Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
den ersten Reihen sollen ihre Waffen bereithalten«, ordnete der Druide an. »Sag ihnen, sie sollen keine Angst haben.«
    Der König tat es, ohne zu fragen warum, denn er vertraute dem Urteil des Druiden. Er gab den entsprechenden Befehl, und Speere, Schwerter und Spieße reckten sich in die Höhe. Bremens Blick wurde starr, er hob die Hände und rief das Druidenfeuer herbei. Als es sich in einem hellblauen Ball auf seinen Handflächen sammelte, sandte er kleine Flammen aus, die von Waffe zu Waffe zu sprangen, von einer eisernen Spitze zur nächsten, bis das Feuer alle berührt hatte. Die verblüfften Soldaten zuckten zusammen, als die Flammen auf sie zukamen, aber der König befahl ihnen stehenzubleiben, und sie gehorchten. Darauf gingen Bremen und Jerle Shannara zur nächsten Einheit, und sie wiederholten den Vorgang. Sie schritten die Reihen der unsicheren Soldaten entlang, und der Druide versenkte seine Magie in das Eisen ihrer Waffen, während der König ihnen die Notwendigkeit dieser Aktion erklärte und sie gleichzeitig ermahnte, bereit zu sein, da ein Angriff kurz bevorstünde.
    Als der Angriff dann erfolgte, war die Druidenmagie an Ort und Stelle und das Herz der Elfenarmee geschützt. Dunkle Schatten krochen aus dem Zwielicht und nahmen Gestalt an, als bildeten sich Geister aus dem Nebel. Sie kamen in kleinen Gruppen und warfen sich auf die Reihen der Elfen, heulend und kreischend, Wesen mit spitzen Zähnen und geschärften Klauen, mit gesträubten Borsten und rauhen Schuppen. Sie waren Geschöpfe aus einer anderen Welt, aus der Dunkelheit und dem Wahnsinn, und kein anderes Gesetz als das des Überlebens hatte Bedeutung für sie. Sie kämpften mit stürmischer Wut und roher Kraft. Einige kamen auf zwei Beinen, andere auf vieren, und sie alle schienen Ausgeburten krankhafter Alpträume zu sein.
    Die Elfen wurden zurückgeschlagen, meist gaben sie aus Angst Boden auf, denn sie waren zutiefst erschrocken über diese Bestien. Einige Elfen starben auf der Stelle; die Angst schnürte ihnen Kehle und Herz so zusammen, daß sie nicht in der Lage waren, sich zu rühren und zu verteidigen. Andere starben im Kampf, niedergestreckt, bevor sie selbst auch nur einen einzigen richtigen Hieb hatten austeilen können. Aber es gab auch solche, die sich sammelten und erstaunt feststellten, daß sie die Ungeheuer dank der Druidenmagie auf ihren Waffen tatsächlich treffen konnten, daß diese bluteten und Schmerzensschreie ausstießen. Der erste Angriff hatte die Elfenarmee tief erschüttert, dann raffte sie sich auf und setzte sich zur Wehr.
    Aber an der rechten Flanke brachen die Ungeheuer durch. Sie folgten einem gewaltigen Wesen, das in Lederhaut gekleidet und mit Metallplatten gepanzert war. Seine riesigen Klauen zerrissen jeden Mann, der sich ihm in den Weg stellte. Rustin Apt versuchte, es aufzuhalten, wurde aber zur Seite gefegt.
    Bremen, der die Gefahr erkannte, eilte hinzu.
    In der Abwesenheit des Druiden hielt Jerle Shannara die Mitte; er sah zu, wie die Ungeheuer immer näher herandrängten. Er rief seinen Männern Mut zu, brach sein Versprechen, sich herauszuhalten, riß sein Schwert aus der Scheide und eilte durch die Reihen, um sich am Kampf zu beteiligen. Preia war an seiner Seite, und seine Leibgarde schützte beide. Gewaltige Wölfe kauerten außerhalb der Reichweite der eisernen Spieße und Schwerter, die gegen sie gerichtet waren; sie führten Scheinangriffe, zogen sich wieder zurück und warteten auf eine Bresche in den Reihen der Verteidiger. Als Jerle Shannara sich ihnen näherte, schwebte ein dunkler Schatten aus dem Dunst herunter und sprengte die Linie der Elfen. Ein Schädelträger erhob sich, die Krallen blutigrot. Sofort stießen die Wölfe in die Lücke vor, wild um sich beißend. Aber die Verteidiger hieben auf sie ein, und die Druidenmagie drang durch ihr dickes Fell. Die ersten starben in einem Hagel von Hieben, die restlichen zogen sich knurrend und jaulend zurück.
    Auf dem rechten Flügel war Bremen dabei, zu dem Knäuel von Ungeheuern vorzustoßen, die hier die Flanke durchbrochen hatten. Als sie den alten Mann sahen, kamen sie auf ihn zu. Es waren zweibeinige Kreaturen, die einen gewaltigen Brustkorb und schwere, muskulöse Glieder besaßen, mit denen sie einen Mann nur zu leicht zerreißen konnten. Der Kopf saß tief zwischen den nackenlosen Schultern und versank so in den Hautfalten, daß nur die wilden Augen sichtbar waren. Mit wildem schadenfrohen Geheul rasten sie auf den alten Mann

Weitere Kostenlose Bücher