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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Truls hörte, was er zu sagen hatte, wäre er nicht beiden erschienen? Es war so schon schwierig genug, mit Truls zurechtzukommen, ohne dass man über Walkers rätselhafte Verkündigungen streiten musste. Der Druide hatte es klipp und klar gesagt: Das Schicksal Beks und das des Gestaltwandlers waren nicht untrennbar miteinander verbunden. Zwar hatten sie eine weite Wegstrecke gemeinsam hinter sich gebracht und waren auch jetzt zusammen unterwegs, außerdem hatten sie das gleiche Ziel, was jedoch nicht bedeutete, dass sich das nicht irgendwann ändern konnte. Auf dieser Reise hatte sich so vieles einem Wandel unterzogen, und Bek war sich deshalb bewusst, wie wenig er als verlässlich betrachten durfte. Von Walkers Botschaft war nichts an Truls gerichtet, nichts, das ihm helfen würde, nichts, das an ihrer gegenwärtigen Situation etwas verbessern würde.
     Bek verabscheute Täuschungen, und obwohl er sich einredete, in diesem Fall eigentlich niemandem etwas vorzumachen, konnte er sich eines schlechten Gefühls trotzdem nicht erwehren.
     Seine Gedanken schweiften zu seiner aktuellen Situation. Er fragte sich, inwieweit sie überhaupt eine Chance hatten, von einem der Flugreiter oben am Himmel entdeckt zu werden. Das war ziemlich unwahrscheinlich, wenn man die Ausdehnung und Dichte des Waldes bedachte. Von oben waren sie so unsichtbar wie Ameisen unter einem Gebüsch. Nur ein Wesen der Erde, also zum Beispiel ein Caull, konnte sie aufspüren, und das war ausgerechnet genau das, worauf sie nicht erpicht waren.
     Dementsprechend verdrängte er jeden Gedanken an Rettung. Denn das konnte nur ein Traum bleiben, soviel war ihm klar. Dagegen war ihm alles, was auch nur ein Fünkchen Hoffnung keimen ließ, willkommen. Diese Verzweiflung konnte er sich nicht leisten. Er musste Entschlossenheit und Ausdauer aufbringen.
     So ging es den ganzen Tag und auch den nächsten weiter, stetig hinauf in die Vorberge, die dem Gebirge vorgelagert waren. Die Mwellrets und die Caulls blieben ihnen auf den Fersen, schienen jedoch nicht näher zu kommen. Hin und wieder flogen Luftschiffe des Morgawrs am Himmel über sie hinweg. Tiere oder andere Menschen sahen sie nicht, sie fanden auch keine Spuren, dass in diesen Wäldern außer Vögeln und Insekten noch irgendjemand lebte. Das war natürlich eine Illusion, die in Bek jedoch ein solches Gefühl der Einsamkeit hervorrief, dass er manchmal nicht wusste, ob für sie überhaupt irgendwelche Hoffnung bestand. Die Luft wurde beständig kühler, und Schneewolken umringten die Gipfel der Berge. Nach der Zerstörung von Antrax war der Sommer abrupt zu Ende gegangen, und das Klima befand sich im Wandel.
     In der zweiten Nacht, nachdem Bek aufs Neue versucht hatte, Grianne zum Essen zu überreden, entschloss er sich, offen mit Truls Rohk zu sprechen.
     »Ich habe das Gefühl, auf diesem Weg erreichen wir gar nichts«, sagte er. »Wir schieben das Ende nur jeweils immer um einen Tag hinaus.«
     Sein Gegenüber hielt den Kopf gesenkt, das schwarze Loch in der Kapuze war nicht zu sehen. »Genügt dir das nicht, Junge?«
     »Nenn mich nicht ›Junge‹, Truls. Mir gefällt es nicht, wie du es sagst.«
     Die Kapuze ging ein wenig höher. »Wie bitte?«
     Bek wich nicht zurück. »Ich bin kein Junge mehr, ich bin erwachsen. Du tust so, als wäre ich jung und dumm. Das bin ich aber nicht.«
     Der Gestaltwandler wurde still, und Bek erwartete schon halb, er würde eine dieser beiden kräftigen Hände vorschießen lassen, ihn am Hemd packen und schütteln, bis die Knochen rasselten.
     »Früher oder später müssen wir diese Flucht abbrechen«, sagte Bek, und es fiel ihm nicht leicht fortzufahren. »Letztes Mal wollten wir auch davonlaufen, und es hat nicht geklappt. Meiner Meinung nach brauchen wir einen besseren Plan. Wir brauchen ein neues Ziel.«
     Er bekam keine Antwort. Die leere Öffnung der Kapuze starrte ihn an wie ein Loch in der Erde, das ihn verschlingen würde, wenn er zu nahe herantrat.
     »Ich glaube, wir sollten in die Berge zurückkehren und die Gestaltwandler suchen, die dort leben.«
     Truls Rohk seufzte tief. »Wieso?«
     »Weil sie uns vielleicht sagen können, wohin wir uns wenden sollen. Möglicherweise helfen sie uns irgendwie. Offensichtlich haben sie Interesse an mir gehabt, als sie das letzte Mal erschienen. Sie sahen wohl etwas in mir, das mir selbst verborgen bleibt. Schließlich waren sie es auch, die darauf bestanden, dass ich mich Grianne stellen sollte. Vielleicht

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