Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
bitte die Ziffer 1 unter jeden Begriff und notieren dazu, warum Sie meinen, ausgerechnet darauf nicht verzichten zu können. Warum brauchen Sie es? Seien Sie unbedingt ehrlich: Wenn Sie das neue Auto brauchen, um die Kollegen in der Firma zu beeindrucken, dann schreiben Sie das auf.
Unter Ziffer 2 vermerken Sie, was Sie für diesen Besitz hergeben mussten. Notieren Sie keine Geldsummen, sondern z.B. Arbeitsstunden, das alte Auto oder einen Teil Ihrer Lebenszeit.
Unter Ziffer 3 schreiben Sie jetzt bitte auf, was genau sich in Ihrem Leben ändern würde, wenn Sie es nicht hätten. Worin genau bestünde Ihr Nachteil, würde es entwendet? Um beim Auto, das die Kollegen beeindrucken soll, zu bleiben: Was wäre anders, könnten Sie diesen nicht mehr imponieren?
Und ist der Vorteil, den Sie dadurch erhalten, die Angst wert, das Auto könnte zerkratzt, bei einem Unfall zerstört oder gestohlen werden? Notieren Sie die Antwort auf diese Frage als Punkt 4 .
Bringen Sie die Liste jetzt in eine Reihenfolge. Numerieren Sie das Wichtigste mit 1 und so fort. Lesen Sie bitte erst weiter, wenn Sie damit fertig sind.
Sie werden feststellen, dass ich es bei der Beschreibung dieser Aufgabe vermieden habe, in irgendeiner Form die Worte »Sache« oder »Ding« zu verwenden. Wo auf Ihrer Liste steht jetzt etwas, das Ihnen niemand nehmen kann? Gefühle wie Freude oder Liebe? Gute Gespräche? Echte Freunde und Menschen, die Ihnen nahestehen?
Ich erinnere mich gut an eine Situation, als mich ein dreister Dieb von all meinen Besitztümern getrennt hatte. Ich war im Ausland unterwegs und hatte von einer Minute auf die andere nichts mehr außer Flugticket und Reisepass. Kein Geld, keinen Schlafsack, kein Gewand, einfach nichts. Nichts mehr zu haben war zuerst einmal ein sehr eigenartiges Gefühl. Man fühlt sich plötzlich nackt und orientierungslos. Menschen gehen an einem vorbei und haben ein Zuhause, sauberes Gewand und genug Geld, um sich alles zu kaufen. Man meint, dass jeder sehen kann, dass man nichts mehr besitzt.
Nachdem ich mich aber mit dem Gedanken abgefunden hatte, meine Situation nicht ändern zu können, waren es die unbekümmertsten Wochen meines Lebens. Ich konnte schlafen, wo ich wollte, ohne wie alle anderen mein Gepäck an die Beine binden zu müssen vor Angst, es könnte gestohlen werden. Menschen, denen ich meine Geschichte erzählte, haben geholfen, wo sie konnten. Wer kein Geld geben konnte, hat Essen gebracht oder saubere Wäsche oder auch nur gute Wünsche. Ich war frei wie nie zuvor in meinem Leben. Damals habe ich verstanden, wie wenig man eigentlich im Leben wirklich braucht.
Entrümpeln Sie Ihr Leben
Auch ohne gleich alles herzugeben, kann man sein eigenes Leben entrümpeln. Man kann nur »von der äußeren Ordnung zur inneren kommen«, wie die Reformpädagogin Maria Montessori sinngemäß gesagt hat.
Wie viele Dinge, von denen Sie sich eigentlich schon lange trennen wollen, stehen noch in Ihrer Wohnung herum? Sachen, die Sie nur deshalb nicht wegwerfen, weil es doch Geschenke, Mitbringsel oder was auch immer sind? Falls Ihr schlechtes Gewissen der einzige Grund für den Verbleib dieser Dinge in Ihrer Umgebung ist, werfen Sie sie weg. Jetzt. Die anderen verstellen sich auch nicht ihren Lebensraum. So Sie zu den Menschen gehören, die beim Ausmisten alles dreimal umdrehen, um es dann wieder zurückzulegen, weil sie es ja vielleicht doch noch irgendwann brauchen können, werden Sie radikal. Alles, was Sie bis jetzt nicht vermisst haben, werden Sie auch in der Zukunft nicht brauchen, und es kann weg.
Das Bedürfnis nach Besitz ist ein ewiger Kampf, bei dem es wenige Gewinner und viele Verlierer gibt. Als Sieger aus einem solchen Kampf geht letztlich hervor, wer seine Begierde besser verbergen kann.
Wer nach der Gier seines Gegners zielt, trifft diesen an der verwundbarsten Stelle.
Um seinen Profit zu erhöhen, möchte ein Arbeitgeber, dass ein sehr qualifizierter Mitarbeiter unbezahlte Überstunden macht. Er braucht diese Mehrleistung, da viele Kunden nur wegen dieses speziellen Angestellten kommen. Also droht er dem Arbeitnehmer mit Kündigung, sollte dieser seiner Forderung nicht nachkommen. Geht der Mitarbeiter jetzt aus Angst um seinen Arbeitsplatz auf die Forderungen des Chefs ein, hat er den Kampf bereits verloren. Wissend um die Schwäche seines Angestellten, wird der Arbeitgeber mehr und mehr Forderungen stellen, um noch mehr Geld aus diesem herauszuholen. Immer mit der unausgesprochenen Drohung der
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