« Sie blickte finster, setzte sich dann zurück und sagte nichts mehr.
    Jetzt waren beide Frauen böse auf ihn, dachte er und beschloß, sich nicht darum zu kümmern.
    Als die Nacht hereinbrach, folgten sie der Uferlinie hinab in die Stadt, bis sie die Docks nördlich der Stelle erreichten, an der Matty das Boot versteckt hatte. Es war ein älteres Fahrzeug, ein Flachbodenskiff mit Bootshaken, Rudern, einem Mast und einem Segel, und es war mit Nahrung und Waffen ausgestattet, wie Matty es versprochen hatte. Sie kletterten schweigend an Bord und stießen sich ab, lenkten das Skiff flußabwärts bis zur ersten unbewohnten Bucht, zogen ihr Fahrzeug dann an Land und zogen sich sofort zum Schlafen zurück. Bei Sonnenaufgang

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