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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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vermutet hatte. Galaphiles vierte Vision war ein anderer, kurzer Blick auf die Zukunft gewesen, ein Zeichen, daß es Bande gab, die den Jungen an den Druiden fesselten, ein Versprechen ihrer gemeinsamen Bestimmung. Bremen wußte das jetzt. Der Junge war ihm von einem Schicksal geschickt worden, daß er noch nicht ganz verstand. Hier war vielleicht der Nachfolger, nach dem der alte Druide so lange gesucht hatte. Es war merkwürdig, daß er ihn auf diese Weise finden sollte, aber es war auch nicht ganz unerwartet. Es gab keine Gesetze über die Auswahl von Druiden, und Bremen war klug genug, um nicht damit anzufangen, jetzt welche festzulegen.
    So hatte er Allanon ein paar kleine Tricks gezeigt, die er meistern sollte - kleine Dinge, die hauptsächlich Konzentration und Übung erforderten. Er hatte geglaubt, das würde den Jungen für mindestens eine Woche beschäftigt halten. Aber Allanon hatte alles bereits nach einem einzigen Tag beherrscht und war wiedergekommen, um mehr zu erfahren. So war es jeden der vergangenen zehn Tage gegangen. Bremen hatte ihm ein wenig aus der Überlieferung der Druiden mitgeteilt und ihm die Entscheidung überlassen, in welche Richtung er anwenden wollte, was er bereits gelernt hatte. Intensiv verwickelt in die Vorbereitungen gegen den nächsten Angriff der Nordländer, hatte er auch kaum Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was der Junge bewerkstelligt hatte. Als er ihn allerdings jetzt beobachtete, wie er in das schwache Dämmerlicht spähte, war er erneut verblüfft über die so offensichtliche Tiefe und Unveränderlichkeit von Allanons Entschluß.
    »Da!« schrie der Junge plötzlich. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. »Sie sind über uns!«
    Bremen war für einen Augenblick so erschrocken, daß er kein Wort hervorbrachte. Ein paar Köpfe hoben sich als Reaktion auf die Worte des Jungen, aber niemand unternahm etwas. Dann schwang Bremen seinen Arm gen Himmel und sandte sein Druidenlicht in einem weiten Bogen über den Himmel, woraufhin sich auch ihm die dunklen Schatten offenbarten, die über ihnen kreisten. Schädelträger drehten sich rasch um und flogen davon, als sie entdeckt wurden, und tauchten mit weit ausgebreiteten Flügeln wieder in den Dunst hinab.
    Jerle Shannara war sofort an die Seite des Druiden geeilt. »Was tun sie?« wollte er wissen.
    Bremens Blick blieb in den leeren Himmel gerichtet. Er sah zu, wie das Druidenlicht verlosch. Das Dunkel kehrte zurück, trüb und bedrückend. Irgend etwas stimmte mit dem Licht nicht, dachte er plötzlich. Irgend etwas stimmte damit ganz und gar nicht.
    »Sie spähen«, flüsterte er. Dann drehte er sich schnell zu Allanon um. »Schau wieder über das Tal. Dieses Mal aber vorsichtig. Versuche nicht, etwas Besonderes zu sehen. Sieh in den Dunst und ins Grau. Betrachte den Nebel.«
    Der Junge tat es, und sein Gesicht verzog sich vor Anspannung. Er hielt den Atem an und war vollkommen reglos. Dann riß er den Mund auf und schnappte vor Entsetzen nach Luft.
    »Guter Junge.« Bremen legte seinen Arm um den Jüngeren. »Ich sehe es jetzt auch. Aber deine Augen sind schärfer.« Er wandte sein Gesicht zum König. »Diesmal werden uns die dunklen Gestalten angreifen, die dem Dämonenlord dienen, die Kreaturen, die er aus der Unterwelt herbeigerufen hat. Er hat sich entschieden, sie statt seiner Armee gegen uns einzusetzen. Sie wollen durch das Tal zu uns kommen, und daher kundschaften die Schädelträger den Weg für sie aus. Der Dämonenlord benutzt seine Magie, um ihr Kommen zu verschleiern, er verändert das Licht, verdichtet den Nebel. Wir haben nicht viel Zeit. Deine Befehlshaber sollen ihre Truppen aufstellen, und die Krieger sollen sich bereithalten. Ich werde sehen, was ich gegen diesen Angriff tun kann.«
    Jerle Shannara gab den Befehl weiter, und die Befehlshaber eilten zu ihren Einheiten, Cormorant Etrurian zur linken Flanke und der verwundete, aber immer noch einsatzbereite Rustin Apt zur rechten. Kier Joplin war bereits an Ort und Stelle, und die Reiterei hatte hinter den Fußsoldaten Stellung bezogen. Arn Banda raste zum Südhang, um die Bogenschützen dort zu alarmieren. Prekkian mit der Schwarzen Wache sowie Trewithen und der größte Teil der Elfengarde wurden als Reserve zurückgehalten.
    »Komm mit mir«, sagte Bremen zum König.
    Der König, der Druide, Allanon und Preia Starle machten sich zur rechten Seite der Frontlinie auf. Sie gingen zu den vordersten Reihen der Armee, wo der Druide sich umdrehte.
    »Die in

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