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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Moestl
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Damit merkt der Drohende, dass er Macht über den Gegner bekommt, und wird seine Drohung schon wahr machen, um seine Position zu stärken.
    Was aber, wenn er stattdessen zu hören bekommt: »Das ist eine gute Idee! Ich habe erst gestern mit meinem Chef über Leute gesprochen, die offensichtlich niemand sind, wenn sie nicht drohen können. Die Mail-Adresse haben Sie?« Ob der Chef jetzt tatsächlich so umgänglich ist oder nicht, tut hier nichts zur Sache. Die Mail wird ihn nie erreichen.
    Wer seine Angst vor dem Gegner im Griff hat, hat den Kampf bereits zur Hälfte für sich entschieden.
    »Das Schwert des Gegners bis auf den Grund erkennen …« Sie erinnern sich? Wer sich von den Bewegungen ablenken lässt und, schlimmer noch, auf diese reagiert, kann leicht manipuliert und damit besiegt werden.
    Übungen
    Wie leicht sind Sie manipulierbar?
    Ich will Ihnen jetzt ein Beispiel geben, dass auch Sie manipulierbar sind und das tun, von dem Sie glauben, dass es von Ihnen erwartet wird. Konzentrieren Sie sich jetzt bitte vollkommen auf die folgende Aufgabe, und lesen Sie nicht weiter, bis Sie diese gelöst haben: Auch wenn Sie das Rätsel schon kennen oder nicht gerne rechnen, machen Sie bitte mit. Die Lösung steht unten, also bitte nicht nachschauen. Bereit? Gut.
     
    Die Busfahrt: In einem Bus sitzen sieben Personen. Bei der ersten Station steigen vier Fahrgäste aus und drei ein. Beim nächsten Halt steigt niemand aus und zwei Leute steigen zu, dann steigen drei Leute aus und acht ein. Sind Sie noch dabei? Der Bus fährt weiter zur nächsten Station, wo neun Personen zu- und vier aussteigen, einen Halt weiter steigen zwei aus und fünf ein. Beim nächsten Stopp verlassen sechs Fahrgäste den Bus. Er erreicht die Endstation, und alle Fahrgäste steigen aus.
     
    Können Sie mir jetzt sagen, wie oft der Bus gehalten hat? Vermutlich nicht. Schließlich haben Sie ja angenommen, nach der Anzahl der verbleibenden Fahrgäste gefragt zu werden, oder? Ich hätte Sie aber genauso gut fragen können, was Sie gestern zu Mittag gegessen haben oder was Ihre Lieblingsfarbe ist. Mein Ziel hätte ich jedenfalls erreicht.
    Ich habe Sie mit keinem Wort aufgefordert zu rechnen, aber Sie haben es getan. Und ich habe damit Ihre Konzentration von den anderen Dingen abgelenkt. Wären Sie gelassen gewesen, Sie hätten einmal die ganze Frage angehört oder gelesen, ohne irgendetwas zu tun.
    Überlegen Sie einmal für sich selbst, warum Sie gerechnet haben. Was hätte passieren können, wenn Sie es nicht getan hätten? Wovor hatten Sie Angst?
Schreiben Sie bitte noch drei Situationen aus Ihrem Leben dazu, in denen Sie ähnlich reagiert haben, und drei, in denen es Ihnen passieren könnte.
    Menschen, die nicht gelassen sind, sind aber noch viel mehr verwundbar. Man kann ihnen nicht nur Ihre Konzentration nehmen, sondern sie auch zu Handlungen provozieren. Ein Beispiel: Lesen Sie jede Frage, und beantworten Sie diese spontan, bevor Sie zur nächsten übergehen. Bitte sprechen Sie jetzt Ihre Antworten laut und deutlich. Ich werde nämlich versuchen, Sie dazu zu bringen, dass Sie »blau« sagen, ohne es zu wollen. Beginnen wir:
    Welche Farbe hat Gras?
Welche Farbe die Sonne?
Welche Ihre Haut?
Welche Farbe haben Rosen?
Welche hat Löwenzahn?
Welche Farbe hat Erde?
    Haben Sie jetzt »braun« gesagt? Das war abzusehen. Aber ich habe Ihnen ja gesagt, Sie würden »braun« sagen, ohne es zu wollen.
    Und haben Sie jetzt gedacht, »braun« hätte ich sagen dürfen, nur nicht »blau«? Dann habe ich Sie jetzt dazu gebracht, »blau« zumindest zu denken. Und wäre ich Ihnen gegenübergesessen, Sie hätten es gesagt.
    Provoziere deinen Gegner, und er wird sich und seine Absichten verraten. Nimm ihm seine Gelassenheit, und er wird tun, was er eigentlich gar nicht möchte.
    Ein guter Kämpfer, so sagt man in Shaolin, ist nicht zornig. Und er sollte es tatsächlich nicht sein. Denn wann lässt man sich am leichtesten dazu hinreißen, etwas zu tun oder zu sagen, das einem nachher so richtig leidtut? Wann hat man die geringsten Hemmungen, dem Vorgesetzten, Partner oder wem immer einmal so richtig die augenblickliche Meinung zu sagen? Dem anderen Sachen an den Kopf zu werfen, die man zwar tatsächlich nicht so meint, die dann aber eine Ewigkeit im Raum stehen? Und wann verbaut man sich in der kürzestmöglichen Zeit die meisten Chancen in seinem Leben? Gibt dem gelassenen Gegner am besten die Möglichkeit, die eigene Kraft gegen einen selbst zu

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