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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Nein, das konnte nicht sein. Die Shao im Spiel war eine von einem Rechner geschaffene Figur. Zwar wirklich perfekt, aber immer noch künstlich. Damit gab sich Glenda zufrieden. Außerdem hatte Grace Simonis diese Person ebenfalls gesehen. Sie war schließlich der Grund gewesen, Glenda Perkins einzuschalten.
    Wie ging es weiter?
    Spielen? Die Figuren agieren lassen. Sie durch die Maus bewegen? Das wäre normal und auch in Ordnung gewesen. Glenda konnte sich trotzdem nicht dazu aufraffen. Da war etwas, das sie störte, und sie traute sich nicht, auch nur eine Fingerkuppe auf die Maus zu legen, als stünde das gesamte Gerät unter Hochspannung.
    Glenda war unsicher geworden. Das ärgerte sie. Natürlich wollte sie ihre Sicherheit zurückhaben. Das gelang nur, wenn sie es schaffte, dieses Rätsel hier zu lösen.
    Eine Fachfrau war sie nicht, was die Computerspiele anging. Hilfe wäre nötig gewesen.
    Aber wer konnte ihr zur Seite stehen?
    John? Nicht direkt. Suko vielleicht? Da Shao selbst zu den Computer-Freaks gehörte, musste ihr Freund zwangsläufig etwas davon mitbekommen und auch behalten haben. Über sein Handy war er zu erreichen. Glenda wollte ihn anrufen und erklären, was sie hier vorgefunden hatte, um so gewisse Tipps zu erhalten.
    Nein, es kam nicht mehr dazu. Zwar hatte sie vorgehabt, aufzustehen und zum Telefon zu gehen, als sie plötzlich auf dem Schirm eine Bewegung entdeckte.
    Dabei hatte sie überhaupt nichts getan, nicht die Maus bewegt oder geklickt, auch keine Tasten gedrückt.
    Die Bewegung war von allein erfolgt, und sie hatte sich irgendwo aus dem düsteren Hintergrund der Szene gelöst, um lautlos nach vorne zu kommen.
    Glendas Mund öffnete sich weit. Es war der Ausdruck des Staunens und der bodenlosen Überraschung. Wer sich da aus dem Hintergrund in ihr Sichtfeld hineindrängte, war eine Person, die Glenda ebenfalls kannte, obwohl sie zugeben musste, dass sie bereits innerhalb der Szenerie zu sehen war.
    Eine zweite Shao.
    Auch eine echte?
    So wie sie aussah, kannten sie nur wenige Menschen, denn sie war wieder zu dem Phantom mit der Armbrust geworden…
    ***
    Es war unser Glück gewesen, dass wir nicht mit dem Rover gefahren waren, denn in der Nähe des Piccadilly einen Parkplatz zu finden, konnte man einfach vergessen.
    Obwohl wir in diesem Jahr, das zur Hälfte beinahe vorbei war, noch keinen Sommer erlebt hatten, waren die Touristenströme doch auf die Insel gequollen und hatten sich natürlich auch London als Ziel ausgesucht. Da gehörte der Piccadilly zu den bevorzugten Zielen.
    Vor allen Dingen für die Rucksack-Touristen und auch für die Japaner, die natürlich fotografierten wie die Weltmeister.
    Tauben hatten in dieser Umgebung ebenfalls ihre Heimat gefunden. Entweder flogen sie über die Köpfe der Menschen hinweg, oder sie hatten sich Lücken ausgesucht, um irgendwelche ›Leckereien‹ vom Boden aufzupicken.
    Suko verzog das Gesicht, als er das Gedränge sah. Auch mir war nicht besonders wohl. Wir mussten uns regelrecht bis zu unserem Ziel durchkämpfen und wären beinahe noch von einem der großen Busse gestreift worden.
    Schließlich standen wir vor dem Gebäude, in dem auch die Firma ACTION GAME ihren Sitz hatte. Es war ein hohes Haus aus viktorianischer Zeit, mit dicken Mauern und einem breiten Eingang, an dessen Ende eine moderne Glastür eingebaut worden war.
    Nicht nur die Firma Action Game hatte sich dieses Haus als Sitz ausgesucht. In den einzelnen Etagen verteilten sich noch andere Firmen oder Niederlassungen. Aber auch Anwälte und Notare sowie eine Werbeagentur befanden sich hier.
    Die Mieten waren hoch. Wer sich hier niederließ, der konnte nicht schlecht verdienen.
    Suko war schon vorgegangen und hatte die Glastür nach innen gedrückt, die er mir aufhielt, damit ich das Haus betreten konnte. Uns nahm ein großzügig geschnittener Flur auf. Eine sehr breite Treppe führte in einem Bogen in die Höhe, aber es gab auch mehrere Fahrstühle.
    Einen Empfangschef gab es ebenfalls. Er thronte inmitten der Eingangshalle hinter einem Pult oder Schreibtisch. An diesem Mann im dunkelblauen Anzug kam niemand vorbei.
    Auch uns beobachtete er mit Argusaugen, während er eine junge Frau, die mit schnellen Schritten durch die Halle lief, nicht wahrnahm. Die Lady trug ein typisches Karrierekostüm, hatte ihr blondes Haar hochgesteckt und wirkte sehr geschäftig. Unter ihrem rechten Arm trug sie eine Mappe mit wichtigen Papieren, musste man annehmen.
    Wir wurden sehr

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