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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Funken. Währenddessen hörte Quentin, wie sich der Wronk unten bewegte.
    »Beeil dich«, flüsterte er und bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    Sie hatten das Ungeheuer zwar in die Falle gelockt, doch ganz gewiss noch nicht getötet. Der Sturz allein hatte nicht genügt. Also waren weitere Maßnahmen notwendig, wenn sie ihren Widersacher ausschalten wollten. Ungeduldig wartete er auf Tamis, bis diese kam und die provisorische Fackel über die Grube hielt.
    Der Feuerschein beleuchtete die nackten, glatten Wände der Grube bis nach unten, wo der Wronk fünf Meter tief in der Falle saß. Sie konnten gerade so sein staubiges Äußeres erkennen. Er war zerkratzt und verbeult, machte allerdings keineswegs einen zerstörten Eindruck. Weder der Sturz noch die spitzen Felsen unten, welche die Rindge auf dem Boden der Grube aufgestellt hatten, hatten ausreichend Schaden angerichtet.
    Der Wronk richtete sich auf, packte nach Wurzeln, die aus dem Erdreich hingen, suchte nach Halt und grub dabei die Hände in die Erde.
    Hektisch und entschlossen machten sich Quentin Leah und Tamis daran, ihn zu hindern, aus der Grube zu klettern. Sie warfen alles hinunter, was ihnen in die Finger fiel - Steine, Äste, alte Baumstümpfe, Erde und sogar einen riesigen Felsen, den sie mit vereinten Kräften in die Grube rollten. Mehrmals gelang es ihnen, den Wronk wieder zurück in die Grube zu stoßen, doch jedes Mal erhob er sich von neuem und begann zu klettern, gnadenlos und unerbittlich.
    Sie setzten Feuer ein, warfen Unmengen von trockenem Holz hinunter und zündeten es mit einer Fackel an. Das Holz loderte heftig auf, und der Wronk schaffte es nicht, es auszutreten. Einige Augenblicke lang war er in einem flammenden Inferno gefangen, auf seiner Metallhaut spiegelten sich die Flammen, sodass es aussah, als würde ihr Gegner ebenfalls brennen. Von oben beobachteten sie, wie das Ungeheuer den menschlichen Arm zu schützen suchte, wie das Fleisch jedoch bald Blasen warf und in der Hitze verkohlte. Ard Patrinells entsetztes Gesicht schaute unter dem durchsichtigen Schutzschild hervor, und an den Augen konnten sie seine Gefühle ablesen, von denen sie doch überhaupt nichts wissen wollten. Quentin warf eilig mehr Holz in die Grube, schaute aber nicht mehr hinunter. Tamis kamen die Tränen.
    Am Ende war auch dies vergebliche Mühe. Das Feuer loderte eine Zeit lang heftig, ehe es ausbrannte. Der Wronk begann, verkohlt und aschebedeckt und dennoch lebendig, wieder nach oben zu klettern.
    Quentin wandte sich entsetzt ab. Die Rindge wären vermutlich besser auf diesen Fall vorbereitet gewesen. Sie hätten gewusst, was man mit einem Wronk anstellt, der in die Falle gegangen ist. Vermutlich hätten sie auch einfach mehr Helfer zur Verfügung gehabt. Leider waren keine Rindge in der Nähe. Er war mit Tamis ganz allein.
    »So geht es nicht!«, schrie ihm die Fährtenleserin zu.
    Ohne seine Antwort abzuwarten, rannte sie zwischen die Bäume. Einen Augenblick lang dachte er, sie habe ihn einfach im Stich gelassen. Er starrte hinunter in die Grube, wo das letzte Holz gerade zu Asche verbrannte und der Wronk sich ein Loch nach dem anderen in die Wand grub, um nach oben zu steigen.
    Dann kehrte Tamis zurück, zog einen riesigen Ast hinter sich her, der fast drei Meter lang war und an dem sich so gut wie keine kleineren Zweige mehr befanden.
    »Damit stoßen wir ihn zurück, sobald er nach oben klettern will!«, rief sie. »Hilf mir!«
    Er eilte zu ihr, und gemeinsam schleppten sie den Ast zur Grube, packten das dünnere Ende und benutzten ihn wie eine Ramme, um auf den Wronk einzuhämmern. Grunzend und schnaufend donnerten sie ihre behelfsmäßige Waffe gegen den Metallkörper und stießen ihn nach unten. Wieder und wieder hielten sie ihn davon ab, nach oben zu steigen, doch gelang es ihnen nicht, ihn zu beschädigen oder gar zu zerstören. Jedes Mal erhob sich der Wronk von neuem und machte sich daran, nach oben zu klettern. Auf diese Weise setzte sich der Kampf fort, ohne dass eine Seite einen Vorteil errang. Am Ende jedoch, das wurde Quentin bald klar, würden er und Tamis den Kürzeren ziehen, weil sie früher als der Wronk erschöpft sein würden. Daher mussten sie eine Möglichkeit finden, wie sie diese Auseinandersetzung für sich entscheiden konnten. Leider fiel ihm nichts ein, was nicht erfordert hätte, sich dem Widersacher dicht anzunähern, und das war natürlich unvorstellbar.
    Dann begingen sie einen Fehler. Sie ließen das Ende des Astes zu weit in

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