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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schlängelten sich aus dem Wasser auf die Insel. Sie kamen aus allen Richtungen und glitten in die tiefen Kanäle, in die sie perfekt passten, sodass Bek es nun begriff: Diese Rinnen waren durch ihr zahlloses Kommen und Gehen über die Jahre entstanden. In einer wimmelnden Masse rutschten sie vom Meer an Land und dann durch die Gräben und von einem seichten Tümpel zum anderen, wobei sie die beiden Männer umzingelten, welche auf das Geröllgewirr zuliefen.
    »Schatten!«, hörte Bek Panax fluchen, der den Vormarsch der Aale ebenfalls beobachtete.
    Die Tiere waren so erregt, dass sie ständig aneinander stießen, während sie sich durch die Gräben auf ihre Beute zubewegten. Manche erlangten kurzzeitige Vorteile vor ihren Artgenossen, ehe sie wieder in die Kanäle zurückfielen. Einige, die entweder das Gedränge wütend gemacht hatte oder die nur hungrig waren, schnappten nach anderen. Man hatte den Eindruck, die gesamte Insel würde überrannt: Überall waren schleimige Körper, überall bewegte es sich. Von solch riesigen Aalen hatte Bek noch niemals gehört, und auch eine derartige Ansammlung hatte er sich nicht vorstellen können.
    Walker grub hektisch zwischen den Felsen und hatte den näher kommenden Ungeheuern den Rücken zugekehrt. Quentin, dicht bei dem Druiden, hatte sich auf eine kleine Erhöhung gestellt, damit er sein Schwert ungehindert einsetzen konnte. Er beobachtete die Masse der Meeresjäger, die auf ihn zukamen, und machte sich bereit.
    Oh, aber es sind so viele!, dachte Bek voller Schrecken.
    Der erste Aal erreichte Quentin und stieß wie eine Schlange zu. Der Hochländer hob das Schwert von Leah, die Magie erwachte zum Leben und flammte über die gesamte Klinge, und der Aal wurde genau hinter dem klaffenden Maul in zwei Teile getrennt und schlug voller Schmerz und Verwirrung um sich. Seine Artgenossen verschlangen ihn augenblicklich und rissen ihn in Fetzen. Ein Zweiter griff Quentin an, doch dieser vollführte rasch einen weiteren Hieb und tötete den Angreifer. Gleich darauf erlegte er einen Dritten, der hinter ihm aufgetaucht war.
    Walker Boh richtete sich aus seiner gebeugten Haltung auf und beschwor das Druidenfeuer. Die blauen Flammen sprangen explosionsartig von seinen Fingern, verbrannten die anrückenden Aale und drängten sie zurück in die Gräben. Dann bückte er sich wieder und suchte weiter.
    Kurze Zeit später waren die Aale erneut da, durchbrachen den erlöschenden Ring aus Feuer und sperrten hungrig die Mäuler auf.
    Es sind zu viele!, dachte Bek erneut und packte hilflos die Reling des Luftschiffes, während die nächste Welle von Angreifern auf Quentin und den Druiden einstürmte.
    »Kapitän!«, rief Ard Patrinell Redden Alt Mer verzweifelt zu.
    Der Fahrende mit den feuerroten Haaren hastete sofort in die Pilotenkanzel. »Sicherheitsleinen anlegen!«, schrie er. »Wir greifen sie an!«
    Bek schaffte es kaum, sich anzuschnallen, da ging die Jerle Shannara bereits in steilen Sturzflug über.
     
    Quentin Leah erschlug den nächsten Aal und fuhr sofort herum, um sich einem weiteren zu stellen. Den ersten Angriff hatte er abgewehrt, doch der Zweite erschien ihm noch wilder und entschlossener. Der Hochländer setzte seine Hiebe gleichmäßig und genau, und er drehte sich ständig um, damit sein Rücken niemals länger als einige Sekunden in eine Richtung entblößt war, genau so, wie Ard Patrinell es ihm bei den Übungen gezeigt hatte. Quentin war stark und schnell, und er geriet angesichts der Übermacht nicht in Panik. Seit er laufen konnte, hatte er im Hochland gejagt, und so hatte er schon oft schrecklichen Gefahren gegenübergestanden. Hier an diesem Ort jedoch wurde langsam die Zeit knapp. Die Riesenaale konnten zwar durch die Magie seiner Waffe getötet werden, doch das Sterben ihrer Artgenossen machte ihnen nichts aus. Sie würden immer weiter vordrängen, bis sie bekommen hatten, was sie wollten. Und es waren so viele, dass sie am Ende Erfolg haben würden. Schon jetzt wurden Quentins Arme schwer, seine Bewegungen wirkten langsam und hölzern. Der Gebrauch der Magie des Schwertes erschöpfte seine Kräfte rasch. Er fühlte es und wusste doch nichts dagegen zu unternehmen. An beiden Armen und an einem Bein blutete er aus Wunden, die ihm die Angreifer mit ihren messerscharfen Zähnen zugefügt hatten, und sein Gesicht war in Schweiß und salzige Gischt gebadet.
    Walker ächzte, richtete sich auf und stand plötzlich neben ihm. »Ich habe ihn!«, rief er und schob etwas in

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