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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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weit die Elfen auch nach Norden und Süden blickten, sie sahen nichts als Felsen, die sich vom Himmel abhoben wie ein unüberwindliches Hindernis, wie eine uneinnehmbare Festung.
    Als die Nacht hereinbrach, hatten sie die niedrigeren Gipfel bereits hinter sich gebracht und konnten weder auf die Gebirgsausläufer, durch die sie hergekommen waren, noch auf das entfernte Tal des Sarandanon zurückblicken. Sie fanden einen Fichtenhain in einem engen Tal zwischen zwei schneebedeckten Gipfeln und schlugen dort ihr Lager auf. Es gab frisches Wasser und Gras für die Pferde und auch Holz für ein Feuer.
    Sobald sie sich niedergelassen und gegessen hatten, machte Preia Starle sich auf, den Weg wieder zurückzugehen. Sie wollte feststellen, ob ihre Feinde die Verfolgung aufgenommen hatten. Während Tay auf ihre Rückkehr wartete, beriet er sich mit Jerle und Vree Erreden über die Vision, die ihm enthüllt hatte, wo sich der Schwarze Elfenstein befand. Noch einmal erzählte er von den Besonderheiten, achtete darauf, alles, was Bremen ihm mitgeteilt hatte, zu beschreiben. Jerle Shannara hörte aufmerksam zu, seine Miene war ernst, sein Blick konzentriert und unbewegt. Vree Erreden dagegen schien beinahe gleichgültig zu sein, sein Blick schweifte häufig ab und schaute in die Nacht, als würde er nach etwas suchen, das hinter den Worten lag, die Tay ihnen anbot.
    »Ich bin niemals in diesem Teil des Westlandes gewesen«, erklärte er, als Tay geendet hatte. »Ich weiß nichts von der Beschaffenheit des Geländes. Wenn ich das Versteck, das wir suchen, erspüren soll, müssen wir noch etwas näher herankommen.«
    »Wie hilfreich«, warf Jerle verärgert ein. Er hatte gesehen, wie der Blick des Lokaten abgeirrt war, und demonstrierte jetzt seinen Mißmut. »Ist das alles, was Ihr tun könnt?«
    Vree Erreden zuckte die Achseln.
    Jerle war wütend. »Vielleicht könntet Ihr etwas mehr leisten, wenn Ihr besser auf das geachtet hättet, was Tay erzählt hat!«
    Der Lokat schaute ihn mit einem vor Kurzsichtigkeit leicht schiefen Blick an. Ein schwaches Feuer glomm in seinen Augen. »Ich will Euch etwas erzählen. Als Tay Trefenwyd zu mir kam und mich um Hilfe bat, habe ich in seinem Geist gelesen. Ich kann das manchmal. Ich habe Bremens Vision gesehen, diejenige, die Tay gerade beschrieben hat, und meine Erinnerung daran ist noch sehr genau. Diese Vision ist echt, mein Freund. Wenn sie es nicht wäre, wäre ich nicht hier. Sie ist echt, und der Ort, den sie zeigt, existiert tatsächlich, das weiß ich. Dennoch ist es mir nicht möglich, sie mit dem Wissen, das ich bis jetzt habe, zu finden!«
    »Jerle, du bist viel in diesem Land gereist«, lenkte Tay schnell ab. Er wollte eine heftige Auseinandersetzung zwischen den beiden vermeiden. »Klingt denn nichts von dem, was ich beschrieben habe, vertraut?«
    Sein Freund schüttelte den Kopf. Ein verstimmter Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Meistens beschränkten sich meine Reisen auf die Pässe - das Halysjoch und den Spindelpaß - und das, was dahinter liegt. Deine Beschreibung der Bergformation - die zwei Gipfel, die wie zwei gespreizte Finger aussehen - könnte auf ein Dutzend zutreffen, die ich gesehen habe.«
    »Aber du bist nicht sicher, auf welche?«
    »Was sollte ich wohl sonst meinen?« schnappte sein Freund.
    »Welchen Weg sollen wir dann deiner Meinung nach gehen?« drängte Tay weiter. Er verstand das ungewöhnliche Verhalten seines Freundes nicht, der seine Wut so offen zeigte.
    Jerle stand auf. »Woher soll ich das wissen? Frag doch ›meinen Freund‹, den Lokaten hier, welchen Rat er für dich hat!«
    »Einen Augenblick«, sagte Vree Erreden schnell und stand ebenfalls auf. Er blickte Jerle an und wirkte in dem Schatten des anderen Mannes klein und schmächtig, aber keineswegs eingeschüchtert. »Wärt Ihr einverstanden, etwas auszuprobieren? Ich könnte Euch helfen, Euch daran zu erinnern, falls Ihr diese bestimmte Formation schon einmal gesehen habt.«
    Tay sprang jetzt auch auf; er begriff, was der Lokat vorhatte. »Kannst du mit Jerle das gleiche tun wie mit mir?« fragte er schnell. »Kannst du seine Erinnerung zurückholen, so wie du Bremens Vision gefunden hast?«
    »Wovon redet ihr da?« fauchte Jerle und schaute von einem zum anderen.
    »Vielleicht«, antwortete Vree Erreden auf Tays Frage. Dann blickte er Jerle Shannara an. »Ich habe es dir eben schon gesagt. Manchmal kann ich Gedanken lesen. Ich habe es bei Tay gemacht, um einen Blick auf Bremens

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