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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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Futteral war ein Schlaufengurt eingenäht, in dem ein halbes Dutzend Dynamitstangen steckte.
    »Damit geht man nicht auf die Jagd«, lachte der selbst ernannte Anführer des wilden Haufens gekünstelt. »Damit bläst du deine Gegner geradewegs in die Hölle!«
    »Und genau deshalb habe ich das Dynamit mitgebracht!«, knurrte Crane, zog seinen Mantel zu und ballte die Rechte zur Faust. Drohend hielt er sie vorgestreckt. »Ich will Josh Dread auslöschen! Sein Leben ist meine kostbarste Trophäe! Ich will Rache! Und ich werde sie bekommen!«
    Spike brauchte nicht lange zu überlegen
    »Wir sind dabei, Crane. Schließlich hat der Penner auch uns bei den Nüssen gepackt.« Er warf einen Blick über die Schulter. Seine Leute nickten bekräftigend.
    »Gemeinsam sind wir ihm haushoch überlegen«, versicherte Crane nachdrücklich. Aus seinen Worten klang ein Optimismus, der ausdrückte, dass selbst ein Narr mit dieser Bewaffnung seine Gegner gefahrlos zu überwältigen vermochte. »Dread ist mit allen Wassern gewaschen. Nach dem, was vorgefallen ist, wartet er nur darauf, dass ihm einer von euch vor die Flinte rennt.« Crane wedelte verneinend mit der Hand hin und her. »Wir dürfen uns den wichtigsten Vorteil bei einem Kampf nicht einfach wegnehmen lassen.«
    »Und was soll das sein?« Spike sprach betont gedehnt. Geduld gehörte nicht zu seinen auffälligsten Tugenden. Das viele Reden reizte ihn.
    »Das Element der Überraschung!«, platzte Crane heraus. »Was Dread nicht einplanen kann, auf das kann er sich auch nicht vorbereiten.«
    »Sag uns doch einfach, was wir tun müssen«, meldete sich Ferguson murrend. Das Geschwätz ging auch ihm gehörig auf die Nerven.
    »Ihr macht das, was ihr auch schon vorher tun wolltet. Ihr legt euch hinter dem Pfad auf die Lauer.«
    »Ist ja ’ne echte Überraschung!«, amüsierte sich Chancey und lachte hell auf. Auch die anderen fielen rau in das Gelächter ein.
    »Wenn Dread mit der kleinen Nutte hier langreitet«, ließ Zachary Crane sich nicht aus dem Konzept bringen und erhob leicht die Stimme, um das Grölen der Trapper zu übertönen, »werde ich weiter oben auf dem Kamm stehen und ihn Sprengstoff fressen lassen. Nicht, um ihn sofort zu töten. Ich treibe ihn auf euch zu. Wenn sein Gaul keine Luft mehr bekommt, wird er durchgehen und mit seinem Reiter genau auf euch zukommen. Dread wird gar nicht wissen, wie ihm geschieht. Egal, was er auch vorhat: Entweder stirbt er mit seiner Schlampe im Kugelhagel oder wird vom Dynamit zerrissen.«
    Fünf Augenpaare stierten Crane mit einer Mischung aus Zustimmung und verhaltener Bestürzung an. Einen Mann zu erschießen war eine Sache. Ihn förmlich zu zerfetzen eine ganz andere.
    Dan Sheppard hatte wie immer den Mund offen stehen. Sein Gesicht war das einzige, in dem keine wie auch immer geartete Stimmung abzulesen war. Was er zur Schau stellte war unverhohlene Dummheit.
    »Das kann klappen«, nickte Spike, und an seine Leuten gewandt sagte er: »Norman. Dan. Ihr geht auf die linke Kuppe. Derek und Jim kommen mit mir auf die andere Seite.«
    Ferguson räusperte sich lautstark und spuckte etwas aus, das vorher noch seine Stimmbänder verklebt hatte.
    »Warum bin ich mit dem Deppen zusammen?«, beschwerte er sich.
    »Möchtest du lieber mit mir zwischen den Tannen liegen?«, entgegnete Spike und spielte dabei auf ihren Zwist an.
    »Vergiss es! Wir klären das später.«
    »Kriegt ihr das heute noch auf die Reihe?« Jetzt war es an Crane, Verärgerung zu zeigen. Es war ihm schleierhaft, wie diese Menschen in der unbarmherzigen Wildnis überleben konnten, wenn sie sich wie pubertierende Gören aufführten.
    »Alles in Ordnung, Crane!«, rief Spike, der mit seiner Gruppe bereits ein Stück vorausgegangen war. »Wir werden Dread einen schönen Empfang bereiten.«
    Zachary Cranes Gedanken überschlugen sich in diebischer Vorfreude. Er tastete unter seinem Mantel nach den Dynamitstangen. Die Berührung gab dem Jäger das gute Gefühl, dass alles exakt nach Plan verlaufen würde.
     
     
    Lange brauchten sie nicht zu warten. Es kam Zachary Crane sogar vor, als habe der Headhunter nur gewartet, bis sie ihre Vorbereitungen getroffen hatten, um dann wie aufs Stichwort aus der Finsternis des Waldes aufzutauchen.
    Zachary Crane lag bäuchlings auf einer Anhöhe, von der aus er den Trail, der nicht mehr war als eine festgetretene Furche in der winterharten Erde, überblicken konnte. Josh Dread hatte seinen Posten soeben passiert. Er brachte das Pferd zum

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