SHANNICE STARR (German Edition)
dabei fest an.
»Nimm sie an die Kandare!«, verlangte die Garrett. Steamboat Jack stieß seinen geschmierten Kolben heftig in Shannice hinein, hielt ihre Hüften fest und lockerte den Griff des Stricks. Judy Garrett zog eine der Schlingen auf, die um Shannices Hals lagen, und schob sie ihr in den Mund. Gleich darauf zog Steamboat Jack den Strick wieder hart an.
Shannices Arme knickten in den Ellbogen ein. Ihre Kräfte schwanden. Und irgendwann lagen ihre Arme schlaff neben dem Körper und ihr Gesicht auf der rechten Wange. Die Stöße und das tierische Grunzen Steamboat Jacks nahm sie wie in Trance wahr. Auch dass er ihr nach einiger Zeit seinen Riemen in den Hintern schob, nahm sie nur am Rande zur Kenntnis und wiegte sich in der Sicherheit, dass ihre Schändung irgendwann ein Ende nehmen würde. Als sich Steamboat Jack unter röhrendem Aufschreien mit einer übermäßigen Spermaladung in ihren Darm ergoss, fühlte die Cheyenne weder Ekel noch Abscheu, sondern reine Befreiung. Steamboat Jack stieß sie von sich fort. Voller Genugtuung betrachtete er die Melange aus schwarzer Wagenschmiere und weißem Sperma auf Shannices Genitalien.
»Ich hoffe, das war noch nicht alles«, gab Miles Conaghan einen Kommentar ab und blickte Steamboat Jack zweifelnd an. »Du wirst doch wohl noch mal können …«
»Gib mir zehn Minuten«, erwiderte der Kerl mit der Augenklappe. »Dann wird’s richtig schmutzig.«
Miles Conaghan neigte nachdenklich den Kopf.
»Wie sieht’s aus, Miss Shannice?«, fragte er. »Immer noch schweigsam …?«
Die Cheyenne drehte sich auf den Rücken und nuschelte etwas, doch durch die Schlinge in ihrem Mund waren ihre Worte unverständlich.
»Höre ich da ein Geständnis heraus?« Conaghan lächelte sie freundlich an. »Erzähl mir von den Plänen der Regierung. Und erzähl mir vor allen Dingen, welche Rolle du darin spielst.«
Judy Garrett zerrte die Schlinge zwischen Shannices Kiefern hervor.
»Mach mit mir, was du willst«, antwortete Shannice schwach. »Von mir erfährst du nichts.«
»Ja«, nickte Conaghan, »das habe ich mir gedacht.« Plötzlich hielt er wieder das gebogene Messer in der Hand. »Du hast einfach noch nicht die richtige Motivation. Ich denke aber, dass ich dich in dieser Hinsicht ein wenig beflügeln kann.« An Steamboat Jack gerichtet fuhr er fort: »Ist dein Speer wieder einsatzbereit?«
»Denke schon«, brummte er.
»Ausgezeichnet!« Miles Conaghan umklammerte das Messer wie ein chirurgisches Instrument und schritt bedächtig auf den Sheriff zu. Der war immer noch bei Bewusstsein. Die verstümmelte Hand zuckte und war in Blut getaucht. Auf den Brettern zu seinen Füßen hatte sich eine frische, rote Lache gebildet.
»Tex«, sprach Conaghan ihn wie einen alten Kameraden an, »würdest du mir bei meinem nächsten Versuch assistieren?«
Der Schreck fuhr dem Sheriff in die Glieder, und alles in ihm verkrampfte sich. Die oberflächlich warmherzige Art des Gangsters konnte ihn keine Sekunde lang täuschen. Er ahnte, dass Conaghan sich eine neue, sadistische Teufelei ausgedacht hatte.
Was ihm und Shannice allerdings bevorstand, hatte er sich in seinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen können!
Der Mann in der Priesterrobe stand wie der personifizierte Zorn Gottes auf der Schwelle zum Kinderzimmer.
»Wieder hast du die Koppel offengelassen, Morgan Troy!«, sagte der alte Reverend. »Und wieder hast du mich belogen und Gottes Gesetz hohngelacht, welches da sagt: ›Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten‹.«
Der kleine Junge zitterte. Er beobachtete aus angstvoll geweiteten Augen, wie sein Pflegevater einen Lederriemen zwischen seinen Fäusten spannte.
»Bitte, Dad!«, flehte der Junge. »Ich verspreche, dich nie wieder zu belügen!«
Der Reverend riss den Lederriemen hoch, als wollte er daraus einen Blitz auf das Kind niederfahren lassen.
»Die Angst vor Strafe lässt dich falsche Versprechungen machen. Denn auch das nächste Mal wirst du lügen, weil du dich fürchtest und dich nicht deinen Taten stellst. So tief verwurzelt sind Furcht und Lüge in dir, dass ich nicht zögern darf, sie auszutreiben – mit derselben Gewalt, als versuchte ich, deine gottlose Seele von Satan und Beelzebub zu reinigen.« Einige Sekunden zögerte der Reverend, dann sagte er, als spreche er von einem Fluch: »Sage nie wieder ›Dad‹ zu mir! Ich bin nicht dein Vater. Ich ziehe dich nur an seiner Statt auf. Also lästere niemals mehr den Herrn, indem du
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