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Shannara VIII

Titel: Shannara VIII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zugewandt.
     »Schwarzbart«, flüsterte er Spanner Frew zu. »Du wartest hier auf uns. Wenn wir es nicht schaffen, gehst du zum Luftschiff zurück und warnst die anderen. Wenn wir jedoch an Bord gelangen, kommst du nach.«
     Ohne auf die Antwort zu warten, glitt er aus dem Graben in den Schutz des Grases und kroch auf die Schwarze Moclips zu. Kelson und Britt folgten ihm, und alle drei hatten reichlich Erfahrung darin, sich an etwas heranzuschleichen, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatten. Rasch überquerten sie den offenen Bereich, schoben sich durch Gräben und flache Senken und drückten sich an den Boden.
     Als Alt Mer den Rumpf des Luftschiffs sehen konnte, ohne den Kopf heben zu müssen, hielt er an. Der Ponton versperrte ihnen die Sicht auf die Mwellrets oben auf dem Hauptdeck, doch die Rets konnten sie daher ebenfalls nicht sehen. Solange nicht einer der Besatzung in die Kampfkanzel hinunterstieg und über die Seite spähte, befanden sich die Fahrenden in Sicherheit. Sie brauchten lediglich einen Weg an Bord zu finden.
     Alt Mer erhob sich vorsichtig, gab den beiden anderen einen Wink mitzukommen und trat auf die Strickleiter zu. Er ging unter dem Rumpf hindurch, der, an Bug und Heck mit Tauen befestigt, etwa zehn Meter über dem Boden schwebte. Einen Augenblick nahm er sich Zeit, um die Strickleiter zu begutachten, den einfachsten Weg, an Bord des Schiffes zu gelangen, allerdings konnten die Rets ihn auch am besten verteidigen. Er winkte Britt und Kelson zu sich und flüsterte ihnen zu, sie sollten nahe bei der Leiter warten, sich nicht sehen lassen und sich bereithalten, auf seinen Ruf hin an Bord zu kommen.
     Dann ging er zum Bug des Luftschiffs, ergriff das Ankerseil und zog sich mit den Händen nach oben.
     Er erreichte den Bug in ungefähr der Höhe, wo die Krümmung der Rammen lag, und spähte über die Kante. Vier Rets entdeckte er, zwei an der Reling nahe der Strickleiter, einen in der Pilotenkanzel und einen am Heck. Die glücklosen Mitglieder der Föderationsmannschaft standen überall wie Schlafwandler herum, starrten ins Leere und ließen die Arme schlaff an den Seiten hängen. Plötzlich spürte er Gewissensbisse angesichts dessen, was er jetzt tun musste, aber er konnte sie sowieso nicht mehr retten.
     Also holte er tief Luft, zog sich über die Seite und preschte über Deck auf die beiden Mwellrets zu, die ihm am nächsten standen. Den ersten tötete er mit einem einzigen Stich seines langen Messers, dann rief er nach Britt und Kelson, während er sich auf den zweiten stürzte. Beide Fahrenden tauchten im nächsten Moment oben an der Strickleiter auf, packten den Gegner ihres Kapitäns von hinten und warfen ihn über Bord. Alt Mer war bereits unterwegs zur Pilotenkanzel, wo der dritte Ret sich einen Spieß packte und auf ihn schleuderte. Die Spitze flog so dicht an seinem Kopf vorbei, dass er die Luftbewegung spürte, doch verlangsamte er nicht den Schritt. Mit einem einzigen Satz sprang er nach oben und war in der Kanzel, ehe der Ret die Flucht ergreifen konnte. Der schlug mit dem kurzen Schwert nach ihm und wollte ihn auf diese Weise erledigen, doch Alt Mer wehrte den Hieb ab und versenkte sein langes Messer in der Brust des Gegners.
     Der letzte Ret versuchte, über die Seite zu fliehen, aber Kelson erwischte ihn, als er noch halb auf der Reling hing, und tötete ihn.
     Das war ja gar nicht so schwer, dachte Alt Mer, wobei er erst jetzt richtig wahrnahm, dass er verwundet worden war. Seine Arme bluteten aus Schnittwunden, über den linken Rippen hatte er eine Schwellung, und der Kopf klingelte ihm von dem Schlag, den ihm der erste Ret verabreicht hatte. Er stieg hinunter aufs Deck und verbarg die Verletzungen so gut es ging. Seinen Männern befahl er, die Leichen über die Seite zu werfen, hinunterzuklettern und sie im Gras zu verstecken. Der Befehl erschien ihnen eigenartig, und sie blickten sich fragend an, doch erhoben sie keinen Widerspruch. Sie waren daran gewöhnt zu tun, was man ihnen sagte.
     Sobald sie unten auf dem Boden standen, zog er die Leiter hoch. Dann ging er schnell zu den Ankertauen - vorbei an der toten Föderationsmannschaft, die keine Anstalten machte, ihn aufzuhalten oder ihn auch nur anzuschauen - und trennte beide durch. Sofort, nachdem die Taue gekappt worden waren, stieg die Schwarze Moclips auf.
     »Großer Roter!«, hörte er Spanner Frew rufen, während der Schiffsbauer durch das Gras trampelte und vergeblich versuchte, ihn einzuholen. Von unten

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