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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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klopfen und sein Blut durch die Adern rauschen; er hörte, wie er zischend atmete.
     »Vielleicht doch«, sagte Ryer Ord Star plötzlich. Alle wandten sich zu ihr um. Sie hatte den Morgawr fixiert. »Der Druide hat den Prinzen mit auf die Reise genommen, weil der König darauf bestand, aber auch, weil der Druide ihn darüber hinaus für wichtig hielt. Das habe ich in einer Vision gesehen. Eines Tages wird Ahren Elessedil König der Elfen sein.«
     Sie zögerte. »Unter der richtigen Anleitung würde er vielleicht dein König sein.«
     Solche Spekulationen hatte Ahren nie zuvor gehört, und sie jetzt zu vernehmen gefiel ihm ebenfalls nicht, insbesondere angesichts der Wendung, die die Seherin ihnen gab. Schockiert starrte er sie an. Er gab sich keine Mühe, seine Gefühle zu verbergen, die mächtige Mischung von Emotionen, die er kaum mehr im Zaum halten konnte. Vertrau mir, hatte sie ihn gedrängt. Nur aus welchem Grund sollte er das tun?
     Der Morgawr bedachte den Vorschlag und nickte schließlich. »Vielleicht.« Er deutete vage auf das Mädchen. »Du möchtest deinen Wert unter Beweis stellen, indem du dein Wissen mit mir teilst, kleine Seherin. Das gefällt mir.«
     Nun schaute er Ahren an. »Du begleitest mich weiter und wirst mir bei meiner Suche helfen, so gut du kannst. Gemeinsam werden wir die kleine Hexe aufspüren. Wohin sie auch gehen mag, wir werden sie finden. Bald wird diese Sache erledigt sein, und dann entscheide ich, was ich mit dir anstelle.«
     Er sah Cree Bega an. »Nimm ihn mit.«
     Daraufhin gab er dem Caull einen Wink, erteilte den Rets, die die Ketten hielten, seine Befehle, und weiter ging es durch die Tunnel. Der Morgawr nahm Ryer Ord Star am Arm, folgte den Rets und ignorierte Ahren. Cree Bega gab dem Jungen, der wie angewurzelt stehen geblieben war, einen Schlag auf den Hinterkopf und scheuchte ihn hinter dem Zauberer her.
     »Kleiner Elf mussss tun, wass man ihm ssagt!«, zischte er bösartig.
     Plötzlich von Wut erfüllt, blieb Ahren Elessedil ihm die Antwort schuldig und trottete los.

Kapitel 40
    Redden Alt Mer stand am Heck der Jerle Shannara und schaute zurück zur Schwarzen Moclips. Die gab sich alle Mühe, dem anziehenden Sturm zu entkommen, und schwankte und schaukelte hin und her wie ein Baumstamm in einer Stromschnelle. Die Wetterfront bildete eine düstere Mauer und zog von der Ostküste landeinwärts, die hochaufragenden, von Blitzen durchzuckten Wolken ritten auf Winden heran, die mit mehr als fünfzig Knoten bliesen. Die kleine Rote gab ihr Bestes, um das Luftschiff allein zu steuern, doch schon unter normalen Bedingungen wäre das eine schwierige Aufgabe gewesen. Jetzt war es unmöglich. Selbst wenn sie den Schutz der vor ihnen liegenden Berge erreichte, bedeutete das noch lange nicht, dass sie auch eine sichere Stelle fand, wo sie den Sturm vorüberziehen lassen konnte. Inmitten eines Gebirges mit steilen Felswänden und Abwinden ein Luftschiff zu landen war bei jedem Wetter eine heikle Angelegenheit. In einem Sturm wie diesem stellte es ein extrem riskantes Manöver dar.
     Hinter der Schwarzen Moclips setzten wenigstens ein Dutzend feindlicher Luftschiffe die Verfolgung fort. Redden Alt Mer hatte gehofft, sie im Sturm und im Nebel abzuhängen, aber leider war er enttäuscht worden. Seit gestern Morgen hatte er alles versucht, um sie abzuschütteln, doch ohne Erfolg. Jedes Mal, wenn er sicher war, ihnen entwischt zu sein, tauchten sie plötzlich wie aus dem Nichts wieder auf. Eigentlich war das unmöglich. Niemand hätte sie so leicht aufspüren sollen, schon gar nicht diese Schiffe, die mit wandelnden Toten und luftuntüchtigen Mwellrets bemannt waren.
     Irgendwie fanden sie ihn stets, selbst wenn er bislang nicht begriffen hatte, auf welche Weise. Es konnte jedoch nicht schaden, dies möglichst schnell herauszufinden. Die Reparaturen an der Jerle Shannara waren längst nicht beendet gewesen, als sie von der Küste hatten fliehen müssen, und inzwischen zeigten sich auch die Auswirkungen des Umstandes, dass sie sich auf vier statt auf sechs Trennröhren und Diapsonkristalle verlassen mussten. Die Strahlungssammler drohten wegen der zusätzlichen Belastung zu reißen, und das Luftschiff war beileibe nicht so gut zu manövrieren, wie es die Situation erfordert hätte. Obwohl die Jerle Shannara das schnellere Luftschiff war, würden die Verfolger sie einholen, falls jetzt auch nur kleine Probleme auftauchten, die nicht im Handumdrehen behoben werden

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