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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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dachte sie, beruhigte sich dann aber wieder. Möglich, dass jemand aus Cowdrey der Spur des Sheriffs gefolgt war. Vielleicht waren es sogar mehrere Leute, eine Art Nachhut, die zur Unterstützung Orchids unterwegs waren.
    Dennoch blieb Shannice alarmiert, verlangsamte ihren Schritt und hielt den Remington vorgereckt. Sie kauerte sich hin und wartete ab, wer ihr entgegenkam.
    Mehrere Minuten hockte sie reglos da, bis sie eine Gestalt ausmachte, die sich ihr näherte. Obwohl es dunkel war, konnte die Cheyenne Einzelheiten ausmachen. Und die trugen nicht gerade dazu bei, ihren Frohsinn zu steigern.
    Näher und näher kam der Fremde. Er war vollständig in Schwarz gekleidet und in einen knöchellangen Mantel gehüllt. Von seinem Gesicht waren lediglich die Augen zu erkennen, denn über Nase und Mund trug er eine Art Maske, die mit Atemschlitzen versehen war. Was sie hingegen am meisten beunruhigte war der schwere Säbel, den der Mann in der Linken hielt. Das Tragen einer derart unkonventionellen Waffe traute sie jemandem aus der Gefolgschaft Orchids nicht zu. Wohl aber einem Mitglied aus Conaghans Bande.
    Shannices Herz raste; unwillkürlich hielt sie die Luft an. Nur noch wenige Meter, dann musste der Fremde förmlich über sie stolpern. Darauf aber wollte sie nicht warten. Entschlossen sprang sie auf und spannte den Hahn ihres Remington.
    »Immer langsam!«, rief sie dem mutmaßlichen Gegner zu. »Bei der geringsten verdächtigen Bewegung knalle ich Sie ab!«
    Unbeeindruckt machte der Mann mit der Maske noch einen Schritt nach vorne und blieb stehen. Den Säbel hielt er gesenkt, was den bedrohlichen Eindruck jedoch nicht im Mindesten beeinträchtigte. Ein geübter Kämpfer konnte mit einer solchen Hiebwaffe blitzschnell zuschlagen, ohne dass es mit den Augen zu verfolgen war.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte Shannice mit schneidender Stimme.
    Sekundenlang blieb es ruhig. Es war jene Ruhe, die einen Sturm ankündigte.
    »Das könnte ich Sie auch fragen«, folgte mit einem Mal die Erwiderung. »Ich denke, Sie haben hier nichts verloren, Miss.«
    Irgendetwas in den Worten ließ eine Alarmglocke in Shannice anschlagen. Der Kerl würde sie nicht so einfach vorbeilassen. Ihr Verdacht, dass er zu Miles Conaghan gehörte, verdichtete sich.
    »Bin zufällig auf den Stollen gestoßen«, log Shannice, die immer noch die Hoffnung hegte, glimpflich aus der Sache herauszukommen.
    »Sie sollten nicht so neugierig sein«, erklärte der Fremde. »Ist nicht gut für die Gesundheit.« Die Fingerknöchel seiner linken Hand traten hervor, als er den Griff des Säbels fester umspannte.
    »Gehen Sie mir aus dem Weg!«, rief Shannice ihm zu. »Ich an Ihrer Stelle wäre vorsichtig mit Drohungen, wenn eine geladene Waffe auf mich gerichtet ist.«
    »Sie haben recht«, gab der Mann zu. »Ich rede zu viel.«
    Im nächsten Moment schoss er wie vom Katapult geschnellt auf sie zu!
     
     
    Doktor Ambrose Stevenson hatte die Eigenschaft, selbst ein Lächeln wie eine versteckte – aber doch nicht zu übersehende – Zurechtweisung wirken zu lassen. Seine Augen drückten dasselbe aus, obwohl man die Fältchen in den Winkeln durchaus hätte missverstehen können und im Glauben gewesen wäre, einen fröhlichen, stets lachenden Menschen vor sich zu haben.
    Mit genau jener Mischung aus aufgesetzter Freundlichkeit und verhaltener Kritik musterte Doc Stevenson nun seinen Patienten Rick Montana, der es sich nicht hatte nehmen lassen, sein Krankenbett zu verlassen, den beschwerlichen Weg zur Kirche zu marschieren, nur um anschließend reumütig in die Obhut des Arztes zurückzukehren.
    »Sie sehen schlecht aus«, meinte Ambrose Stevenson heuchlerisch. »Sie werden sich doch nicht übernommen haben …?«
    »Lassen Sie die Witze!«, gab Montana abweisend zurück und krümmte sich auf dem Bett. »Wenn es mir noch ein bisschen schlechter geht, können Sie den Undertaker gleich zum Maßnehmen kommen lassen.«
    »Und habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen liegen bleiben und sich auskurieren?«, hakte der Doktor nach.
    »Ich habe mich gut gefühlt«, wehrte der Rinderzüchter ab.
    »Pure Selbstüberschätzung! Kaum hat Ihr Körper ein wenig von dem repariert, was bei dem Überfall zu Bruch gegangen ist, meinen Sie bereits, hohe Berge erklimmen zu müssen.«
    »Es war nur eine leichte Anhöhe«, widersprach Montana.
    Ambrose Stevenson schüttelte streng den Kopf.
    »Sie wissen genau, was ich meine«, sagte er unwirsch. »Und ich habe Ihnen gesagt, was ich davon

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