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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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immerhin konnte er für sie ihr Erbe zurückholen.
    Phönixstein. Dieser Stein trug seinen Namen nicht, weil er aus der Asche seiner Zerstörung wieder geboren werden konnte, sondern der Name bezog sich vielmehr auf denjenigen, der ihn verwendete. Darin lag der eigentliche Sinn der Magie - Ahren neu zu erschaffen, ihm neues Leben einzuhauchen. Genau das hatte der Stein für Ryer Ord Star getan, indem er sie zu Walker geführt hatte. Ahren konnte ebenfalls profitieren, zunächst allerdings musste er tun, was der Stein verlangte - was er schon von der Seherin verlangt hatte. Er musste sich von der Magie zu dem dunklen Ort führen lassen, an dem er seine Erlösung finden würde, wo er die Feigheit, die ihn zum Krüppel machte, loswerden würde.
    Er holte tief Luft. Ja, er musste für sein Volk tun, was er versprochen hatte, auf dieser Reise zu tun. Für seine toten Gefährten musste er vollbringen, was ihnen nicht mehr möglich war. Er musste die verschollenen Elfensteine beschaffen.
    Er spürte, wie ihn die Magie des Phönixsteins in diese Richtung drängte, spürte eine unterschwellige Unzufriedenheit, ein unerfülltes Gefühl, die Erkenntnis, dass seine Wiedergeburt noch längst nicht abgeschlossen war. Mit Ryer Ord Star war er hierher gekommen, um Walker zu finden und ihm zu helfen, weil die Magie dies von ihr verlangte. Doch von ihm wollte die Magie, dass er die Elfensteine barg. Deshalb musste er in die Falle tappen, die Antrax für ihn aufgebaut hatte, sich ihr stellen, sie überwinden und die vermissten Talismane auftreiben.
    Jetzt.
    Solange noch Zeit war.
    Zwar konnte er es nicht erklären, doch er fühlte es, so wie er auch die Last der Verantwortung spürte, die er auf sich nehmen wollte. Die Zeit rann ihm durch die Finger, und bald hätte er seine Chance verspielt, die Elfensteine zu suchen, und damit auch die Möglichkeit, sich selbst wieder zu finden. Die große Konfrontation zwischen Walker und Antrax stand bevor, was sich aus dem Entschluss des Letzteren erkennen ließ, den Druiden und seine Gefährten zu vernichten. Antrax würde nicht warten, und man konnte ihm nicht aus dem Weg gehen. Einen Augenblick lang lähmte Ahren die Angst. Dieses Gefühl erschütterte ihn, und er glaubte, es nicht ertragen zu können. Wie konnte er überhaupt ein solches Vorhaben in Erwägung ziehen? Welche Chance hatte er schon gegen Antrax und seine Helfershelfer? Feuerstrahlen und Kriecher würden ihm auflauern, Maschinen wie jene, die Walker überwältigt hatten. Er besaß keine Waffen, die er gegen sie erheben konnte, keine besondere Kraft oder Fähigkeit, die ihn auf den kleinsten Erfolg hoffen ließ. Stattdessen war er allein und unglaublich verwundbar.
    Was brachte ihn zu der Überzeugung, dass er nicht wieder davonrennen würde?
    Er strampelte sich von dieser Angst frei wie aus einem Treibsandloch, das ihn zu verschlingen drohte. Es spielte keine Rolle, wie die Chancen standen. Er würde so oder so losziehen. Er musste. Also streckte er die Hand nach Ryer Ord Star aus und legte sie auf die ihre. Er spürte ihre Wärme, und obwohl sie auf seine Berührung nicht reagierte, sagte ihm sein Gefühl, dass sie verstand, wer da war. Er nahm ihr den schützenden Mantel seiner Magie von den Schultern und unterbrach die Verbindung, die sie zusammenhielt. Was das für sie bedeutete, wusste er nicht, und er ahnte nicht, inwieweit er sie dadurch daran hinderte, Walker zu unterstützen. Aber seine Magie drängte ihn zum Aufbruch, und er musste tun, was von ihm verlangt wurde.
    Somit trat er von ihr zurück und ging rückwärts auf die Tür zu, durch die sie eingetreten waren. Er beobachtete, wie sich der nebelhafte Umhang der Magie ausdehnte und schließlich teilte, wobei jeweils ein Teil an jedem von beiden hängen blieb, kleiner zwar, doch noch immer aktiv. Mehr hatte er sich nicht erhoffen dürfen.
    Viel Glück, Ryer, dachte er. Uns beiden viel Glück.
    Dann drehte er sich um, trat durch die Tür und war verschwunden.

Kapitel 21
    Geisterhaft und körperlos wie Luft begann Walker seine Suche nach den Büchern der Magie. Von Anfang an, seit dem Augenblick, in dem er die Schrift auf der Karte entziffert hatte, die mit dem sterbenden Kael Elessedil von Castledown in die Vier Länder gelangt war, hatte er die Wahrheit über die Bücher verschwiegen. Zum einen hatte er sich gegen Versuche anderer schützen wollen, seine Bergungspläne zu vereiteln. Die Ilse-Hexe hatte den sterbenden Elfenprinzen vor ihm erreicht und sehr wohl

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