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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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sie nieder. Ihr Unterbewusstsein registrierte mehrere Schüsse aus jener Richtung , in die Josh Dread geritten war.
    Wieder Schüsse! Sechs an der Zahl! Wahnsinnig schnell hintereinander!
    Dann erneut Stille. Geisterhafte Stille. Die Ruhe vor dem Sturm …
    Shannice schlug die Augen auf, blinzelte verstohlen und wischte sich über das Gesicht.
    Ihr Atem stockte. Der Herzschlag drohte auszusetzen. Um sie herum hatte sich der Schnee rot gefärbt. Blutrot! Ihre Kleidung war übersät von dunkelroten Sprenkeln, Fleischfetzen und Fettgewebe.
    »Jesus Christ!«, schrillte ihre Stimme spitz. Ohne es unterdrücken oder aufhalten zu können, würgte Shannice. Gleich darauf erbrach sie sich in hohem Bogen.
    Als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte, gingen ihre verstohlenen, aber nicht minder neugierigen Blicke auf Wanderschaft. Sie rappelte sich auf und schüttelte ihre Benommenheit ab.
    Das Grauen, das sich ihr darbot, entbehrte jeglicher Beschreibung. Ähnliches hatte das Halbblut nicht im Entferntesten erlebt. Der Rumpf des Dynamitwerfers musste vollständig zerrissen worden sein. Lediglich von Armen und Beinen fanden sich entstellte Fragmente in der näheren Umgebung. Ein verkohlter Unterarm mit angeschwelten Fingern. Ein Stiefel, aus dem der abgerissene Unterschenkel ragte. Versengtes Blut und geschwärzte Knochen. Im weiteren Umkreis würde sich bei genauer Suche auch noch der Rest finden. Doch darauf war Shannice nicht sonderlich scharf.
    In diesen Augenblicken extremer psychischer Belastung arbeitete der Verstand des Mädchens mit einer Klarheit, die sie selbst erstaunte. Sicherlich war jetzt die günstigste Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen. Doch noch schwankte Shannice in ihrem Entschluss. Obwohl Dread es nur auf die Prämie abgesehen hatte, die er für sie erhalten würde, verband die Halbindianerin mittlerweile eine gewisse Solidarität mit dem Headhunter. Und sie wollte einfach nicht wahrhaben, dass Gold einen höheren Stellenwert besaß als das Leben eines Menschen. Demut und Respekt vor der Schöpfung waren in Shannice unerschütterlich verankert. Ihr Vater und ihre Mutter hatten sie dies gelehrt. Und deshalb war es für sie eine grundlegende Lebensphilosophie.
    »Du sollst deine Chance haben, Josh Dread«, sagte Shannice mit fester Stimme. Sie blickte voraus und erkannte den unruhig auftretenden Rappen. Direkt daneben den ganz in Schwarz gekleideten Kopfgeldjäger.
    »Lass uns die Brüder fertigmachen«, brummelte die junge Frau im Selbstgespräch.
    Entschlossen stapfte Shannice über den blutgetränkten Trail.
     
     
    Als er wie aus einem Albtraum erschrocken hochfuhr, pochte es schmerzhaft in seinem Kopf, als stecke dieser in einer Stahlzwinge, die sich mit jeder hastigen Bewegung seines Körpers enger zusammenzog. In seiner Brust brannte ein verzehrendes Feuer, das von dem Bleigeschoss in seinem Fleisch genährt wurde.
    Eliah › Shawn ‹ Parker stöhnte gequält auf.
    »Verfluchte Bestien!«, presste er unter größter Anstrengung eine Beschimpfung hervor. Im Nu setzte die Erinnerung ein. Dieser vermaledeite Hund von einem Kopfgeldjäger hatte ihn niedergeschlagen! Und kurz vorher – während des Gefechts – zweimal auf ihn geschossen!
    Leicht benommen tastete Parker nach seiner Schulter. Den Kratzer spürte er kaum noch. Ein lausiger Streifschuss. Mehr Sorgen machte ihm die Kugel in seiner Brust. Seine zitternden Fingerkuppen berührten den provisorischen Verband, den die jugendliche Teufelin ihm angelegt hatte. Er war durchnässt, auch wenn das Blut nun nicht mehr wie aus einer Wasserpumpe aus dem hässlichen Loch strömte. Aber ob er auf der Stelle verblutete oder an Fieber und Wundbrand zugrunde ging – wo war der Unterschied? Außer, dass er einen schnellen, gnädigen Tod gegen ein weitaus langsameres, unbarmherziges Sterben eintauschte.
    Ich werde nicht krepieren!, bekam sein animalischer Überlebenstrieb die Oberhand. Nicht hier und nicht jetzt! Und nicht durch die Kugel dieses Killers!
    Der Endvierziger, dessen Gesicht von Wind und Wetter gegerbt war und ihn wesentlich älter wirken ließ, als er in Wirklichkeit war, unterdrückte einen Schmerzensschrei, als er sich abrupt aufrichtete. In der rechten Hälfte seines Brustkastens klopfte die Wunde wie irrsinnig und vernebelte kurzzeitig seinen Verstand. Shawn war mit Sicherheit kein Weichling, doch auch der härteste Mann hat seine Grenzen. Rechnete man dann noch die menschenfeindlichen Witterungsverhältnisse hinzu und Parkers

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