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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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bin. Ich bin in mich gegangen, habe mein Denken erforscht und es schließlich vorgezogen, in der Einsamkeit weiterzuleben. Ich dachte, alles würde besser. Ich hoffte, vergessen zu können. Aber das ist mir nicht gelungen.«
    »Ich habe eine lange Reise hinter mir«, tönte M’gombas Stimme hinter Benson auf, »habe eine blutige Spur hinter mir hergezogen. Denn ich bin ein Suchender. Und glauben Sie mir: Mein Hass auf Sie und die anderen ist kein Gespenst. Er ist echt. Und er brennt in mir.«
    »Wie hast du mich gefunden?«, wollte Cliff Benson wissen. Er strich sich das grauweiße Haar aus der Stirn. Schweißtropfen hatten sich darauf gebildet.
    »Ich habe mich erst sehr spät auf die Suche gemacht. Doch einen nach dem anderen habe ich aufgespürt und immer eine Spur entdeckt, die mich weiterbrachte. Jetzt sind nur noch Sie übrig – und Ihr Boss. Derjenige, der euch angestiftet und das furchtbare Verbrechen begangen hat.«
    »Wonach suchst du?«, erkundigte sich Benson. Er konnte das leise Zittern in seinen Worten nicht unterdrücken und sprach nur, um der eigentlichen Frage, die ihm auf den Lippen lag, auszuweichen.
    »Nach einem jungen Mann, der fast noch ein Säugling war, als er entführt wurde«, erwiderte M’gomba. »Nach meinem Bruder …«
    Benson schluckte hart.
    »Ich weiß nicht, wo er sich aufhält«, schob er rasch nach.
    »Das will ich von Ihnen auch gar nicht wissen.«
    »Dann bist du gekommen, um auch mich zu töten?«
    Ein Schaben wurde hinter Benson laut, als schleife Stahl über Stoff.
    »Ja, das bin ich.« Der Farbige sagte es mit äußerster Ruhe, als kommentiere er eine Belanglosigkeit.
    Cliff Benson hielt für einige Augenblicke die Luft an und drehte sich herum. Aus M’gombas rechter Faust ragte ein handbreites, unterarmlanges Jagdmesser. Hastig atmete Benson mehrmals ein und aus, wagte aber nicht, eine wie auch immer geartete Bewegung zu machen.
    »Du musst das nicht tun«, hauchte er. »Ich habe in den letzten Jahren genug gelitten. Mehr als die, die starben und einen schnellen Tod hatten.«
    »Aber Sie haben gelebt «, konterte M’gomba. »Egal, was Sie durchgemacht haben, bleibt Ihnen die endgültige Bestrafung nicht erspart. Denn Gott hat versagt, indem er Sie nicht gerichtet hat. Dieses Versäumnis aber werde ich tilgen.«
    Die blitzende Klinge stach vor und bohrte sich in Bensons Leibesmitte. M’gomba drehte das Messer nach links und rechts, verbreiterte die Wunde und beobachtete sein Gegenüber, das vor Erstaunen und Erschrecken den Mund geöffnet hatte, aber keinen Laut von sich gab.
    Mit einem Ruck riss M’gomba die Waffe aus Bensons Körper. Der knickte ein und fiel auf die Knie. M’gomba packte ihn am Schopf, der lang in den Nacken fiel und riss ihn zurück. Dann setzte er die Schneide an Bensons Kehle und zog sie kraftvoll durch das Fleisch. Eine entsetzliche Wunde klaffte auf. Das Blut pulste literweise aus Bensons Hals, tränkte seinen Oberkörper und spritzte auf die Holzdielen. Wenige Sekunden darauf erschlaffte der Mann und hing wie ein Sack an M’gombas Fingern, die sich in seine Haare gekrallt hatten. Der Schwarze ließ los, und Benson krachte tot zu Boden. Sein Blut verteilte sich auf dem Untergrund, bildete eine Lache, von der Rinnsale abzweigten und in die Dielenritzen liefen.
    »Ich brauche dich nicht mehr«, sagte M’gomba. »Denn wo du bist, ist der andere nicht weit. Ich kenne seinen Namen und werde ihn finden. Sobald er mir gesagt hat, wo ich meinen Bruder finde, töte ich auch ihn.«
    Er spuckte auf den Toten und wischte sein Messer an ihm ab. Dann wandte er sich zum Gehen.
     
     
    Die Schüsse krachten mit lautem Donnerhall durch den Korridor des Nordflügels der Mormonensiedlung. Shannice hatte sich noch während des Abfeuerns zur Seite geworfen, und ebenso hatte Catacca es getan. Die Kugeln pfiffen durch den Gang, trafen jedoch niemanden.
    Shannice rollte sich über den Steinboden, zog zweimal hintereinander ab, ohne ihren Gegner zu sehen, und hörte das Einschlagen zweier Kugeln in ihrer unmittelbaren Nähe. Sofort brachte sie sich hinter einem Pfeiler in Sicherheit, während Cataccas nächste Kugel das Holz in Shannices Kopfhöhe splittern ließ.
    Er hat viermal geschossen!, pochten die Gedanken der Cheyenne. Ich habe eine Patrone mehr als er!
    Vorsichtig linste Shannice um die Ecke, konnte aber nur den Schatten ihres Gegners erkennen, der sich gleichfalls in den Schutz eines Pfeilers zurückgezogen hatte. Sie tappte achtsam nach hinten, presste

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