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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Hartholzbäume zur Seite drückte wie trockene Zweige. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kommen würde, hätten sie einige Schwierigkeiten am Hals.
     Nun trabte der Graak zu den Kristallen hinüber, schnüffelte daran, setzte einen der schweren Füße auf die Kiste und zermalmte sie. Abermals zischte er, wandte sich von ihnen ab und suchte die Bäume auf der gegenüberliegenden Seite der Lichtung ab.
     Alt Mer gab Quentin einen Wink. Jetzt, formte er lautlos mit den Lippen.
     Langsam und vorsichtig schlichen sie rückwärts auf den Wald zu. Bek, der sah, was sie vorhatten, schloss sich ihnen an. Der Graak hatte sich abgewandt und bemerkte sie nicht. Bloß nicht stolpern, mahnte sich Quentin. Bloß nicht. Im Dschungel herrschte eine so tiefe Stille, dass er seinen eigenen Atem hören konnte.
     Dann drehte sich der Graak wieder um und schwenkte die stumpfe Schnauze herum. Wie ein Mann erstarrten sie. Mittlerweile waren sie zwischen den Bäumen angelangt und konnten nur mehr den Kopf des Untiers über dem hohen Gras sehen. Vielleicht hatte es sie nicht bemerkt.
     Die Reptilienaugen schlossen sich, und die lange Zunge fuhr hervor. Das Ungeheuer schaute sich noch einmal im Dschungel um, dann machte es kehrt und trampelte in die Richtung davon, aus der es gekommen war. Innerhalb von Sekunden war es verschwunden.
     Nachdem deutlich geworden war, dass es nicht zurückkommen würde, brachen die vier sofort auf und marschierten zügig durch die Bäume. Quentin staunte. Er hätte geglaubt, sie hätten nicht den Hauch einer Chance gehabt, unbemerkt zu fliehen. Sein Instinkt hatte so laut Alarm geschlagen. Und trotzdem hatte das Ungeheuer sie nicht bemerkt. In wenigen Minuten würden sie die Felswand erreichen und mit dem Aufstieg beginnen.
     Sie holten Panax ein, der keinen sehr großen Vorsprung gehabt hatte. Der Zwerg nickte wortlos.
     »Das war knapp!«, flüsterte Bek grinsend.
     »Lass uns gar nicht drüber reden«, sagte Quentin.
     »Du hast schon geglaubt, es hätte uns«, beharrte sein Vetter.
     Quentin warf ihm einen bösen Blick zu. Er redete nicht gern über Glück. Es hatte die Eigenschaft, sich abzuwenden, wenn man darüber sprach.
     »Zu Hause«, fuhr Bek fort und schnaufte vor Anstrengung, »hätten wir auch nach der Sau gesucht, wenn es ein Eber gewesen wäre.«
     Quentin wäre beinahe gestolpert, so plötzlich fuhr er herum und blickte Bek an. Die Sau! Ein Weibchen? »Nein«, flüsterte er, denn jetzt wurde ihm bewusst, was er übersehen hatte, und Angst machte sich in ihm breit. Er schob sich vor Bek und rannte los, um Redden Alt Mer und Panax einzuholen. »Großer Roter!«, zischte er. »Warte!«
     Beim Klang seines Namens drehte sich der Fahrende um, woraufhin auch der Zwerg stehen blieb, was beiden wahrscheinlich das Leben rettete. Denn im nächsten Augenblick brach ein zweiter Graak aus dem Wald hervor und griff sie an.
     Es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, was zu tun war. Denn es blieb gerade genug Zeit zu reagieren, und Quentin Leah hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als der Angriff erfolgte. Er flog am Großen Roten und Panax vorbei und hielt das Schwert von Leah mit beiden Händen in die Höhe. Die Magie brauste bereits über die Klinge zum Griff und in seine Hände und Arme. Quentin rannte direkt auf den Graak zu, wich dem riesigen Maul aus, das nach ihm schnappte, rollte sich unter dem Bauch hindurch, kam wieder auf die Beine und stach dem Ungeheuer das Schwert tief in die Seite. Die Magie flammte in einer grellen Explosion auf und brandete in den Graak. Das Untier zischte voller Schmerz und Wut und fuhr herum, weil es den Angreifer mit dem Maul packen wollte. Doch Quentin, der in den Kämpfen mit den Kriechern und dem Patrinell-Wronk etwas über Auseinandersetzungen mit großen Gegnern gelernt hatte, stellte sich so, dass der Graak ihn nicht sehen konnte, und stach erneut zu. Diesmal trennte er eine Sehne des einen Hinterbeins durch. Abermals drehte sich der Graak und bohrte die Krallen in die Erde, zog das verstümmelte Bein wie eine Keule hinter sich her und schlug wild mit dem Schwanz.
     »Lauft!«, schrie Bek Panax und dem Großen Roten zu.
     Die rannten sofort los und schleppten die Kristalle vom Kampfgeschehen fort zur Felswand. Bek dagegen wandte sich um in Richtung Graak.
     Quentin konnte nichts dagegen tun. Er musste sich alle Mühe geben, um nicht gefressen zu werden, und der riesige Körper des Graaks versperrte ihm außerdem den Blick auf seinen Vetter. Er

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