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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Rest könnten wir vielleicht bei ruhigem Wetter fliegen, aber wir kommen nicht vom Boden los. Falls wir es versuchen, gleiten wir einfach nur über die Kante der Felswand und sausen hinunter, den Kristallen hinterher in die Bäume.«
     Er seufzte. »Die Sache ist die, eigentlich haben wir den Absturz ansonsten gut überstanden. Wir haben ausreichend Holz, um das Loch im Rumpf zu reparieren, wir haben Reservesammler und -halterungen. Segel sind genug da. Sogar Spieren und Masten können mit wenig Zeitaufwand und Mühe repariert waren. Aber ohne die Kristalle kommen wir hier einfach nicht weg.« Er rieb sich den Bart. »Wie geht es der Kleinen Roten?«
     Redden Alt Mer sah zu seiner Schwester hinunter. Noch hatte sie das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Er hatte sie schlafen lassen, während er ihre Wunden versorgte, wollte sie allerdings bald wecken, um zu überprüfen, ob sie eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Außerdem musste er feststellen, ob sie auch innerlich Verletzungen davongetragen hatte.
     »Die kommt wieder auf die Beine«, sagte er und lächelte aufmunternd. Er war sich dessen überhaupt nicht sicher, doch aus welchem Grund sollte er Schwarzbart unnötige Sorgen bereiten? Der hatte schon genug. »Wer ist über Bord gegangen?«
     »Jahnon Pakabbon.«
     Der Große Rote schnitt eine schmerzliche Grimasse. Ein guter Mann. Aber sie waren einer wie der andere gute Männer, denn deshalb hatte er sie ja für diese Reise ausgewählt. Keinen von ihnen wollte er missen, und leisten konnte er es sich erst recht nicht. Er hatte Jahnon von Kindheit an gekannt. Der ruhige, ausgeglichene Fahrende hatte zusätzlich zu seinen hervorragenden Fähigkeiten die Begabung besessen, sich für alles Mögliche Verbesserungen auszudenken.
     »Also schön.« Er zwang sich, nicht weiter darüber nachzudenken und sich stattdessen auf die anstehenden Probleme zu konzentrieren. »Wir müssen nach unten und ihn suchen. Gleichzeitig halten wir nach den Kristallen Ausschau. Wähle zwei Mann aus, die mich begleiten - und du wirst nicht zu den beiden gehören. Du musst dich hier oben um die Reparaturen kümmern. Diese Luftschiffe mit den Mwellrets und wandelnden Toten werden die Suche nach uns nicht aufgegeben haben. Daher beabsichtige ich, möglichst schnell von hier zu verschwinden.«
     Spanner Frew grunzte, erhob sich und trat an die Treppe zum Deck. Die Jerle Shannara lag zwanzig Grad nach Backbord geneigt etwa hundert Meter vom Abgrund entfernt, und das gekrümmte Horn ihres Steuerbordpontons ruhte auf einer Ansammlung von Felsen. Es bestand keine große Gefahr, dass das Schiff über die Kante rutschte, allerdings war es jedem Angriff aus der Luft schutzlos ausgeliefert. Dahinter, vielleicht hundert Meter zurück, begann der Wald. Sie durften sich glücklich schätzen, nach diesem Absturz überhaupt noch zu leben und nicht im Dschungel gelandet zu sein, aus dem sie das Schiff nie wieder hätten befreien können. Dass die Jerle Shannara nicht in eine Million Bruchstücke zerfallen war, sprach Bände über ihre Konstruktion und ihre Bauweise. Man mochte über Spanner Frew sagen, was man wollte, aber er wusste, wie man ein Luftschiff baute.
     Nichtsdestoweniger saßen sie fest, da ihnen die notwendigen Diapsonkristalle zum Abheben fehlten und außerdem ein weiteres Besatzungsmitglied; überdies befanden sie sich in einem vollkommen fremden Land. Für gewöhnlich blieb der Große Rote auch in schwierigen Situationen stets optimistisch, in diesem besonderen Fall jedoch schätzte er ihre Chancen nicht besonders hoch ein.
     Er blickte zum Himmel, wo Wolken und Nebel wie ein Vorhang am Horizont hingen und die Ferne in alle Richtungen verschleierten. Außer dem smaragdgrünen Baldachin des Dschungels und den Gipfeln der benachbarten Berge konnte man nichts erkennen. Und so blieb das unangenehme Gefühl, auf einer Felsinsel inmitten von grauem Nebel und einem grünen Meer gestrandet zu sein.
     »Spanner«, rief er plötzlich. Der stämmige Schiffsbauer trottete zurück und blieb vor der Pilotenkanzel stehen. »Schlag ein paar Stämme zum Rollen und hol einen Flaschenzug, und dann sollten wir versuchen, das Schiff unter die Bäume nach oben zu ziehen. Mir gefällt es gar nicht, so entblößt dazuliegen.«
     Der große Mann wandte sich wortlos um und verschwand auf der anderen Seite des Schiffes. Der Große Rote hörte, wie der Schiffsbauer die Mannschaft zusammenrief und ihr mit seinem Werften-Wortschatz Befehle erteilte. Einen

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