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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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an Bord im Unklaren und fühlte sich fehl am Platze. Dafür konnte man sich gut mit ihm unterhalten, und er sprach gern mit dem Jungen über Heilmittel und Verfahren, die über die gewöhnlichen Formen der Heilung hinausgingen und hauptsächlich von Elfen angewendet wurden.
    Sogar mit der wehmütigen Seherin Ryer Ord Star unterhielt sich Bek ein oder zwei Mal. Sie war allerdings so schüchtern und zurückhaltend, dass sie jedem außer Walker aus dem Weg ging, dem sie überallhin folgte. Wie von dem Druiden in Bann geschlagen, war sie sein Schatten und lief ihm hinterher, lauschte auf jedes Wort und beobachtete jede Bewegung. Dieses Verhalten war ständiges Gesprächsthema, aber nie in Walkers Nähe. Niemand wollte die Anhänglichkeit der jungen Frau dem Druiden gegenüber zur Sprache bringen, wenn sie diesen selbst nicht zu stören schien.
    Von Truls Rohk fehlte immer noch jede Spur. Panax behauptete, er sei an Bord, zu sehen war aber nichts von ihm.
    Dann, zehn Tage vom Festland entfernt, kam die Insel Flay Creech in Sicht. Es ging auf Mittag zu, der Himmel war grau und verhüllt, und das Wetter wurde zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch ungemütlich. Gewitterwolken drängten sich im Westen und wälzten sich langsam auf dem noch immer schwachen Wind heran, und das Brennen der Sonne, die durch die Lücken in den dünneren Wolken geschienen hatte, machte kühlerer Luft Platz. Unter ihnen hob und senkte sich das Meer in sanften Wogen, ein silberbetupfter Azurteppich, der sich am Gestade der Insel brach, doch dahinter am Horizont wirkte er düster und bedrohlich.
    Flay Creech bot keinen hübschen Anblick. Die Insel war grau und öde, eine Ansammlung meist glatter Hügel, die von einem unregelmäßigen Netz tiefer Gräben durchzogen war - durch letztere konnte das Meerwasser weit ins Land vordringen. Abgesehen von einigen niedrigen Bäumen und Gräsern wuchs hier nichts. Die Insel war klein, kaum eine halbe Meile lang, und vor der Küste im Süden erhob sich ein großer Felsen, der einer Eidechse ähnelte, die das Maul aufgerissen und den Kamm zur Warnung aufgestellt hat. Auf der Karte, die Walker für die Schiffsgesellschaft gezeichnet hatte, war der Eidechsenkopf die Landmarke, an der man die Insel erkennen sollte.
    Redden Alt Mer umfuhr das Eiland langsam mit der Jerle Shannara und hielt sich mehrere Hundert Fuß darüber, während sich Besatzung und Passagiere an der Reling versammelten und das Unheil verkündende Stück Land betrachteten. Bek schaute mit den anderen nach unten, entdeckte jedoch nichts Interessantes. Lebenszeichen oder irgendwelche Bewegungen waren nicht zu erkennen. Die Insel wirkte verlassen.
    Nachdem sie mehrmals über sie hinweggeflogen waren, gab Walker Hunter Predd, der sich mit den beiden anderen Flugreitern über ihnen hielt, ein Zeichen. Der grauhaarige Reiter näherte sich dem Schiff und schüttelte den Kopf. Sie hatten ebenfalls nichts gesehen. Trotzdem würden sie nicht hinunterfliegen, um die Insel näher zu untersuchen, wie Bek wusste, denn der Druide hatte ihnen befohlen, auf keiner der Inseln zu landen, ehe nicht ein Trupp vom Luftschiff aus hinuntergegangen war. Die Rocks und ihre Reiter waren zu wertvoll, um sie zu riskieren; falls man sie verlor, konnte man sie nicht ersetzen.
    Walker rief Redden Alt Mer und Ard Patrinell zu sich. Bek und Quentin drängten sich näher heran, um zu hören, was gesprochen wurde.
    »Was hast du gesehen?«, fragte der Druide den Fahrenden gerade.
    »Das Gleiche wie du. Nichts. Aber irgendwie gefällt mir der Anblick der Insel nicht. Was hat bloß diese Gräben geschaffen, die kreuz und quer verlaufen?«
    Wirkte Redden Alt Mer schon unglücklich, so traf dies auf Ard Patrinell umso mehr zu. »Mir gefällt gar nicht, was ich sehe. Ein solches Gelände ist mir noch nie begegnet. Diese Form. Irgendwie nicht richtig. Unnatürlich.«
    Walker nickte. Bek bemerkte seine Unruhe. Die Formation dieser Gräben war eigentümlich.
    Wortlos ging der Druide hinüber zu Ryer Ord Star, beugte sich zu ihr vor und sprach leise mit ihr. Die Seherin hörte aufmerksam zu, dann drückte sie die dünnen, kleinen Hände an die Brust, schloss die Augen und wurde vollkommen still. Bek beobachtete sie mit den anderen und fragte sich, was wohl geschehen würde. Schließlich schlug sie die Augen wieder auf und redete rasch und atemlos auf den Druiden ein. Als sie fertig war, schaute er ihr kurz in die Augen, drückte ihre Hand und drehte sich um.
    Er kehrte zu Ard Patrinell und Redden

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