Shannara VIII
Feuerstrahlen in der Metalloberfläche des Labyrinths hinterlassen hatten. Wieder andere kehrten und polierten und reinigten alle Spuren des Gefechts, bis das Labyrinth aussah, als habe hier niemals ein Gemetzel stattgefunden.
Sie brauchten keine Stunde, um ihr Werk zu beenden, huschten hin und her wie Mäuse in einem Käfig, während das Sonnenlicht hell auf ihren Metallhüllen glänzte und ihr Sirren und Surren und Summen die Stille erfüllten. Nachdem sie fertig waren, stellten sie sich in Reihen auf und verschwanden durch Rampen, die sich wie die Schächte für die Leichen der Mwellrets kurz öffneten. Sekunden später waren sie verschwunden.
Ahren blickte Ryer Ord Star an. Erleichterung machte sich in ihm breit. Ihm war schwindelig. »Kehrer«, sagte er und deutete auf die kleinen Maschinen. Das Wort war ihm unwillkürlich in den Sinn gekommen, und er musste lächeln, obwohl ihm gar nicht danach zumute war.
Ryer Ord Star erwiderte das Lächeln nicht. Stattdessen zeigte sie auf etwas genau hinter ihm. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er ihrem Blick folgte und feststellte, dass einer der von ihm so benannten Kehrer keine drei Fuß von ihm stehen geblieben war.
Der Kehrer tat nichts. Er hockte nur da, ein zylindrischer Körper, der auf mehreren Rollen stand. Der runde Kopf hätte die obere Hälfte einer Metallkugel sein mögen, die auf einem Satz schwerer Federn saß. Dünne, kurze Antennen ragten an verschiedenen Stellen aus dem Kopf, und zwei dicke Knäufe in der Größe einer Faust befanden sich an den Seiten.
Ahren hatte keine Ahnung, wie dieses Wesen so nahe herangekommen war, ohne dass er es gehört hatte. Allerdings war ihm das auch egal. Viel wichtiger war, was es hier machte. Es schien keine Waffen zu besitzen, doch sicher konnte man natürlich nicht sein.
Ryer Ord Star und Ahren waren einen Augenblick lang sprachlos. Sie starrten den Kehrer an und warteten ab, was er tun würde. Der Kehrer hingegen, falls die beiden es richtig interpretierten, starrte einfach nur zurück.
Dann fuhr plötzlich eine Klappe an seinem Kopf auf, ein Lichtstrahl schoss heraus und malte ein Bild in die Luft, das sich ungefähr zwei Fuß vor ihnen befand. Das Bild war nicht sehr groß, dafür jedoch ausgesprochen deutlich. Es zeigte Walker.
Ryer Ord Star hielt vor Schreck den Atem an, und Ahren packte ihre Arme, um sie zu stützen, da sie zusammenzusinken drohte.
Einen Moment später war das Bild verschwunden. Ein zweites erschien sofort danach und zeigte den Druiden, der durch eine Reihe von Tunneln lief, die von eigenartigen Lampen ohne Flammen erleuchtet waren. Er schlich von einem Lichtkreis zum nächsten, sein Gesicht wirkte angespannt und erschöpft. Gelegentlich blieb er stehen, schaute über die Schulter oder spähte nach vorn in die Dunkelheit, lauschte und suchte. Seine schwarze Robe war zerrissen und schmutzig, das dunkle Gesicht war mit Schweiß, Staub und vielleicht sogar Blut bedeckt. Er wurde gejagt, und die Anstrengung, zu laufen und sich zu verstecken, war ihm deutlich anzumerken.
Das Bild verschwand. Ryer schluchzte leise, als hätten die Bilder ihr alle Kraft geraubt und nur noch Verzweiflung hinterlassen.
Ahren schmiegte sich an sie. »Hör auf«, zischte er ärgerlich. »Wir wissen überhaupt nicht, ob das wirklich passiert! Und wir haben keine Ahnung, was es damit auf sich hat!«
Ein weiteres Bild erschien, dann das nächste und noch eins; Kriecher strömten durch dieselben Gänge und jagten etwas. Krallen und Klingen blitzten hell auf, wenn sie unter den Lichtern hindurchhuschten. Manche der Kriecher waren riesig. Andere schwankten erwartungsvoll und pflichteifrig hin und her. An allen waren die einzelnen Teile ungeschickt angebracht, was ihnen einen barbarischen, halb fertigen Anblick verlieh.
Die Bilder lösten sich auf. Ahren entschied, es sei genug. »Was willst du?«, schrie er den Kehrer an, ohne darüber nachzudenken, ob der ihn überhaupt verstehen konnte.
Offensichtlich konnte er das. Ein weiteres Bild wurde gezeigt, auf dem der Elf und die Seherin dem kleinen Kehrer durch eine Reihe von Tunneln folgten und in der Dunkelheit suchten. Ein zweites Bild schloss sich an, auf dem Walker über die Schulter blickte, stehen blieb, den Arm hob, als würde er jemanden erkennen, und winkte. Dann, auf dem dritten Bild, trafen sie sich alle mit erleichterten Gesichtern und reichten sich die Hände zum Gruße, wobei Ryer Ord Star in Walkers feste Umarmung sank.
Die Seherin wurde nun fast
Weitere Kostenlose Bücher