Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Entschlossenheit sinken. »Sind ja eh nur zehn Prozent, und es wird halt alles teurer«, sagen Sie zehnmal. Bis das Unternehmen sein Ziel erreicht hat.
Schreiben Sie bitte in Ihr Heft fünf Dinge, bei denen Sie ein Frosch sind. Notieren Sie auch, warum Sie sich totkochen lassen und wo Sie etwas ändern sollten.
Bis hier haben wir das Prinzip der Entschlossenheit als Technik der Abwehr kennengelernt und auch erfolgreich erprobt. Es kann aber noch viel mehr. Denn das Prinzip der Entschlossenheit ist gleichzeitig ein Prinzip des Handelns. Werden Sie irgendwo bei einer Gesetzesübertretung ertappt, so möchte der Beamte mit großer Wahrscheinlichkeit von Ihnen Geld.
Egal, ob das jetzt viel oder wenig ist, Sie werden sich wahrscheinlich mit dem Vorsatz »Das bezahle ich nicht« einmal einen Zahlschein zuschicken lassen. Natürlich wissen Sie, dass an der Bezahlung kein Weg vorbeiführt, und genau deshalb haben Sie sich völlig unnötig ein Problem geschaffen. Der Zahlschein wird selbstverständlich kommen, ein paar Tage herumliegen und dann mit Zinsen bezahlt werden. Außer einige Tage Ärger und den zusätzlichen Weg zur Bank haben Sie nichts gewonnen.
Das Shaolin-Prinzip lehrt uns, Dinge, die wir nicht ändern können, im Moment zu akzeptieren und das zu tun, was nötig ist. Mich hat meine Großmutter, der ich sehr viel verdanke in diesem Leben, das Prinzip des Handelns gelehrt. Nie hat sie mit »Wieso hat das passieren können?« oder »Jetzt schau aber, wie du es wieder in Ordnung bringst!« auf meine altersbedingten Dummheiten reagiert. Ihre Frage war immer: »Was ist jetzt zu tun?« Und genau das hat sie dann auch getan. Alles andere haben wir danach geklärt. Und jene, die an jeder mir zu erteilenden Lektion gutes Geld verdient hätten, sind immer wieder leer ausgegangen.
Agieren statt reagieren
Das Prinzip des Handelns lehrt uns auch zu verstehen, dass es ein paar wenige Menschen gibt, die handeln, und viele, die darauf reagieren. Dass jene, die agieren, von vornherein in der besseren Position sind. Sie legen die Spielregeln fest, wählen den Platz aus, an dem alles passiert, und bereiten sich geistig auf Auseinandersetzungen vor. Da sie es sind, die den Ort und den Zeitpunkt des Geschehens bestimmen, kommen sie ausgeruht an, besichtigen das Gelände und schlagen zu, wenn sie es für gut halten. Die Verteidiger können nur versuchen, sich zu wehren.
Natürlich tun die Angreifer alles, um sich diesen Vorteil zu bewahren. Sie verbergen ihre wahren Absichten, indem sie die Verteidiger manipulieren. Denn zu Menschen, die handeln, schauen viele hinauf. Sie vergessen, dass auch diese ausnahmslos nur Menschen sind. Mit Schwächen, Ängsten, Problemen und schlechten Träumen. »Er wird schon wissen, was er tut«, heißt es da, oder »Ich warte mal, was sie sagt«. Jemand, der sich entschließt, als Experte für das Leben in fernen Galaxien aufzutreten, wird als solcher anerkannt werden und bald auch in anderen Fragen als wichtige Entscheidungshilfe herangezogen werden. Nicht wegen seines Wissens, das ist nicht überprüfbar. Sondern weil er handelt und sich damit zum Experten macht. Selbst wenn Sie später auch handeln und stichhaltige Argumente gegen seine Theorien bringen können, bleiben Sie Zweiter. Sie reagieren nämlich nur.
Das Shaolin-Prinzip der Entschlossenheit lehrt uns, dass Menschen, die handeln, den Lauf der Welt und das Leben der anderen bestimmen.
Solange Sie nur reagieren, sagen diese auch Ihnen, was Sie zu tun und was Sie zu lassen haben. Der große Philosoph Laotse hat einmal gesagt, dass der erste Schritt der Beginn einer zehntausend Li langen Reise ist. Das Prinzip der Entschlossenheit will uns daran erinnern, genau diesen ersten Schritt zu tun.
Übungen
Überprüfen Sie Ihre Entschlossenheit
Auch Entschlossenheit kann man lernen. Die Fragen im Anschluss sollen Ihnen zeigen, wo Sie gerade stehen. Schreiben Sie die Antworten bitte in Ihr Heft. Kehren Sie immer wieder zu ihnen zurück, um Ihre Veränderung zu sehen.
Was tun Sie nur dann, wenn Sie von jemand anderem dazu aufgefordert werden?
Warum ist das jeweils so?
Von welchen Dingen, die Sie eigentlich täglich tun wollen, lassen Sie sich durch Ausreden abhalten?
Wenn Sie es doch eigentlich tun wollen: Warum lassen Sie sich abhalten?
Wann haben das letzte Mal Ihre Gegner Ort und Zeitpunkt eines Treffens bestimmt?
Wie haben sie das bewerkstelligt?
Wieso haben Sie diese Taktik nicht erkannt?
Wann haben Sie das letzte Mal Ort und Zeitpunkt
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