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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Spielchen. Benimm dich anständig, und provozier mich nicht.«
    Der Pilot wandte ihr das wettergegerbte Gesicht zu. »So dumm bin ich nicht, Kleine Rote. Ich habe gesehen, wie du mit diesen Messern umgehst.«
    »Gut. Dann denk auch immer schön daran. Also, wo ist der Kommandant?«
    Sie gingen die Treppe hinunter und folgten dem Gang zwischen den Frachträumen entlang. Die Kabine des Kommandanten lag am Heck auf der Backbordseite im Schutz der Pontons. Schweigend gingen sie den kurzen Korridor entlang bis zu der Kabine und blieben davor stehen. Mit dem Kopf bedeutete Rue Meridian Donell, er solle sprechen.
    »Kommandant?«, rief er durch die Tür.
    »Herein«, wurde sofort geantwortet.
    Der Pilot zog den Riegel zurück, und rasch traten sie ein. Sie stieß die Tür mit dem Fuß hinter sich zu, packte Donell mit einer Hand am Arm und hielt in der anderen ihren Dolch zum Wurf bereit.
    Zwei Kerzen erhellten die Dunkelheit. Aden Kett war allein, saß in seiner Koje und schrieb ins Logbuch, während er vor sich Karten ausgebreitet hatte. Als er aufsah, bemerkte sie die Blutergüsse in dem kräftigen, hübschen Gesicht und den Verband um seinen Kopf. Er wirkte nicht besonders überrascht.
    Gemächlich legte er den Federhalter ab und schob die Karten zur Seite. »Die Kleine Rote.« Er warf Donell Brae einen Blick zu. »Ein Unglück kommt selten allein, nicht wahr?«
    »Versuchst du gerade zu entscheiden, welchen Platz in dem großen Plan man dir eigentlich zugedacht hat?«, fragte sie und deutete auf die Karten.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich versuche lediglich, einen Kurs nach Hause zu finden, einen, den wir hoffentlich bald einschlagen werden.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich darf doch noch träumen.«
    »Kann ich dir so weit vertrauen, dass du nicht nach Hilfe schreist, während wir uns unterhalten?«, fragte sie und wog den Dolch bedrohlich in der Hand.
    Müde nickte er. »Wen sollte ich schon rufen? Und warum? Die Rets und die Hexe sind an Land, und meine Mannschaft und ich sind wieder einmal allein im Dunkeln. Wir haben von dieser Sache die Nase voll.«
    »Läuft nicht sehr gut, wie?« Sie schob Donell vorwärts, ließ ihre freie Hand weiterhin auf seinem Arm liegen und behielt die Tür in ihrem Rücken, damit sie im Notfall schnell hinauskonnte. »Du musst dich nach der guten alten Zeit sehnen, so übel sie auch war.«
    Er lächelte, und damit kehrte ein wenig Leben in sein geschundenes Gesicht zurück. »Jedenfalls lagen die Dinge nicht so kompliziert.«
    »Für dich jedenfalls. Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    »Jemand hat sich an Bord geschlichen und den Jungen befreit, den wir gefangen hielten. Die beiden sind in meine Kabine eingedrungen. Ich bin aus meiner Koje gesprungen und wurde gleich wieder zurückgestoßen. Aber du selbst siehst auch ziemlich ramponiert aus.«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Mir geht’s schon wieder ganz gut. Es wird langsam. Glaub ja nicht, du könntest daraus einen Vorteil ziehen, Aden. Mit Waffen kannst du nicht besser umgehen als Donell.« Sie ließ die Warnung einen Moment im Raum stehen. »Also, erzähl mir von dem Jungen.«
    Aden Kett zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nichts über ihn. Es war eben ein Junge. Die Ilse-Hexe hat ihn hergebracht und befahl uns, ihn zu bewachen, bis sie zurück sei. Die Rets waren für ihn verantwortlich, demnach ist es ihr Problem, dass er entwischen konnte.«
    »Beschreibe ihn. Ziemlich klein? Dunkles Haar? Ungewöhnlich blaue Augen? Kein Elf, oder? Hast du seinen Namen gehört?«
    Wieder schüttelte ihr Gegenüber den Kopf. »Er hat kein Wort gesagt. Konnte nicht, möchte ich meinen. Aber es war der, den du beschrieben hast. Wer ist es?«
    Darauf gab sie keine Antwort. Es musste Bek sein. Aber wieso konnte er nicht sprechen? Und wer hatte es geschafft, vor ihr an Bord zu kommen und ihn verschwinden zu lassen?
    »Keine weiteren Gefangenen?«
    »Keiner, von dem ich wüsste.« Der Föderationskommandant nahm die Karten von seinem Schoß und schwang ein Bein über die Kante seiner Koje, wobei er Acht gab, keine verdächtige Bewegung zu machen. Dann stand er auf, reckte den Rücken und die Arme und ließ sich dabei Zeit. »Ich sehe schon, heute Nacht bekomme ich keinen Schlaf. Was willst du, Kleine Rote?«
    Sie entschied, es zu wagen. »Dein Schiff. Leihweise.«
    Er richtete sich auf, strich sich das dunkle Haar glatt, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie nachdenklich an. »Leihweise?«
    »Der Große Rote und ich haben uns die

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