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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bestes zu geben.
    Er blickte über die Schulter zurück. Sie hatte sich zu Bek gesellt, schritt neben ihm her und schien Trost in seiner schweigsamen Gegenwart zu finden. Nicht schlecht. Es gab schlimmere Dinge, als sich in Beks Nähe zu halten.
    Er blickte nach vorn in das Zwielicht, in das Labyrinth der Ruinen, und nun spürte er die Vision der Seherin, dieses geheimnisvolle, dunkle Etwas, das sie anlockte wie ein Köder an einem Haken.
     
    Meilen entfernt über dem Wasser des Kanals, aber noch nicht in Sicht des Quetschers, stand Redden Alt Mer am Bug der Jerle Shannara und schaute in das Dämmerlicht. Das Wetter war furchtbar. Wenn überhaupt, war es noch schlimmer als vor zwei Tagen, als sie landeinwärts geflogen waren. Der gestrige Tag hatte schön begonnen, doch Sonnenschein und blauer Himmel waren nach und nach dichtem Nebel und Wolken gewichen. Sie hatten mit dem Schiff mehrere Meilen vor dem Eis geankert, in sicherem Abstand zu den krachenden Säulen und der bitteren Kälte, und waren schlafen gegangen, weil sie hofften, am heutigen Morgen weiterziehen zu können, wie Walker es gewünscht hatte.
    Doch jetzt war der Nebel so dicht, dass Redden Alt Mer kaum mehr die Klippen zu beiden Seiten ausmachen konnte, und vom Himmel war gar nichts zu sehen. Schlimmer noch, der Nebel waberte im steten Wind und wirbelte so heftig herum, dass es unmöglich war, zu navigieren. In diesem engen Gelände mit seinen trügerischen Gipfeln, Gletschern und Winden wäre es tollkühn gewesen, sich aus dem Kanal zu wagen, wenn man nicht sah, wohin die Fahrt ging. Ob sie wollten oder nicht, sie mussten abwarten, bis das Wetter aufklarte, sogar wenn es sie ein oder zwei Tage kostete.
    Rue Meridian trat zu ihm, und ihr langes rotes Haar glänzte genauso feucht wie seines. Es regnete zwar nicht, aber ein feiner Dunst legte sich um sie wie Gaze. Rue blickte hinaus über die Reling in den Nebel und schüttelte den Kopf. »Was für eine Suppe.«
    »Eine Suppe, die Mutter Natur zu rühren beliebt«, fügte er mit einem müden Seufzer hinzu. »Alles nur, um uns für die absehbare Zukunft festzusetzen, nehme ich an.«
    »Wir könnten zurücksegeln und auf eine Wolkenlücke hoffen. Weiter landeinwärts ist das Wetter womöglich besser.«
    Er nickte. »Könnte sein, doch je weiter landeinwärts wir aufsteigen, desto schwieriger wird es, den Kurs aufzuzeichnen. Deshalb ist es besser, möglichst nah an der Küste hochzugehen.«
    Sie schnaubte. »Hast du vergessen, wer dein Navigator ist?«
    »Ich glaube kaum. Jedenfalls tut es uns nicht weh, einen Tag zu warten. Wir bleiben bis morgen hier liegen. Hat es bis dahin nicht aufgeklart, machen wir, was du vorschlägst, segeln im Kanal zurück und suchen uns eine Wolkenlücke.«
    Sie schaute ihm in die Augen. »Niemand hat Lust, hier herumzusitzen, Großer Roter.« Ihr Blick schweifte wieder in den Nebel. »Wenn du die Ohren spitzt, hörst du das Krachen der Säulen, das Knacken des Eises und das Knirschen der Gletscher. Weit entfernt draußen im Dunst.« Sie schüttelte den Kopf. »Gespenstisch.«
    »Hör einfach nicht hin.«
    Einen Moment stand sie noch bei ihm, dann ging sie davon. Ihm gefiel das Warten, die Nähe zum Quetscher oder irgendetwas anderes an ihrer Situation genauso wenig, dennoch würde er deshalb nicht voreilig reagieren. Wenn Geduld verlangt wurde, sollte es an ihm nicht scheitern.
    Nach einigen Minuten ging er hinüber zu Spanner Frew, der sich mit einem Diapsonkristall beschäftigte, welcher bei der Kollision mit der Schwarzen Moclips beschädigt worden war. Der Kapitän war über das Auftauchen des Schiffes noch immer verwundert. Höchstwahrscheinlich wurde es von einer Mannschaft der Föderation geführt. Damit hatte Alt Mer mit seiner Besatzung aus Fahrenden einen deutlichen Vorteil, aber die Schwarze Moclips war ein größeres und stärkeres Schiff als die Jerle Shannara, und in engem Terrain würden sie vermutlich als Kleinholz enden. Außerdem wäre es sehr eigenartig, gegen ein Schiff zu kämpfen, mit dem er so lange geflogen und das ihm ans Herz gewachsen war.
    »Na, machst du Fortschritte?«, fragte er den Schiffbauer.
    Der große Mann zog eine düstere Miene. »Ich käme besser voran, wenn man mich nicht dauernd mit dummen Fragen stören würde. Das ist eine heikle Arbeit.«
    Alt Mer sah ihm eine Weile zu. »Hast du dir das andere Schiff anschauen können, das uns gerammt hat?«
    »Genauso gut wie du.«
    »Und, hast du es erkannt?«
    »Die Schwarze Moclips. Kaum zu

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