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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zwischen uns. Ich mußte weitergehen und versuchen, Pferde zu besorgen. Mir war klar, daß wir ohne Pferde am Ende wären. Außerdem hoffte ich, ein paar von ihnen abziehen zu können.« Ihr Lachen klang dünn und gekünstelt. »Ein frommer Wunsch, fürchte ich. Wie auch immer, ich habe letzte Nacht, während sie schliefen, eins unter ihrer Nase wegstehlen können, bin damit nach Süden zu einem weiteren Vorposten geritten, der hinter dem Tal liegt und von dem ich wußte, daß sie ihn noch nicht entdeckt hatten. Dort habe ich diese Pferde organisiert, sie zurückgebracht und mich mit ihnen versteckt, bis ihr gekommen seid.«
    Tay starrte sie verwundert an. »Wie in aller Welt hast du das alles an einem einzigen Tag geschafft?«
    Sie zuckte die Achseln. »Es war nicht so schwer.« In dem darauffolgenden Schweigen hörten sie nur das leise, dumpfe Geräusch der Pferdehufe. »Nicht so schwer wie das, was ihr getan habt.« Sie schaute ihn noch einmal an; ihr Lächeln war traurig und etwas unsicher. »Du warst hervorragend, Tay.«
    Er zwang sich, zurückzulächeln. »Du warst besser.«
    »Ich würde dich nicht gern verlieren«, sagte sie plötzlich und drehte sich wieder um.
    Er saß still hinter ihr, unfähig, etwas zu erwidern.
     
    Sie ritten die ganze Nacht hindurch und schlugen kurz vor Morgengrauen in einer tiefen, dicht mit den schlanken Zweigen von Eschen und weißen Birken bewachsenen Schlucht ihr Lager auf. Sie schliefen nur wenige Stunden, standen wieder auf, aßen und ritten weiter. Der Regen war zurückgekehrt, nun ein beständiges Nieseln, und mit ihm ein Nebel, der das ganze Land in Grau hüllte. Der Nebel und der Regen verbargen sie vor denen, die sie suchten, und so preschten sie den ganzen Tag bis tief in die Nacht hinein weiter. Tay ritt mit Preia an der Spitze; er benutzte seine Magie, um die Gegend vor ihnen abzusuchen. Aber er fürchtete nicht so sehr, daß sie von Gnomenjägern entdeckt werden könnten, als daß sie aus Versehen über sie stolpern würden. Sie ließen die Pferde meist im Schritt gehen, um ihre Kraft für die Zeit aufzuheben, wo sie sie benötigen würden, und um Stürze auf der regennassen Erde zu vermeiden.
    Tay und Preia schwiegen und konzentrierten sich darauf, die Gegend zu erforschen; er mit Magie, sie mit den Augen. Aber sie preßten sich in dem schweren Regen dicht aneinander, und das war für Tay genug. Er träumte davon, daß sie einander mehr bedeuteten, als es der Fall war. Es war ein sinnloses Gedankenspiel, aber er fühlte sich dadurch für kurze Zeit so, als hätte er einen Platz in der Welt außerhalb Paranors. Er glaubte, wenn er sich nur genug bemühte, würde er vielleicht einen Weg finden, irgendwohin zu gehören, selbst ohne Preia. Er wußte, daß sie ihn nicht begleiten konnte, aber vielleicht konnte sie ihm helfen, diesen Weg zu finden. Er faßte sie locker um die Taille, schützte sie mit seinem breiteren Rücken vor dem Regen und spürte, wie ihre Körperwärme sich mit seiner mischte. Er machte sich Gedanken über sein Leben und fragte sich, wie er dahin gekommen war, wo er sich jetzt befand. Er sann über die Entscheidungen nach, die er getroffen hatte, und überlegte, ob er sich heute wohl ebenso entscheiden würde.
    Sie schliefen kurz vor Morgenanbruch des dritten Tages, nachdem sie Unterschlupf in einem kleinen Hain aus hochgewachsenen Laubbäumen gefunden hatten, der sich im hinteren Teil eines kleinen Talkessels nah am Kensrowe befand. Sie waren jetzt am westlichen Ende des Tals angelangt, und vor ihnen erstreckten sich der dunkle See von Innisbore und der Paß, der sie zu den Grimmzacken bringen würde. Tay hatte an diesem Tag keine Spuren entdeckt, die auf Gnome hinwiesen. Er begann zu glauben, daß sie ihre Verfolger abgehängt hatten und sie in dem Gewirr der vor ihnen liegenden Berge endgültig loswerden würden.
    Tay stand früh auf und sah, daß auch Jerle Shannara bereits wach war. Er stand am Rand des Lagers und spähte in den neuen Tag. Es war immer noch düster, das Wetter hatte sich nicht geändert.
    Jerle drehte sich um, als Tay sich näherte. »Guten Morgen, Tay. Die Nacht war ein wenig kurz, nicht wahr?«
    Tay zuckte die Achseln. »Ich habe gut genug geschlafen.«
    »Aber nicht, wie du es gewohnt bist. Nicht, wie es bei den Druiden auf Paranor war, in einem Bett, in einem trockenen Zimmer, mit einer warmen Mahlzeit nach dem Aufwachen.«
    Tay trat neben ihn und vermied es, ihn anzusehen. »Das spielt keine Rolle. Die Druiden sind alle

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