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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Spanner Frew sah ungläubig von einem zum anderen. »Ihr seid euch schon einig, nicht?«, wollte er von Walker wissen.
    Der Druide nickte erneut.
    »Bei den Schatten!« Der Schiffbauer seufzte leise. Dann zuckte er plötzlich mit den Schultern. »Nun, lassen wir die Angelegenheit für jetzt auf sich beruhen. Gehen wir frühstücken und schauen wir hinterher, wie die Welt mit vollem Bauch aussieht. Ich könnte ein ganzes Pferd mitsamt Sattel verschlingen. Ha!«, brüllte er und klopfte sich auf den Bauch. »Kommt schon, ihr Haufen elender Diebe! Wollt einen ehrlichen Mann zu einer Seereise ins Nirgendwo verleiten! Einem armen Schiffbauer wollt ihr einreden, er habe verrückten Männern und noch verrückteren Frauen etwas anzubieten! Verschont mich, und hoffentlich habt ihr es nicht auch noch auf meinen Geldbeutel abgesehen.«
    Er drehte sich in Richtung der Häuser um, schimpfte weiter lauthals vor sich hin, ging los und kümmerte sich nicht darum, ob die anderen ihm folgten.
     
    Sie nahmen das Frühstück in einem Gemeinschaftssaal ein, der sich unter einem riesigen Zeltdach befand. Die Feuer zum Kochen und die Küchengerätschaften befanden sich am hinteren Ende, wo Rauch und Dampf abziehen konnten, die Tische und Bänke im vorderen Teil. Die gesamte Einrichtung wirkte provisorisch und leicht abbaubar, und auf Walkers Frage hin, wie lange die Siedlung hier schon bestehe, antwortete der Schiffbauer, sie würden mindestens einmal im Jahr umziehen, um sich selbst zu schützen. Schließlich waren sie Fahrende und hielten sich an die alten Traditionen, und die Art ihres Lebens und ihres Geschäfts verlangte zumindest ein Minimum an Geheimhaltung. Anonymität und Beweglichkeit waren hoch geschätzt, obwohl sie eigentlich von niemandem direkt bedroht wurden, der sie als lästig oder als Feind betrachtete, und sie fühlten sich sicherer, wenn sie in regelmäßigen Abständen den Ort wechselten. Das war nicht so schwierig, erklärte der große Mann. Es gab Dutzende solcher Buchten entlang der Küste, und nur die ähnlich einsiedlerischen und diskreten Flugreiter kannten sie.
    Während sie speisten, erklärte Spanner Frew, dass jene, die hier arbeiteten und lebten, häufig ihre Familien mitbrachten und dass die Siedlung allen Unterkunft und Verpflegung bot. Die jüngeren Mitglieder der Familie wurden in dem für den Schiffbau notwendigen Handwerk ausgebildet oder gingen verwandten Beschäftigungen nach. Ein jeder sorgte für das Wohlergehen der Gemeinschaft, und was den Ort der Siedlung anging, so hatten sich alle zur Geheimhaltung verpflichtet. In der großen Gemeinde der Fahrenden wusste man darüber Bescheid, doch Fahrende verrieten solche Dinge nie an Außenstehende, solange man die nicht für vertrauenswürdig hielt. Daher hätte Walker Spanner Frew nie gefunden, wenn Cicatrix nicht Redden Alt Mer gegenüber für den Druiden gebürgt hätte.
    »Sonst wäre man in March Brume an dich herangetreten und hätte versucht, das Geschäft dort abzuschließen«, brachte der Schiffbauer mit vollem Mund vor, »was für mich vermutlich genauso gut gewesen wäre.«
    Nichtsdestotrotz klang Spanner Frew nach dem Frühstück so, als würde er seine Weigerung, Walker zu begleiten, noch einmal überdenken. Er begann bereits, notwendige Vorräte und Ausrüstungsteile aufzulisten, und erklärte ihnen, wo sie am besten verstaut wurden, ließ sich über die Art der Mannschaft aus, die man zusammenstellen musste, und wägte die Rolle ab, die er als Steuermann spielen würde, eine Position, welche er in seiner Zeit auf See eingenommen hatte. Er versicherte Walker, Redden Alt Mer sei der beste Luftschiffkapitän, den er kannte. Der Große Rote sei die richtige Wahl für eine solche Reise. Über Rue Meridian sagte er wenig, gab nur gelegentlich einen Kommentar über ihre bezaubernden Blicke und ihre scharfe Zunge ab; trotzdem wurde deutlich, dass er Bruder und Schwester für ein herausragendes Gespann hielt. Walker sprach kaum, überließ dem geschwätzigen Schiffbauer das Reden, achtete allerdings auf die Blicke, die sich die Drei untereinander zuwarfen, und darauf, wie sie miteinander umgingen.
    »Eine Sache möchte ich allerdings von Anfang an klarstellen«, sagte Redden Alt Mer schließlich und wandte sich an den Druiden. »Wenn wir dich als Expeditionsführer akzeptieren, musst du im Gegenzug zustimmen, dass ich an Bord das Kommando habe. Alle Entscheidungen über das Steuern des Schiffes und die Sicherheit von Mannschaft und Passagieren

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