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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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auf dem Rücken liegend, er schwang das Schwert gegen jeden, der ihm nahe kam, und versuchte, wieder aufzustehen.
    »Shannara! Shannara!« Elfengarde und Elfenjäger eilten hinzu, um ihm zu helfen.
    Druidenfeuer leuchtete auf und verbrannte die angreifenden Wölfe mitten im Sprung. Bremen beteiligte sich am Kampf, sein Umhang in Fetzen, seine Augen glühend wie die der Kreaturen, die er vernichten wollte. Die Wölfe zogen sich angsterfüllt zurück, die Zähne immer noch gefletscht. Noch einer verschwand in der blauen Flamme, und der Rest stob auseinander, heulend vor Wut und Schrecken. Der König kam wieder auf die Beine, drehte sich nach Preia um. Aber sie stand bereits neben ihm, mit schweißüberströmtem und schmerzverzerrtem Gesicht. Blut lief an einem Arm herunter, wo das feste Ledermaterial zerbissen und das weiche Fleisch bis zu den Knochen aufgerissen war. Sie band die Wunde ab, aber ihr Gesicht war blaß.
    »Lauf weiter«, rief sie ihm zu. »Warte nicht! Ich komme schon!«
    Er zögerte nur einen Augenblick, dann rannte er los, eine Handvoll Männer der Elfengarde hinter sich. Die Wölfe waren die letzte Abwehrreihe gewesen, hinter der sich der Dämonenlord verkriechen konnte, und der Weg lag jetzt frei vor ihm. Der Boden war wie ein schwarzes Loch, aber Jerle Shannara verlangsamte seinen Schritt keinen Augenblick. Nur eine Sache zählte - daß er den feindlichen Anführer fand und stellte. Er überquerte das unbeleuchtete Gelände in rasendem Tempo, nicht mehr länger besorgt, was ihn erwarten könnte. Er war so entschlossen, diesen Kampf zu einem Ende zu bringen, daß er sich allem gestellt hätte.
    Irgendwo hinter sich hörte er Bremen einen Warnruf ausstoßen; aber es war vergeblich. Der alte Mann war von dem Kampf dermaßen erschöpft, daß er nicht folgen konnte.
    Jerle Shannara erreichte das Zelt des Dämonenlords wie im Fluge, riß sein Schwert nach unten, schnitt durch den dunklen Stoff und ließ Totenköpfe und Knochenschmuck an den Pfosten klappernd in die Nacht fliegen. Der Zeltstoff klaffte unter seiner Klinge, und ein kalter, trockener Wind wehte aus der Öffnung.
    Drinnen war es so schwarz, daß Jerle nichts erkennen konnte. Bemüht, sich zu verteidigen, schwang er das Schwert in einem wilden Bogen über sich, zerfetzte alles in Reichweite. Aber seine Klinge zischte nutzlos durch die Luft. Jerle warf sich zur anderen Seite des Zeltes, zerschlitzte dort den Stoff und ließ die Nacht herein. Qualm und Geräusche drangen ins Innere, und die Kälte wich erneut der Wärme des Sommers.
    Der Elfenkönig wirbelte hastig herum und sprang abwehrbereit in die Hocke.
    Doch das Zelt war leer.
     
    Im gleichen Augenblick griffen Risca und seine Zwerge die restlichen Gnomenreiter an. Der Schädelträger, der die letzten in Schach hielt, wich vor Riscas Druidenfeuer zurück, und die erschreckten Gnome schossen davon. Einen Augenblick lang stand niemand den Zwergen gegenüber. Dann erklang das schwere Rumpeln von eisenbeschlagenen Rädern, und eine Karawane von dunkelgekleideten Reitern und stoffverhängten Wagen tauchte aus dem Lager auf. Risca warf sich der Karawane in den Weg und schickte sein Druidenfeuer auf das Leitpferd, das scheute und zurückzuckte und die Wagen zu einem plötzlichen, unruhigen Halt brachte.
    Beinahe sofort schwärmte eine Horde Ungeheuer hinter den schlingernden Transportwagen und den wiehernden Pferden hervor - Wesen aus der Unterwelt. Der Angriff war heftig und zwang Risca und die Zwerge trotz ihrer Bemühungen zurück. Sie kämpften mit grimmiger Entschlossenheit, dicht um ihren Anführer geschart. Risca sandte den Angreifern eine Welle seines Druidenfeuers nach der anderen entgegen.
    Inzwischen hatten die vermummten Fahrer die Pferde wieder angetrieben und fuhren in einer anderen Richtung weiter; brüllend vor Wut peitschten sie auf die Tiere ein. Risca versuchte, sie zu erreichen, die Karawane noch einmal zum Halten zu bringen. Aber die Wesen aus der Unterwelt waren überall, und er konnte nicht genügend Druidenfeuer entfachen. Die Überzahl des Gegners machte sich jetzt bemerkbar. Immer mehr von Riscas Kameraden fielen.
    Dann plötzlich wichen die Ungeheuer zur Seite, und Wellen von panischen Nordländern fluteten aus dem Schlachtgetümmel heraus, strömten an den Zwergen vorbei. Ein großer Teil der Nordlandarmee schien sich auf der Flucht zu befinden, als hätte jeder einzelne Soldat zur gleichen Zeit festgestellt, daß er jetzt genug ausgehalten hatte und ihm nur noch eins

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