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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Konnte sie vielleicht an ihnen vorbeirennen, die Treppe hinuntersteigen und den Lagerraum erreichen, in dem sie den Großen Roten und die anderen vermutete? Leider hatten die Mwellrets ihre Absicht bereits erkannt und verteilten sich, um jeden ihrer Versuche zu vereiteln.
    Im nächsten Moment erschien Furl Hawken in der vorderen Luke; er war mit Blut beschmiert und schrie wie ein Wahnsinniger. In einer Hand hielt er das Kurzschwert des Mwellrets, in der anderen seinen Dolch, und vornübergebeugt ging er auf die Angreifer der Kleinen Roten zu. Instinktiv wandten die sich um, aber sie waren zu langsam und standen zu unsicher. Der stämmige Fahrende krachte in den Ersten von ihnen und warf ihn um, wandte sich sofort dem Zweiten zu und stieß dem schreienden Mwellret wieder und wieder den Dolch in den Leib.
    Rue Meridian rannte sofort zur Luke. Hawk hatte ihr die wertvollen Sekunden verschafft, die sie brauchte. Sie sprang über Trümmer und glatte Stellen hinweg, erreichte die hintere Treppe - wo sie ein weiterer Mwellret begrüßte.
    Diesmal hatte sie keine Chance zu entkommen. Er schwang das breite Schwert und zielte auf ihren Kopf. Sie duckte sich unter seinem Hieb hinweg und ging zu Boden. Ein Rucken des Luftschiffes rettete sie, und das Schwert des Mwellrets grub sich in das Holz des Decks. Sie rollte sich herum und kam auf die Füße, während der Mwellret noch versuchte, seine Waffe freizubekommen, und rammte ihm das lange Messer in die Seite. Der Mwellret wich zischend zurück, ließ das Schwert los und legte die klauenartigen Hände um ihren Hals. Die zwei gingen zu Boden, und Rue Meridian merkte bereits, wie ihr schwindlig im Kopf wurde. Sie wollte ihr Messer zurückziehen, doch das hatte sich in der Lederkleidung ihres Gegners verfangen. Sie wehrte sich verzweifelt gegen die Klauen um ihren Hals, hämmerte mit den Fäusten auf den muskulösen Körper ein und kämpfte wie eine gefangene Moorkatze. Dennoch konnte sie sich nicht befreien. Vor ihren Augen begann es zu flimmern, und ihre Kraft ließ nach. Sie spürte den fauligen Atem des Mwellrets auf ihrem Gesicht.
    Verzweifelt suchte sie nach einer Waffe und fand schließlich den Haken in ihrer Tasche, mit dem sie die Tür geöffnet hatte. Sie zog ihn heraus und stieß ihn dem Angreifer ins Auge.
    Überrascht fuhr der Mwellret zurück und ließ ihren Hals los. Sie kroch davon, während ihr Widersacher mit der einen Klaue auf das Deck einschlug und die andere vor das blutende Auge hielt. Mit beiden Händen zerrte sie das Schwert aus dem Holz und stieß es ihrem Gegner in den Leib.
    Von Blut und Regen durchnässt, klebte ihr das lange rote Haar im Gesicht. Sie fiel auf die Knie und rang nach Luft. Der Regen prasselte auf sie herab, der Wind heulte, und das Luftschiff ruckte wie ein lebendiges Wesen hin und her. Die Kleine Rote fühlte das Deck unter sich erzittern, als würde es auseinander brechen.
    Es krachte dröhnend, und sie drehte den Kopf herum. Die untere Spiere vom hinteren Mast war heruntergestürzt und hatte den Föderationssoldaten in der Pilotenkanzel erschlagen. Die Jerle Shannara trieb ohne Rudergänger dahin.
    Dann sah sie Furl Hawken. Er lag auf einem Mwellret und dicht neben einem anderen und blutete aus einem Dutzend Wunden. Ein langes Messer ragte aus seinem Rücken, ein Dolch aus seiner Seite. Das Kurzschwert umklammerte er noch mit der Hand. Er blickte sie mit starren Augen an, schien durch sie hindurchzuschauen auf einen Punkt, der für sie unsichtbar war.
    Sie unterdrückte ein Schluchzen, Tränen füllten ihre Augen, und die Kehle schnürte sich ihr zu. Hawk! Nein! Sie erhob sich mühsam und taumelte zu ihm hinüber, obwohl sie wusste, dass es zu spät war. Sie schwankte im Wind hin und her, schüttelte den Kopf und begann zu weinen.
    Dann drehte sich der Mwellret neben dem toten Mann langsam um und sah sie an. Blut rann über das Reptiliengesicht und tropfte auf den Mantel, und die Augen wirkten trüb und wild. Der Mwellret erhob sich, riss das lange Messer aus Hawks Rücken und schritt auf sie zu.
    Sie wich zurück, und ihr fiel auf, dass sie keine Waffe hatte, um sich zu verteidigen. Dann stolperte sie über den Mwellret, den sie getötet hatte, und ihre Hand kam auf dem Schwert zu liegen, das aus seinem Leib ragte. Sie zog die Klinge heraus und wandte sich ihrem Gegner zu.
    »Komm schon, Ret!«, spöttelte sie wütend und mit Tränen in den Augen.
    Der Mwellret erwiderte nichts, näherte sich ihr vorsichtig durch den Dunst. Rue

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