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Shannara VI

Titel: Shannara VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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er abwehrend. »Ich war nicht vorbereitet…«
    »Nein, das wart Ihr nicht«, unterbrach sie ihn. »Und das ist der Unterschied zwischen uns, Hochländer. Ihr seid nicht darin geübt, vorbereitet zu sein, aber ich bin es.« Sie trat wieder nah an ihn heran. »Ich werde Euch noch etwas sagen. Ich bin ein besserer Schwertkämpfer als jeder andere auf der Seite von Padishar Creel - und vielleicht genauso gut wie er. Wenn Ihr mir nicht glaubt, dann fragt Chandos.«
    Er sah sie an, schaute in durchdringende, kobaltblaue Augen, betrachtete die dünne Linie ihrer Lippen, die schlanken, eckigen Schultern. Sie hatte ihren Kopf kampflustig vorgereckt, um ihn dazu zu ermutigen, sie herauszufordern.
    »Ich glaube Euch«, sagte er und meinte es auch so.
    »Außerdem«, sagte sie, wobei sie sich nicht im geringsten entspannte, »braucht Ihr mich, um Euren Plan in die Tat umzusetzen.«
    »Woher wißt Ihr von…«
    »Ihr seid der Falsche, um mit Damson nach Tyrsis hineinzugehen«, unterbrach sie ihn und ignorierte seine Frage. »Ich sollte das tun.«
    »…dem Plan?« beendete er seine Frage und brach dann ab. Er stemmte frustriert die Hände in die Hüften. »Warum solltet Ihr das tun?«
    »Weil man mich nicht beachten wird, aber Euch schon. Ihr seid zu auffällig, Hochländer. Ihr seht genau nach dem aus, was Ihr seid! Auf jeden Fall ist Euer Gesicht der Föderation bekannt und meines nicht. Und wenn etwas schiefgeht, kennt Ihr nicht den Weg um Tyrsis herum, aber ich kenne ihn. Und am wichtigsten von allem ist, daß sie nicht nach zwei Frauen Ausschau halten werden. Wir können direkt an ihnen vorbeigehen, und sie werden uns keinen zweiten Blick schenken.«
    Sie pflanzte sich erneut vor ihm auf. »Sagt mir, daß ich unrecht habe«, forderte sie ihn heraus.
    Er lächelte wider Willen. »Ich schätze, das kann ich nicht.« Er schaute von ihr fort in das Laub der Bäume und hoffte, daß die Antwort auf ihre Forderung dort zu finden wäre. Sie war es nicht. Er sah sie wieder an. »Warum fragt Ihr nicht Chandos? Er regelt das, nicht ich.«
    Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht. »Das glaube ich nicht. Zumindest nicht in diesem Fall.« Sie hielt inne und wartete ab. »Nun? Kann ich mitkommen?«
    Er seufzte und fühlte sich plötzlich erschöpft. Vielleicht hatte sie recht. Vielleicht war es eine gute Idee, wenn sie mitkam. Sie hatte sicherlich überzeugende Argumente. Außerdem, hatte er sich nicht selbst gerade erst gesagt, daß für seinen Plan Hilfe notwendig wäre? Vielleicht war Matty Roh ein wenig von dem, was nötig war.
    »In Ordnung«, stimmte er zu. »Ihr könnt mitkommen.«
    »Danke.« Sie wandte sich ab und ging zurück zum Lager, den Umhang über eine Schulter geschlungen.
    »Aber Chandos muß auch zustimmen!« rief er ihr hinterher, noch immer nach einem Ausweg suchend.
    »Das hat er bereits!« rief sie als Antwort zurück. »Er sagte, ich sollte Euch fragen.«
    Sie lächelte ihm schnell über die Schulter hinweg zu, während sie zwischen den Bäumen verschwand.
     
    Chandos war beim Frühstück kurz angebunden und in sich gekehrt, und Morgan ließ ihn in Ruhe und zog es statt dessen vor, sich zu Damson Rhee zu setzen. Der lange Tisch, den sie besetzt hielten, war stark belagert, und die Männer waren laut, so daß der Hochländer und das Mädchen nicht viel miteinander sprachen, sondern sich auf ihre Mahlzeit und die Gespräche um sie herum konzentrierten. Matty Roh erschien ganz kurz. Sie ging auf ihrem Weg zu einem anderen Platz nah an Morgan vorbei, ohne ihn anzusehen. Nur einen Augenblick hielt sie inne, um Chandos etwas zu sagen, was ihn dazu veranlaßte, mürrisch die Stirn zu runzeln. Morgan hatte nicht gehört, was sie gesagt hatte, aber es fiel ihm nicht schwer, sich vorzustellen, was es gewesen sein konnte.
    Als die Mahlzeit beendet war, stand Chandos auf, brüllte jedermann, der noch am Tisch saß an, alle sollten sich zur Arbeit begeben, und rief Damson und Morgan beiseite. Er führte sie aus den Bäumen heraus und erneut auf die weite Klippe hinauf und wartete, bis sie außer Hörweite waren, bevor er sprach. Mit finsterem Gesicht verkündete er ihnen mürrisch, daß über das Netzwerk der Geächteten während der Nacht die Nachricht eingetroffen war, daß die Elfen ins Westland zurückgekehrt wären. Diese Neuigkeit war mehrere Tage alt und nicht absolut zuverlässig, und daher wollte er wissen, wie Morgan und das Mädchen darüber dachten.
    »Ich halte es für möglich«, sagte Morgan sofort. »Es war

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