Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Finstere Seelen!«, zischte Truls Rohk, und erschrocken hielt Bek mitten im Sprechen inne. »Was noch, Junge?«
    Bek schluckte heftig. »Walkers Feinde haben bereits den Elfenkönig Allardon Elessedil getötet und außerdem einen Schiffbrüchigen, der eine Karte bei sich trug, die zu dem Versteck führt. Wir sollen dir sagen, dass er deine Hilfe bei der Suche und deinen Schutz gegen diejenigen benötigt, die ihn aufhalten wollen.«
    Langes Schweigen folgte; dann ertönte ein Husten, das ein Lachen oder etwas weniger Angenehmes hätte sein können. »Lügen. Obwohl er nur einen Arm besitzt, kann sich Walker recht gut selbst verteidigen. Was braucht er wirklich?«
    Verängstigt und verwirrt starrte Bek sein Gegenüber an, dann blickte er zu Quentin und Panax, fand keine Hilfe bei ihnen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Mehr hat er uns nicht erzählt. Das war die ganze Nachricht, genau so, wie er sie uns aufgetragen hat. Er will…«
    »Er will mehr, als du sagst!« Die schneidende Stimme knirschte und zischte. »Du, Hochländer!« Er deutete vage auf Quentin. »Welche Magie übst du aus?«
    Quentin zögerte nicht. »Eine alte Magie, die ich erst in der heutigen Nacht entdeckt habe. Dieses Schwert gehört meiner Familie. Wie man mir sagte, hat es seine Magie in den Zeiten von Allanon erhalten.«
    »Du führst es armselig«, antwortete Truls Rohk herablassend. »Du, Junge.« Erneut wandte er sich an Bek. »Besitzt du ebenfalls Magie?«
    Bek schüttelte den Kopf. »Nein, keine.«
    Ihm entging nicht, mit welcher Aufmerksamkeit Truls Rohk ihn musterte, und in der anschließenden Stille schien etwas nach Bek zu greifen, ihn zu berühren und federleicht über seine Stirn zu streichen. Doch es war so rasch vorbei, dass es auch reine Einbildung hätte sein können.
    Truls Rohk trat einen Schritt nach rechts, und bei dieser Bewegung enthüllten sich ein Arm und ein Bein riesigen Ausmaßes, muskulös und dicht behaart. Bek hatte den Eindruck, der andere verharre unter dem Mantel in gebückter Haltung, stets zum Aufspringen bereit. Jetzt schon wirkte Truls Rohk riesig - wie groß würde er erst sein, wenn er sich aufrichtete? Nur Trolle wurden so groß, aber Truls Rohk fehlten das dichte Fell eines Trolls und die schwerfälligen Bewegungen. Er war zu schnell und behände, und seine Haut wirkte eindeutig menschlich.
    »Der Druide hat euch geschickt, damit ihr auf die Probe gestellt werdet«, knurrte er leise. »Damit ihr eure Ängste und euren Aberglauben überwindet. Eure Magie und euer Mut sind unerprobte Waffen.« Er kicherte leise und endete mit dem bereits bekannten Zischen. »Panax, machst du bei diesem Spielchen etwa ebenfalls mit?«
    Der Zwerg schnaubte gereizt. »Ich treibe mit niemandem Spielchen. Man hat mich gebeten, diese Hochländer in den Wolfsktaag und wieder heraus zu führen. Du weißt offensichtlich mehr über diese Sache als ich.«
    »Ein Spielchen innerhalb des Spielchens«, murmelte die schattenhafte Gestalt, schlich einige Schritte nach rechts und drehte sich wieder um. Diesmal erhaschte Bek einen kurzen Blick auf das Gesicht unter der Kapuze, das vom Feuerschein kurz erleuchtet wurde. Es war von tiefen, scharlachroten Striemen überzogen, und das Fleisch sah aus, als hätte man es wie Eisen in einem Ofen geschmolzen. »Druidenspiele«, fuhr Truls Rohk fort und verschwand wieder im Schatten. »Die gefallen mir nicht, Panax. Aber Walker zu beobachten ist stets interessant.« Er hielt inne. »Vielleicht auch diese beiden, hm?«
    Panax wirkte verwirrt und sagte nichts. Truls Rohk zeigte auf Quentin. »Die Wölfe hätten dich erwischt, wenn ich nicht gekommen wäre. Falls dir danach ist, noch eine Weile zu leben, solltest du den Umgang mit der Magie deines Schwertes üben.«
    Bek spürte, wie sich der Blick seines Gegenübers auf ihn legte. »Und du, Junge, du solltest besser niemandem dein Vertrauen schenken. Nicht, bis du gelernt hast, die Dinge klarer zu sehen als bisher.«
    Bek war sich bewusst, dass auch Quentin und Panax ihn anschauten. Er hätte Truls Rohk gern gefragt, was er meinte, doch er wagte es nicht.
    Truls Rohk spuckte aus und fuhr herum. »Wo werdet ihr euch mit Walker treffen?«, fragte er über die Schulter.
    »In Arborlon«, antwortete Bek.
    »Dann werden wir uns dort ebenfalls treffen.« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Und nun verschwindet aus diesen Bergen, und zwar rasch!«
    Eine Windböe erhob sich kalt und scharf, und eine Bewegung ging wie ein Wispern durch die

Weitere Kostenlose Bücher