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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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»Zusammen bringen wir das Schwein unter die Erde! Nur gemeinsam können wir das schaffen!«
    Er ließ Spike los und senkte den Kopf. Als er nach einigen Sekunden aufsah, hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er bog die Krempe seines Plainsman leicht nach unten und setzte ihn auf.
    »Wie soll’s jetzt weitergehen?«, wollte Spike wissen. »Hast du einen Plan?«
    Zachary Crane zog einen dunklen Zigarillo aus seiner Brusttasche und zündete ihn an.
    »Na, sag schon!«, drängelte Spike ungeduldig.
    »Ja, lass hören!«, kam es von den vier anderen Männern.
    Genüsslich stieß Crane den Rauch aus. Seine Lippen verzogen sich zu einem satanischen Grinsen, das zwei Reihen strahlend weißer Zähne freilegte.
    »Ich habe da etwas vorbereitet«, ließ er beiläufig vernehmen. Er öffnete den Mantel und zog die rechte Innenseite auf.
    »Teufel auch!«, keuchte Spike. »Du bist vollkommen verrückt!«
     
     
    »Ich verblute, elendes Pack! Warum habt ihr mich nicht gleich erschossen?!«
    »Sieht schlimmer aus, als es ist«, beschwichtigte Dread mit einem andeutungsweise fragenden Blick auf Shannice. Die junge Frau zog eine Schulter hoch. Sie hatte aus Stofffetzen notdürftig einen Druckverband um Shawns Brust gelegt.
    »Ist völlig durchgeweicht«, sagte Shannice. »Der Kerl muss dringend zu ’nem Arzt.«
    Josh Dread winkte unwirsch ab. »Hast du Medizin studiert, dass du das alles so genau weißt?«
    Shannice Starr schaute ihn verdutzt an, so weit das im diffusen Licht des Mondes, der sich gerade anschickte, hinter einer pechschwarzen Wolke zu verschwinden, zu erkennen war.
    »Nein. Natürlich nicht.«
    Der Headhunter nickte. »Also kannst du den Zustand unseres Freundes gar nicht beurteilen. So lange die Kugel in seinem Fleisch steckt, stoppt sie den Blutfluss. Ich schätze, dass er bei genügend Ruhe zwei Tage durchhalten kann.«
    »Aha«, erhob Shannice neckisch die Stimme. »Dann bist du also Arzt.«
    Sie hatte einen Scherz machen wollen. Dreads Miene blieb wie gewohnt ernst. Grabeskälte lag in seiner Stimme, als er antwortete: »Nein. Aber ich habe zur Genüge Menschen verbluten sehen …«
    Menschen!, pochte es in den Gedanken der Cheyenne. Das beinhaltete Frauen und Kinder! Nicht nur gleichwertige Gegner, Banditen und Mörder!
    Shannice schauderte.
    Wer war dieser Mann wirklich? Eine grausame Bestie, die für Geld unbarmherzig das Gesetz vollstreckte? Ein Frauenschänder und Kindermörder? Oder nur ein Heimatloser, der ein steinernes Herz hervorkehrte, um das Grauen um sich herum erträglich zu machen?
    Die vielen Fragen wühlten Shannice auf. Sie zog den Kragen ihres Mantels zusammen, als wolle sie damit die frostigen Gedanken vertreiben. Gleich darauf besann sie sich auf die gegenwärtige Problematik.
    »Auf dem Pferd oder zu Fuß wird der Knacker keinesfalls zwei Tage überleben.«
    »Das ist wahr«, bestätigte Josh Dread. »Deshalb kommt er auch nicht mit.«
    »Er soll hier zurückbleiben?« Der Tonfall des Mädchens drückte ein Höchstmaß an Verständnislosigkeit aus. »Der rennt doch gleich in sein schäbiges Dorf und kommt mit einer Horde Meuchelmörder zurück!«
    »Bis dahin haben wir einen halben Tag Vorsprung. Mit etwas Glück stirbt er, bevor er seine Leute erreicht.«
    »Du verkommene Drecksau!«, spuckte der bärtige Shawn, stützte sich dabei auf den rechten Arm und hievte sich aus seiner gekrümmten Lage nach oben. Noch in derselben Sekunde spürte er Dreads Revolverlauf an der Stirn. Der Kopfgeldjäger hatte ihn mit einer Geschwindigkeit gezogen, der das Auge nicht zu folgen vermochte.
    »Ich kann dich auch direkt erledigen, Fallensteller«, hörte Shawn den vibrierenden Bariton. »Obwohl es nicht meinem Naturell entspricht, jemanden hinzurichten.« Die Drohung lag spürbar in der Luft. Und sie war nicht gespielt. Das begriff Eliah ›Shawn‹ Parker mit jenem ursprünglichen Instinkt, der den Menschen hier draußen zu eigen war.
    »Beschissenes Gefühl, Alter. Stimmt’s?« Dread nahm den 45er herunter; Shawn schluckte hörbar.
    »Stimmt’s?«, fragte er noch einmal betont und las die Bestätigung in dem unsteten Blick seines Gegenübers. Dieser Blick sagte ihm auch, dass Shawn sich über ihre wahren Absichten nicht im Klaren war. Josh Dread nahm sich vor, dem Trapper diese bedeutungsvolle Unsicherheit zu nehmen. Aufs Neue atemberaubend schnell schoss die Rechte des Headhunters vor und prellte den Griff des Colts gegen Shawns Schläfe, sodass der nur einen unvollständigen Schmerzenslaut

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