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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Schiff zu. »Schön, dass du dich darüber amüsierst, aber ich habe die Frage ernst gemeint. Ich werde den Handel nur abschließen, wenn sich der Schiffbauer bereit erklärt, ebenfalls mitzukommen.«
    Spanner Frew blieb das Lachen im Halse stecken. »Was? Was hast du gesagt?«
    »Versetz dich einmal in meine Lage«, antwortete Walker milde und schaute noch immer zum Hafen und zum Schiff. »Ich bin ein Fremder, der die Hilfe eines Volkes in Anspruch nimmt, welches für die doppeldeutigen Auslegungen seiner Abmachungen bekannt ist. Fahrende lügen zwar bei ihren Geschäften nicht, doch sie geben der Wahrheit gern einen recht großen Spielraum und beugen die Regeln ein wenig, wenn es ihnen nützt. Das kann ich akzeptieren. Ich gehöre schließlich zu einem Orden, der sich damit auskennt. Aber wie soll ich mich in einer Situation schützen, in der alle Vorteile beim anderen liegen?«
    »Du hättest dich am besten fest an…«, begann der Schiffbauer, doch Walker schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab.
    »Hör mir nur einen Augenblick zu. Redden Alt Mer behauptet, er sei der beste lebende Luftschiffkapitän. Rue Meridian stimmt dem zu. Du erzählst mir, du seist der beste lebende Schiffbauer, und dieses Schiff sei das beste Luftschiff, das jemals gebaut wurde. Und ich möchte euch auch gern zustimmen, nach allem, was ich gesehen und gehört habe. Ja, ich glaube euch. Doch da ich dir den halben Preis im Voraus zahlen werde, wie kann ich da sichergehen, dass ich keinen Fehler begangen habe?«
    Er drehte sich um und sah einen nach dem anderen an. »Indem ich dich mitnehme. Denn ich denke, du wirst kaum mit einem Schiff oder einem Kapitän fliegen, dem du nicht vertraust. Wenn du mitkommst, weiß ich, dass du beiden vertraust und ich nicht in die Irre geführt wurde.«
    »Aber das ist unmöglich!«, rief Spanner Frew wütend.
    Walker zögerte. »Warum?«
    »Weil… weil ich ein Schiffbauer bin und kein Seemann!«
    »Einverstanden. Genau aus dem Grund will ich dich bei mir haben. Wegen der Reparaturen, die nach einem Sturm oder einem Gefecht notwendig sein könnten, wie du vorhin gesagt hast. Ich würde mich viel besser fühlen, wenn du sie beaufsichtigst.«
    Der Schiffbauer deutete mit weiter Geste auf die Küste hinter sich. »Ich kann all diese Bauten nicht halb fertig zurücklassen! Man braucht mich hier! Schließlich gibt es noch andere, die fast genauso gut sind wie ich und an meine Stelle treten könnten!«
    »Sollen sie doch«, erwiderte Walker ruhig. »Wenn sie genauso gut sind, können sie auch die Schiffe zu Ende bauen.« Er trat vor, bis die beiden sich beinahe berührten. Spanner Frew stand mit hochrotem Gesicht und finsterer Miene da und wich keinen Zollbreit zurück. »Ich habe dir nicht besonders viel erzählt, aber das werde ich jetzt nachholen. Unser Vorhaben ist wichtiger als alles, was du jemals hier schaffen kannst. Von denen, die mich begleiten, verlange ich Mut und Willensstärke und ein Herz, wie es nur wenige besitzen. Ich glaube, du hast ein solches Herz. Enttäusche mich nicht. Und weise mich nicht einfach ab. Denk darüber nach, was ich dir sage, ehe du dir deine Meinung bildest.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann räusperte sich Redden Alt Mer. »Das klingt doch fair, Spanner.«
    Der Schiffbauer fuhr herum. »Mir ist es vollkommen gleichgültig, was du für fair hältst und was nicht, Großer Roter! Mit dir hat das nichts zu tun!«
    »Natürlich hat es etwas mit ihm zu tun«, warf Rue Meridian scharf ein. Sie lächelte ihn spöttisch an. »Was ist los, Schwarzbart? Bist du alt und ängstlich geworden?«
    Einen Moment lang glaubte Walker, der stämmige Schiffbauer würde explodieren. Dieser stand da und zitterte vor Wut. »Niemand außer dir dürfte es wagen, so mit mir zu sprechen!«, zischte er sie an.
    Wie durch Magie erschien ein Messer in ihrer Hand. Sie warf es in die Luft, fing es auf und ließ es wieder verschwinden. »Früher warst du mal ein ganz guter Pirat, Spanner Frew«, stichelte sie weiter. »Gefiele es dir nicht, wieder einer zu werden? Wie lange bist du nicht mehr auf der Blauen Spalte gekreuzt?«
    »Wie lange bist du nicht mehr auf dem Rücken des Windes in ein neues Land geritten?«, fügte ihr Bruder hinzu. »Du würdest wieder jung werden, Spanner. Der Druide hat Recht. Komm mit uns.«
    Rue Meridian blickte Walker an. »Natürlich musst du ihn bezahlen. Das Gleiche, was du dem Großen Roten und mir zahlst.«
    Walker kam dieser Forderung mit einem Nicken nach.

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