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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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habe nämlich jemanden an der Hand, der die Sache bereinigen wird. Die Nachricht habe ich eben erst erhalten von einem unserer Leute, die den Überfall in Grand Junction durchgeführt haben. Der Mann hat etwa fünf Stunden Vorsprung vor der Truppe.«
    »Ich kann das selber regeln, Miles«, erwiderte Steamboat Jack ernst.
    »Jetzt nicht mehr!« Miles Conaghan hatte in scharfem Tonfall gesprochen. »Ich will nicht riskieren, dass du noch mal patzt. Auch in deinem Interesse. Deshalb wähle ich für die Aufgabe einen Mann, der das Wort ›versagen‹ nicht einmal gerüchteweise kennt.«
    »Du meinst  –?«, stieß Steamboat Jack zwischen den Zähnen hervor, wurde aber von seinem Boss barsch unterbrochen.
    »Ja, genau den meine ich«, bekräftigte Miles Conaghan. »Dylan Slaine, den Schlächter!«

13
    Labyrinth des Schlächters
     
     
     
    Von jeglichen Verfolgern unbemerkt hatte Shannice die Wasserstelle erreicht, an der sie und Sheriff Tex Orchid von den Banditen gestellt worden waren. Die Cheyenne warf ihre Kleidungsstücke über den Rand des Erdwalls und stieg nackt zum Wasser hinab. Die Kälte schoss durch ihren Körper, als sie gerade erst die Füße eingetaucht hatte. Es fehlte nicht viel, da wäre sie wieder umgekehrt, doch der Ekel vor dem geronnenen Blut, das fast vollständig ihre Haut bedeckte, und dem Sperma von Steamboat Jack, der sie zweimal vergewaltigt hatte, war größer als die Abneigung gegen das eiskalte Wasser.
    Shannice benetzte ihre Haut, wusch sich die Arme ab und tauchte schließlich vollständig in den Tümpel. Lange würde sie es nicht aushalten. Für eine notdürftige Reinigung jedoch biss sie eisern die Zähne zusammen, ignorierte die Kälte und kletterte nach wenigen Minuten schlotternd ans Ufer zurück. Mit den Handflächen wischte sie das Wasser von ihrem Körper und schlüpfte in Hemd und Hose. Ihre Stiefel stülpte sie über die Füße und legte zuletzt den Wintermantel an. Die Feuchtigkeit würde trocknen, aber zumindest war sie nun warm angezogen. Vorrangig für sie war es, die Geisterstadt Hebron zu erreichen und zur nächsten Town zu reiten. Von dort konnte sie möglicherweise einen Bundesmarshal anfordern, der das Versteck von Conaghan und seinem Gesindel ausräucherte. Auch wenn Shannice wieder einmal in eine gewalttätige Auseinandersetzung hineingeschlittert war, konnte sie die Vorfälle unmöglich auf sich beruhen lassen. Das war sie allein schon dem Sheriff schuldig, der einen grausamen, unmenschlichen und vor allen Dingen sinnlosen Tod gestorben war.
    Erst als Shannice am Rande des Kraters stand und ihr weiteres Vorgehen plante, fiel ihr auf, dass sie durch das Wasserloch auf die andere Seite zu den Bassins schwimmen musste.
    Es gab noch einen anderen Durchgang, dessen war sie sich plötzlich sicher. Conaghan, die Garrett und Steamboat Jack waren schließlich trockenen Fußes auf dieser Seite der Höhle angekommen. Irgendwo musste es ein verstecktes Tor, einen Verschlag oder ein Schlupfloch geben.
    Suchend sah sich Shannice um. Die Kleidung klebte an ihrem Leib und hinterließ bei jeder Bewegung ein unangenehmes Gefühl. Sie schlich um die Wasserstelle herum und nahm den Fels in Augenschein. Jede Stelle, die ihr auffällig vorkam, tastete sie mit den Fingern ab. Eine ganze Weile verbrachte sie damit, bis sie einen Felsbrocken vorfand, in dem ein winziger Spalt klaffte und der nicht mit der Höhlenwand abschloss. Ganz so, als sei er zur Versiegelung eines geheimen Zugangs vorgeschoben worden.
    Shannices Finger zwängten sich in den Spalt und zerrten an dem Felsblock. Leichter als angenommen ließ er sich bewegen und fortziehen. Dahinter tat sich ein Loch auf von der halben Höhe eines Erwachsenen.
    Auf den Knien schob sie sich vor und gelangte rasch in jenen Höhlenraum, in dem die Wasserbecken standen. Von hier aus würde sie nicht lange bis zu der Hütte brauchen, in deren Keller der Gang endete.
    Vorsichtshalber zog Shannice ihren Remington und überprüfte die Waffe. Sie war immer noch feucht; aus dem Lauf perlten einige Tropfen. Das jedoch würde Shannice nicht daran hindern, den Colt im Ernstfall einzusetzen.
    Bald schon lag das schmale Ende des Tunnels vor ihr. Dahinter schloss sich der Kellerraum an. Ihr Hengst würde sicher noch neben dem Gebäude gegenüber der Scheune warten.
    Ein unerwartetes Geräusch ließ Shannice rasant zusammenfahren! Gebannt lauschte sie und vermeinte Schritte zu hören, die von der Kellertreppe herüberhallten.
    Das fehlt mir noch!,

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