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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Preia Starle schoß nach vorn, sie versuchte, eine Bresche durch den Qualm zu schlagen. Aber die Verwirrung durch den Rauch und das Geheule der Verfolger war zu groß. Die kleine Gruppe der Elfenjäger brach auseinander, einige gingen mit Bremen, andere folgten dem König. Jerle Shannara stieß einen Ruf aus, er hörte seinen Namen als Antwort, und plötzlich war alles im tiefen Rauch verschwunden.
    Dann krachte etwas Gewaltiges in die Gruppe derer, die mit dem König flohen, stieß die Elfengarde in die Nacht hinaus, schleuderte die Nächststehenden zur Seite, als wären sie nur aus Stroh. Eine ungeheure Form nahm Gestalt an, ein Ungeheuer, das dem Dämonenlord diente und aus der Unterwelt und der Nacht herbeigerufen worden war - nichts als Reißzähne und Klauen und Schuppen. Heulend raste es auf Jerle Shannara zu, und der König hatte kaum Zeit, seine Klinge zu ziehen. Das magische Schwert blitzte auf, seine helle Oberfläche spiegelte das Feuer in der Dunkelheit wider. Jetzt! dachte der König und wirbelte das Schwert herum. Jetzt werden wir ja sehen! Er beschwor die Magie des Schwertes herauf, rief die Macht an, daß sie ihn beschützen möge, während die Kreatur immer näher kam. Aber nichts geschah. Die Bestie griff an, gut doppelt so groß wie Jerle und auch um einiges breiter. Verzweifelt schlug der König auf sie ein, wie er es bei jedem Feind getan hätte. Das Schwert traf die Bestie, und die Kraft des Hiebes verlangsamte den Angriff. Aber immer noch erschien keine Magie. Jerle Shannara spürte, wie sich plötzlich ein Knoten aus Angst in seinem Magen bildete. Die Bestie wurde jetzt auch von der wieder kampfbereiten Elfengarde angegriffen, peitschte aber den nächststehenden Elfen das Leben aus dem Leib, schleuderte die übrigen zur Seite und kam wieder auf ihn zu.
    In diesem Augenblick erkannte Jerle Shannara, daß er die Magie des Schwertes nicht beschwören konnte und daß jede Hoffnung verloren war, die er darauf gesetzt hatte, daß die Magie ihn beschützen würde. Trotz Bremens Ermahnung hatte er geglaubt, daß eine Magie um das Schwert sein würde, mit der er einen Gegner bezwingen könnte - so etwas wie Feuer, etwas von einer Macht aus der anderen Welt. Aber es war die Wahrheit, die dieses Schwert enthüllte, hatte der alte Mann gesagt, und es schien jetzt nur zu deutlich, daß es nicht mehr vermochte, als die Wahrheit zu enthüllen. Angst drohte ihn zu lähmen, aber mit einem wilden Schrei entriß er sich ihrem Griff und warf sich gegen die angreifende Bestie. Beide Hände um den Griff seines Schwertes, verteidigte er sich in der einzigen Weise, die ihm noch verblieben war. Die breite, glänzende Klinge blitzte auf und grub sich tief in die Kreatur. Blut schoß aus der Wunde. Aber die Bestie kam näher. Sie durchbrach die Abwehr des Königs, schlug ihm die Waffe aus der Hand und schleuderte ihn auf den Boden.
    Da erschien Bremen. Wie ein zorniger Geist tauchte er aus der Dunkelheit auf. Seine Hände, in Druidenfeuer gehüllt, schossen nach vorn. Das Feuer löste sich in einem wilden Ausbruch von seinen Fingerspitzen und fraß sich in das Ungeheuer, das gerade nach dem König greifen wollte; es umarmte und verschlang die Bestie und ließ sie zu einer wildzuckenden Fackel werden. Das Monster wich zurück, gellte auf vor Wut, wirbelte herum und raste immer noch brennend in die Nacht davon. Bremen wartete nicht, was daraus werden würde. Er beugte sich zum König hinunter, und zusammen mit anderen Elfen riß er Jerle Shannara hoch und auf die Füße.
    »Das Schwert…« begann der König mit brüchiger Stimme. Er schüttelte verzweifelt den Kopf.
    Aber Bremen unterbrach ihn mit ernstem Blick. »Später, wenn Zeit dafür ist, Elfenkönig. Du lebst, du hast gut gekämpft, und der Angriff war erfolgreich. Dies ist genug für eine Nacht. Jetzt komm schnell mit, bevor die anderen Kreaturen uns finden.«
    Sie flohen wieder durch die Nacht, der König, der Druide und eine Handvoll der Elfengarde. Rauch und Asche verfolgten sie, und weiter hinten erhellten die immer noch brennenden Versorgungswagen und Belagerungsmaschinen den Horizont. Preia Starle kehrte aus der Dunkelheit zurück, sie war atemlos und wirkte sehr mitgenommen. Ihre Augen waren voller Wut und Furcht. Sie stützte Jerle Shannara, während sie weiterflohen. Der König wehrte sich nicht. Ihre Blicke trafen sich, dann wandte er sich ab.
    Die Angst, die in den dunklen Winkeln seines Bewußtseins geschwelt hatte, war in dieser Nacht hell

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