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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ab. »Du bist der Anführer, Bremen. Nimm sie mit, wenn du willst. Aber erwarte von mir nicht, daß ich ihr die Nase abwische.«
    »Ich werde sie darauf aufmerksam machen«, erklärte Bremen mit einem Augenzwinkern und bedeutete der jungen Frau, zu ihnen zu treten.
     
    Kurze Zeit später brachen sie auf, eine Gruppe von fünf Personen mit Bremen an der Spitze. Risca und Tay Trefenwyd gingen an seiner rechten und linken Seite, Kinson einen Schritt hinter ihnen, und Mareth folgte als letzte. Die Sonne stand jetzt hoch an einem strahlend blauen und wolkenlosen Himmel, sie erklomm den östlichen Teil der Drachenzähne und erhellte das dichtbewaldete Tal.
    Die kleine Gruppe wandte sich auf wenig benutzten, kurvenreichen Pfaden nach Süden, über breite, ruhige Bäche hinweg und in die mit Gestrüpp bedeckten Ausläufer des Gebirges, das von der Waldung zum Kennonpaß führte. Gegen Mittag hatten sie das Tal verlassen und betraten den Paß; die Luft war mittlerweile schneidend kalt. Die fünf blickten zurück zu den gewaltigen Mauern von Paranor. Umgeben von altem Baumbestand thronte die Druidenfestung auf dem felsigen Vorgebirge. Das grelle Licht der Sonne ließ den Stein inmitten der grünen Bäume fade und unversöhnlich wirken, wie eine Nabe im Zentrum eines gewaltigen Rads. Einer der Gefährten nach dem anderen drehte sich um und warf einen Blick zurück, erinnerte sich gedankenversunken an die Ereignisse der vergangenen Jahre. Nur Mareth zeigte kein Interesse, ihr Blick war absichtlich nach vorn gerichtet, ihr Gesicht war eine ausdruckslose Maske.
    Dann betraten sie den Kennon, und seine zerklüfteten Wände erhoben sich über ihnen, große Steintafeln, die die Axt der Zeit in langsamen Schwüngen zerteilt hatte, und Paranor entschwand ihrem Blick.
    Nur Bremen wußte, wohin sie gingen, und er behielt die Information für sich, bis sie in der Nacht oberhalb des Mermidon in einiger Entfernung zum Paß ihr Lager im Schutz der Wälder aufschlugen. Kinson hatte einmal gefragt, als er mit dem alten Mann allein gewesen war, und Risca hatte ihn im Beisein aller darauf angesprochen, aber Bremen hatte es vorgezogen zu schweigen. Auch die Gründe behielt er für sich, und so erhielten seine Kameraden keinerlei Erklärung. Dennoch stellte niemand seine Entscheidung in Frage.
    Aber in dieser Nacht, nachdem sie ein Feuer entfacht und etwas zu essen gekocht hatten - für Kinson die erste warme Mahlzeit seit Wochen -, gab Bremen endlich das Ziel ihrer Reise preis.
    »Ich werde euch jetzt erzählen, wohin wir gehen«, erklärte er schlicht. »Wir marschieren zum Hadeshorn.«
    Sie saßen um das kleine Feuer herum und beschäftigten jetzt, nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten, ihre Hände mit anderen Tätigkeiten. Risca schärfte die Klinge seines Breitschwertes. Tay nippte an einem Bierschlauch und malte Bilder in den Staub. Kinson nähte einen neuen Streifen Leder in einen Schuh ein, da die Sohle sich gelöst hatte. Mareth saß abseits und beobachtete sie alle mit ihrem seltsamen, kühlen Blick, der alles in sich aufnahm und nichts preisgab.
    Stille trat ein. Vier Köpfe schossen ruckartig nach oben und starrten Bremen an. »Ich habe vor, mit den Geistern der Toten zu sprechen, um herauszufinden, was wir tun müssen, wenn wir die Rassen beschützen wollen. Ich möchte etwas über unser weiteres Vorgehen, über unser Schicksal erfahren.«
    Tay Trefenwyd räusperte sich. »Der Zutritt zum Hadeshorn ist Sterblichen verboten. Sogar Druiden. Seine Wasser sind giftig. Ein Tropfen, und du bist tot.« Er sah Bremen nachdenklich an, dann schaute er wieder weg. »Aber das wußtest du bereits, nicht wahr?«
    Bremen nickte. »Es ist gefährlich, den Hadeshorn zu besuchen. Es ist sogar noch gefährlicher, die Toten anzurufen. Aber ich habe mich mit der Magie beschäftigt, die die Unterwelt und ihre Tore gegen uns schützt, und solche Wege, wie sie zwischen den beiden Welten bestehen, habe ich bereits beschritten und bin zurückgekehrt.« Er lächelte den Elfen an. »Ich bin weit gereist, seit wir uns das letzte Mal trafen, Tay.«
    Risca grunzte. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich mein Schicksal kennen möchte.«
    »Ich auch nicht«, echote Kinson.
    »Ich will alles hören, was sie bereit sind, mir zu geben«, erklärte Bremen. »Sie werden entscheiden, was wir erfahren sollen.«
    »Du glaubst, daß die Geister in einer Sprache sprechen, die du verstehen kannst?« Risca schüttelte den Kopf. »Ich hätte nicht gedacht, daß es so

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