Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
Vom Netzwerk:
sich an die Wand und gelangte zur Tür ihres Zimmers. Als sie gerade hineinschlüpfen wollte, sprang Catacca vor und feuerte seine letzten beiden Kugeln ab. Heiß zischte ein Windhauch an Shannice vorbei, die ihre Chance witterte, einen Satz zur Mitte des Korridors machte und Catacca vor die Füße schoss. Sie wollte den Schwarzen nicht töten, doch vorsichtshalber bewahrte sie eine Kugel auf.
    »Warum bist du hinter mir her?«, schnitt Shannices Stimme durch den Gang.
    Catacca stand unsicher zehn Schritte von ihr entfernt. Den Colt hielt er vorgereckt, die andere Hand vom Körper abgespreizt, als wollte er nach einer weiteren Waffe greifen.
    »Du gehörst zu dem Killer«, raunte der Schwarze. »Du bist aus dem Jail geflohen, weil du gefürchtet hast, deine Schuld könnte bewiesen werden.«
    »Blödsinn!«, machte Shannice verächtlich. »Ich lasse mich nicht für etwas einbuchten, das ich nicht getan habe. Außerdem ist der Sheriff ein durchgedrehter Armleuchter. Der hängt die eigene Großmutter auf, weil sie sein Steak verbrannt hat.« Sie beobachtete Cataccas Reaktion, der für einen Moment nachdenklich erschien. Hatte sie einen wunden Punkt bei ihm getroffen?
    »Er ist ein Mann des Gesetzes«, sagte der Schwarze jedoch. »Er muss gute Gründe gehabt haben, dich einzusperren.«
    »Du leierst doch nur das herunter, was dir die Menschen in der Stadt eingetrichtert haben«, mutmaßte Shannice. »Komm zur Vernunft, ehe es ein Unglück gibt.«
    »Diese Menschen vertrauen mir«, kam die Erwiderung. »Ich werde sie nicht enttäuschen.«
    »Du willst weiterkämpfen?«, war Shannice fassungslos, als Catacca auf sie zukam. »Verdammt! Ich knalle dich über den Haufen, bevor du noch nach deinem Patronengurt gegriffen hast!«
    »Keine Waffen mehr«, brummte Catacca vor sich hin. »Nur die Fäuste.«
    Drohend kam er immer näher, ließ sich von dem Remington in Shannices Hand nicht beeindrucken und machte Anstalten, gleich über sie hinwegzurennen.
    In einer hoffnungslose Geste legte Shannice den Revolver an, brauchte nur kurz den Stecher durchzuziehen, um den Mann von den Beinen zu fegen. Stattdessen senkte sie die Waffe, drehte schwungvoll das Handgelenk und ergriff sie beim Lauf. Dann warf sie sie zu Boden.
    »Also schön. Lass mal sehen, was du drauf hast, schwarzer Mann.«
    Cataccas rechter Schwinger kam derart unerwartet und schnell, dass Shannice noch den Luftzug in ihrem Gesicht spürte, als sie auswich – und sich einen Faustschlag mit Cataccas Linker in die Magengrube einfing. Die Faust war hart wie Eisen und trieb der Cheyenne die Luft aus den Lungen. Mit Tränen in den Augen ging sie auf die Bretter, rollte sich trotz der Schmerzen und der Atemnot zur Seite und hieb in der Drehung mit ihrem rechten Bein nach dem Schwarzen. Der blockte mit dem Unterarm ab, packte Shannice am Fußknöchel und wirbelte sie gegen die Wand.
    »Shannice! Nein!«, schrie Stella Winwood und wagte sich ein Stück hinter dem Pfeiler hervor.
    Die Halbindianerin konnte kaum atmen, ahnte den Stiefeltritt Cataccas, der gegen ihren Kopf gerichtet war, mehr, als dass sie ihn kommen sah, und duckte sich darunter hinweg. Ihre Faust schoss vor und traf den inneren Oberschenkel des Angreifers. Der gab einen dumpfen Laut von sich, holte mit dem anderen Bein aus, während Shannice ihm den Standfuß wegtrat, sodass Catacca eine halbe Drehung in der Luft machte und hart stürzte. Er fing sich mit den Händen ab, trat nach hinten aus und traf Shannice gegen die Brust.
    Sterne funkelten vor ihrem inneren Auge, doch sie riss sich zusammen, sprang hoch und knallte Catacca mit vollem Gewicht in den Rücken, wobei sie ihm das Knie wuchtig in die Wirbelsäule rammte. In derselben Bewegung prellte sie ihm den Ellbogen ins Genick, erhielt im Gegenzug einen ungezielten Stoß in die Rippen und rollte sich von Catacca herunter. Katzengleich kam sie auf die Füße, kniff mehrmals die Augenlider aufeinander, um die Sehstörungen fortzuwischen, und beobachtete ungläubig, wie der Farbige einen Scherenschlag mit den Beinen ausführte und schwungvoll hochsprang. Bedrohlich stand er vor Shannice, schien zu überlegen, ob er einen weiteren Schlagabtausch riskieren konnte, und griff unter seine Jacke, um ein rasiermesserscharfes Bowiemesser hervorzuholen.
    Schlagartig war Shannice wieder bei Sinnen. Sie drehte kurz die Pupillen nach unten, um nach ihrem Remington zu sehen, und gestand sich ein, eine grobe Fahrlässigkeit begangen zu haben, als sie ihn einfach weggeworfen

Weitere Kostenlose Bücher