Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
Vom Netzwerk:
hatte.
    Catacca hatte beide Arme vorgestreckt. Die Schneide des Messers deutete auf Shannice. Noch wägte er seine Chancen ab, doch er war derart schnell und stark, dass Shannice jede Sekunde auf der Hut sein musste und selbst ein Augenzwinkern den bevorstehenden Kampf schon hätte entscheiden können.
    Genau ein solches Zwinkern nutzte Catacca!
    Im Halbkreis jagte das Messer durch die Luft. Shannice zog den Bauch im letzten Moment ein. Catacca hingegen ließ sich vom Schwung mitreißen, machte eine komplette Drehung und hieb erneut mit der Klinge nach der Cheyenne. Der Stahl schlitzte Shannices Oberarm, aber nur so weit, dass ein Riss in ihrem Hemd entstand und die Haut leicht geritzt wurde.
    Erneut gingen die Kontrahenten in Ausgangsstellung, belauerten und fixierten einander wie Schlangen.
    »Gib auf!«, zischte Catacca. »Ich werde dich sonst töten!«
    Er ist unsicher, dachte Shannice, sonst hätte er längst einen erneuten Vorstoß gewagt. Ihre Gedanken jedoch behielt sie für sich. Sie durfte keine Schwäche zeigen und musste Catacca weiter irritieren.
    Geschickt wechselte der Farbige das Bowiemesser von einer in die andere Hand. Ein paarmal ging es hin und her, bis Catacca kraftvoll zustieß. Shannice hatte den Angriff geahnt, ließ sich nach hinten fallen und riss gleichzeitig die Beine hoch. Mit einem Scherengriff umklammerte sie Cataccas Messerarm, stieß ihn schwungvoll zur Seite und zwang den Schwarzen damit zu Boden. Der Aufschlag prellte ihm das Messer aus der Hand, sodass es polternd über den Boden holperte. Eine Rolle seitwärts beförderte Shannice außer Reichweite ihres Gegners und hin zu der Klinge. Sie packte die Waffe am Heft und stieß sie, ohne hinzusehen, kreisförmig über sich hinweg. An dem nachfolgenden Aufschrei erkannte sie, dass Catacca getroffen worden war, gerade als er einen neuerlichen Angriff hatte starten wollen.
    Verdutzt torkelte er einige Schritte zurück und gab Shannice damit die Gelegenheit, auf die Füße zu kommen.
    Mordlüstern funkelte es in ihren Augen. Zur selben Zeit aber sah sie Stella Winwood durch den Gang tappen. Eine Ablenkung, die Catacca aus dem Stand heraus einen Hechtsprung machen ließ. Wie vom Katapult abgefeuert stürmte er auf Shannice zu – und direkt hinein in die stählerne Messerklinge! Bis knapp unter das Heft bohrte sie sich in seine Schulter. Shannices geübte Reflexe hatten sie pfeilschnell reagieren lassen. Sie stieß noch einmal nach und nahm die Hand vom Griffstück. Ihre Fäuste waren geballt. Und sollte der Schwarze immer noch nicht genug haben, würde sie ihn gnadenlos zusammenschlagen. Eine Verletzung wie diese würde auch den überaus starken Catacca dermaßen schwächen, dass er keine ernst zu nehmende Gegenwehr mehr leisten konnte.
    Cataccas Augen glichen Billardkugeln, so weit hatte er sie aufgerissen. Mechanisch packte er den Messergriff und zerrte ihn aus seiner Schulter. Der lang gezogene Schmerzensschrei signalisierte Shannice, dass die Klinge beim Herausziehen den Oberarmknochen gestreift hatte. Von Schwindel gepackt steckte der Schwarze das Messer fort und presste eine Handfläche auf die blutende Wunde. Gleich einem geprügelten Hund hetzte er davon. Shannice beobachtete seine Flucht vom Fenster des Korridors aus, sah, wie Catacca verkrümmt über den Innenhof lief und mit lautem Rufen die Gläubigen verscheuchte. Ungehindert erreichte er das Tor und flüchtete in die Nacht. Shannice aber war überzeugt, dass sie dem Schwarzen nicht das letzte Mal über den Weg gelaufen war …
     
     
    »Geht es dir gut?«
    Shannice bemerkte die besorgte Stella erst, als diese bereits eine Hand auf ihren Arm legte.
    »Ich bin okay«, sagte Shannice abwesend. Noch eine ganze Weile blickte sie nach draußen hinter Catacca her, der bereits nicht mehr zu sehen war. Als sie sich Stella zuwandte, waren die Augen der jungen Mormonin von einem Tränenschleier bedeckt.
    »Ich hatte solche Angst«, wisperte sie.
    »Sei froh, dass du dich rausgehalten hast, Mädchen«, erwiderte Shannice. »Der Kerl war ein ganz schön harter Brocken.«
    »Du brauchst Ruhe«, meinte Stella und setzte ein Lächeln auf. »Ich bringe dich in dein  –«
    Das letzte Wort blieb ihr im Halse stecken, als der Mormonenführer Denford Castle im Nordflügel erschien. Seine Stimme war schon von Weitem zu hören.
    »Miss Shannice!«, rief er. »Ich würde gerne mit Ihnen reden!«
    Shannice Starr sah dem Mann entgegen, der sich schnellen Schrittes näherte.
    »Ich weiß, was

Weitere Kostenlose Bücher