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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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dann war er verschwunden.
     »Auf Wiedersehen, Ahren Elessedil«, flüsterte sie in die Nacht.
     Federleicht flogen die Worte durch die Luft und waren verklungen, ehe sie sich umdrehte, nun ganz auf sich allein gestellt.

Kapitel 50
    Jemand rüttelte mit der Hand an seiner Schulter, und Bek Ohmsford erwachte.
     »Wenn du noch länger schläfst, denken die Leute bald, du wärest tot«, sagte eine wohlvertraute Stimme.
     Bek schlug die Augen auf und blinzelte in die Mittagssonne, die hoch am Himmel stand. Rue Meridian schob sich ins Licht und starrte ihn von oben an, wobei sie ein wenig spöttisch die Lippen schürzte. Allein ihr Anblick erwärmte ihn so sehr, wie es die Sonne niemals schaffen konnte, und er erwiderte das Lächeln.
     »Ich fühle mich jedenfalls so, als wäre ich tot«, sagte er. In Decken gewickelt lag er lang ausgestreckt auf dem Deck der Jerle Shannara. Er schaute zur Reling und zu den über ihm aufragenden Masten, während er zu sich kam. »Wie lange habe ich geschlafen?«
     »Ungefähr vierundzwanzig Stunden. Wie fühlst du dich?«
     Mit der Frage kehrten die Erinnerungen an die vergangene Woche zurück. Daran, wie er mit Grianne und Truls Rohk aus Castledown geflohen war. Daran, wie er vor dem Morgawr und seinen Geschöpfen davongelaufen war. An den Kampf mit dem Caull. An den sterbenden Truls Rohk. An die Begegnung mit den Gestaltwandlern und die Verwandlung, die seinem Freund das Leben gerettet hatte. An den Aufstieg in die Berge und die Hoffnung, irgendwie den richtigen Weg zu finden. Daran, wie er und Grianne Quentin getroffen hatten, ein Wunder, das nur durch das Versprechen eines Toten möglich geworden war.
     Und dann, als es schon so schien, dass die Berge sie nicht mehr freigeben wollten, war ein weiteres Wunder geschehen, denn Hunter Predd hatte sie auf der Suche nach verschollenen Besatzungsmitgliedern der Jerle Shannara auf einem Felsvorsprung entdeckt, sie aufgesammelt und mitgenommen.
     »Immerhin fühle ich mich besser als bei meiner Ankunft«, sagte Bek. Er holte ausgiebig und tief Luft. »So gut, wie schon seit langem nicht mehr.« Er schaute sie eingehender an und bemerkte die Schrammen in ihrem Gesicht und die Schiene an ihrem Arm. »Was ist denn mit dir passiert? Hast du dich mit einer Moorkatze angelegt?«
     Sie legte den Kopf schief. »Vielleicht.«
     »Du bist verwundet.«
     »Nur Schnitte und Prellungen. Der Arm ist gebrochen, dazu einige Rippen. Nichts, das nicht wieder ganz wird.« Sie gab ihm einen Knuff. »Ich hätte deine Hilfe gebrauchen können.«
     »Und ich deine.«
     »Hast mich vermisst, was?«
     Sie sagte die Frage so dahin, als würde ihr die Antwort nicht wirklich viel bedeuten. Trotzdem machte sie ihr eine Menge aus, wie er wusste. Sogar sehr viel, davon war er in diesem Augenblick überzeugt, ja, sie wollte jetzt von ihm hören, wie wichtig sie ihm war, und zwar auf eine Art und Weise, die über bloße Freundschaft hinausging. Dieser Gedanke war töricht, dennoch bekam er ihn nicht aus dem Kopf. Diese Vorstellung gefiel ihm.
     »Also schön, ich habe dich vermisst«, sagte er.
     »Gut.« Plötzlich beugte sie sich vor und küsste ihn auf den Mund. Es war nur eine flüchtige Berührung, und kurz strich sie ihm noch über die Wange, dann zog sie sich wieder zurück. »Ich habe dich auch vermisst. Weißt du, warum?«
     Er sah ihr in die Augen. »Nein.«
     »Habe ich mir gedacht. Ich habe es selbst gerade erst begriffen. Vielleicht wirst du es ebenfalls verstehen, wenn du ein bisschen Zeit hast. Schließlich bist du ganz gut darin, Dinge zu verstehen, obwohl du noch ein Junge bist.« Sie lächelte ihn spöttisch an, doch war das nicht verletzend gemeint. »Wie ich höre, kannst du Magie beschwören. Und dass du überhaupt nicht derjenige bist, der zu sein du geglaubt hast. Das Leben steckt voller Überraschungen.«
     »Soll ich dir alles erzählen?«
     »Wenn du willst.«
     »Gern. Aber zuerst möchte ich wissen, wie du in diesen ramponierten Zustand gekommen bist und was hier an Bord alles geschehen ist.«
     »Na, ein Absturz«, antwortete sie ironisch und umfasste das reparaturbedürftige Luftschiff mit einer weiten Geste. »Und einige andere kleine Katastrophen.«
     Er drückte sich auf einen Ellbogen hoch und sah sich um. Auf dem Deck der Jerle Shannara bemerkte er überall provisorisch ausgebesserte Stellen sowie solche, an denen die Arbeiten noch nicht beendet waren. Einer der Masten war vollständig ausgetauscht worden, das

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