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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Brand. Dann wirbelten sie hinüber zu den Belagerungsmaschinen und zündeten die nächststehenden ebenfalls an. Flammen schossen in den Himmel, während die Reiter durch das Lager rasten und wieder in der Nacht verschwanden. Sie waren so schnell fort, daß die Feinde immer noch damit beschäftigt waren, ihre Verteidigung zu formieren, als der zweite Schlag über sie hereinbrach.
    Diesmal kam er von Cormorant Etrurian aus dem Südwesten. Er wartete, bis er die Flammen sah, die von der ersten Attacke kündeten; dann griff er an. Er und seine fünfhundert Fußsoldaten, die bereits an Ort und Stelle waren, trieben einen tiefen Keil in die feindlichen Stallungen, töteten Pferdeknechte und ließen Tiere frei, jagten sie in die Nacht hinaus. Für wenige Augenblicke entwickelten sich Zweikämpfe, dann schwenkten die Elfen nach Westen und zogen sich schnell wieder aus dem Lager zurück und verschwanden.
    Die Nordländer reagierten jetzt schneller, aber sie waren verwirrt, denn der Angriff schien von allen Seiten zu kommen. Gewaltige Felsentrolle, riesige Streitäxte und Spieße in den Händen schwingend, mähten alles nieder, das ihnen bei der Suche nach den Angreifern im Weg stand. Aber im Norden brannten die Belagerungsmaschinen und Versorgungswagen, und im Süden rannten die Pferde durcheinander, und so wußte niemand genau, wo der Feind zu finden war. Bremen, der sich bei Jerle Shannaras Kommando in der Ebene versteckt hielt, hatte die Elfen mit Magie eingehüllt und ließ dort Illusionen von Angreifern entstehen, wo keine waren. Der alte Mann konnte solch ein Blendwerk nur eine kurze Zeit aufrechterhalten, jedoch lange genug, um sogar die tödlichen Schädelträger zu irritieren.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Jerle Shannaras Truppe sich dem Angriff angeschlossen. Die Bogenschützen wurden von der Elfengarde flankiert und geschützt; sie stellten sich in Reihen an der Lagergrenze der Nordländer auf, spannten ihre langen Bögen und sandten einen Pfeilhagel gegen die Feinde. Schreie erschollen, als die Pfeile ihre Ziele erreichten. Eine Salve nach der anderen prasselte auf die Nordländer nieder, die aufzustehen versuchten und nach ihren Waffen griffen. Der König hielt seine Männer so lange wie möglich an diesem Platz, vielleicht sogar noch einen Augenblick länger. Eine Gruppe von Gnomen schoß wie von Sinnen aus dem Lager und versuchte, die Bogenschützen zu erreichen, aber diese senkten einfach die Bögen und beschossen die unorganisierte Gegenattacke direkt, bis sie zerbrach.
    Schließlich schickte sich auch Jerle Shannara an, seine Männer wieder zurückzuziehen. Die Reihen wichen nacheinander zurück, eine deckte jeweils den Rückzug der anderen. Die Männer unter Cormorant Etrurian waren bereits hinter ihnen und trabten rasch durch die Nacht. Sie waren nur undeutliche Schatten auf der Ebene, die von Wolken aus Qualm und Asche überzogen wurde. Felsentrolle erschienen, gewaltige und schwerfällige Kolosse, die aus dem grellen Feuerschein marschierten, Spieße und Streitäxte in der Hand. Pfeile hatten gegen sie keine Wirkung. Die Bogenschützen setzten sich ab, sie rannten durch die dünne Linie der Elfengarde, die noch standhielt. Jerle zog seine Männer schnell zurück, er wollte in dieser Nacht nicht gegen Felsentrolle kämpfen. Keine feindliche Reiterei folgte ihnen, denn die Pferde der Nordländer waren entweder gestohlen oder verjagt worden. Es kam jetzt nur darauf an, den Trollen auszuweichen.
    Aber die Trolle, so schwerbewaffnet sie auch waren, kamen schneller näher, als der König erwartet hatte. Die Elfengarde stand jetzt beinahe allein auf der Ebene, während die Bogenschützen und die Elfenjäger in die Sicherheit des Rhenntals zurückgeflohen und die Reiter unter Kier Joplin nach Norden zurückgekehrt waren. Pfeile flogen aus dem Schein des Nordlandlagers heraus. Ein Teil der Elfengarde ging zu Boden und erhob sich nicht mehr. Bremen, der mit den Angreifern auf die Ebene gekommen war, um den König zu beschützen, eilte mit fliegendem schwarzen Umhang hinzu und schleuderte den herannahenden Trollen sein Druidenfeuer entgegen. Das Grasland fing Feuer, und für einen Augenblick brach die Verfolgung zusammen. Die Elfengarde zog sich weiter zurück, sie schützte den alten Mann und den König in ihrer Mitte, wurde aber von allen Seiten bedrängt, während sie auf den Schutz des Tals zueilte. Rauch wirbelte über die Ebene, wurde auf dem Rücken eines plötzlichen Windes voller Hitze und Asche fortgetragen.

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